Großes Interesse am Österreich-Besuch des Moskauer Patriarchen   

erstellt am
16. 09. 08

Bischof Hilarion: Neuerliche Weihe der Wiener russisch-orthodoxen Kathedrale steht im Mittelpunkt des Besuchs - Programm stellt "Brückenschlag" zur Ersteinweihung der Kathedrale 1899 dar
Wien (pew) - Der Wiener russisch-orthodoxe Bischof Hilarion (Alfejew) hat das Programm des Österreich-Besuchs des Moskauer Patriarchen Aleksij II. vom 20. bis 23. Dezember weiter konkretisiert. Wie Bischof Hilarion berichtete, stoße der Österreich-Besuch des Patriarchen auch in Russland auf größtes Interesse. Zahlreiche russische Bischöfe haben bereits angekündigt, den Patriarchen nach Österreich zu begleiten, darunter auch der Chef des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Kyrill von Smolensk. Im Mittelpunkt des Pastoralbesuchs wird die Weihe der aufwändig restaurierten russischen Nikolauskathedrale in Wien-Landstraße stehen. Dabei wolle das Programm insgesamt einen "Brückenschlag" zur Ersteinweihung der Kathedrale durch den damaligen Metropoliten von Chelm und Warschau, Erzbischof Ieronim, im Jahr 1899 darstellen, so Bischof Hilarion im Gespräch mit "Kathpress".

Wie damals, so werde auch beim kommenden Patriarchenbesuch die festliche Liturgie durch ein großes Konzert abgerundet. Wurde 1899 eigens der Moskauer Synodalchor zur Darbietung russischer geistlicher Musik im Wiener Musikvereinssaal geladen, so wird das Programm in diesem Jahr (am 22. Dezember, Beginn: 19 Uhr) von den "Wiener Sängerknaben" sowie ebenfalls aus Moskau eingeflogenen 220 Musikern und Sängern im Wiener Konzerthaus bestritten werden. Zur Aufführung kommt dabei neben Werken von Joseph Haydn das 2007 von Bischof Hilarion komponierte Weihnachtsoratorium. Die Welturaufführung des Oratoriums hatte im Vorjahr im (katholischen) National Shrine of the Immaculate Conception in Washington stattgefunden.

Vorgesehen sind in Wien Begegnungen des Patriarchen mit Bundespräsident Heinz Fischer und mit Kardinal Christoph Schönborn sowie der Besuch der Ausstellung "Ikonen unter Hammer und Sichel". Diese Ausstellung über die Geschichte der russisch-orthodoxen Märtyrerkirche im 20. Jahrhundert wird am 18. November im Wiener Dom- und Diözesanmuseum eröffnet.

"Unter ökumenischem Vorzeichen"
Der Besuch des Patriarchen in Stift Klosterneuburg am 21. Dezember steht "ganz unter ökumenischen Vorzeichen", so Bischof Hilarion. U.a. wird der Moskauer Patriarch den berühmten "Verduner Altar" besichtigen und an einem adventlichen Kirchenkonzert in der Basilika teilnehmen. Hierzu sind alle Vertreter der christlichen Ökumene herzlich eingeladen, so Bischof Hilarion. Anschließend wird der Patriarch mit den ökumenischen Spitzenvertretern zu vertraulichen Gesprächen zusammentreffen.

Auch die Repräsentanten der anderen orthodoxen Kirchen in Österreich werden an den Gottesdiensten in Wien und Klosterneuburg teilnehmen, an der Spitze Metropolit Michael Staikos, der rumänisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland und Zentraleuropa, Serafim (Joanta), der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura u.a.

Zugesagt hat sein Kommen weiterhin der ungarische Kardinal-Primas Peter Erdö, der der Einladung in seiner Funktion als Präsident des "Rates der Europäischen Bischofskonferenzen" (CCEE) nachkommen wird. Kardinal Erdö ist mit Patriarch Aleksij besonders verbunden. Außerdem hat der anglikanische Bischof von Gibraltar und Europa, Geoffrey Rowell, sein Kommen angekündigt.

Auch die russischen Medien werden präsent sein. So werden alle großen russischen Fernseh- und Radiostationen über den Besuch des Patriarchen berichten. Außerdem werde der Patriarch von zahlreichen Medienvertretern aus Russland begleitet werden, so Bischof Hilarion.(ende)

Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
zurück