Kirche um Integration von Migranten bemüht   

erstellt am
26. 09. 08

"Sonntag der Völker" am 28. September: Gottesdienste im Zeichen der Vielfalt der katholischen Gemeinden in Österreich
Wien (pew) - Am Sonntag, den 28. September, feiert die katholische Kirche in Österreich den "Sonntag der Völker" (Ausländersonntag). Damit soll in besonderer Weise die Sorge der Kirche um Migranten und Flüchtlinge zum Ausdruck kommen, die sich in der Kirche in Österreich beheimatet wissen sollen. Zugleich will die Kirche auch ein bewusstes Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen.

In allen Diözesen Österreichs finden am Sonntag Gottesdienste statt, die unter dem Motto "Gerechtigkeit für alle" stehen. Im Wiener Stephansdom feiert Weihbischof Franz Scharl um 10.15 Uhr mit Gläubigen aus den anderssprachigen Gemeinden die Heilige Messe. Im Anschluss findet im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais eine Agape statt.

Die Christen müssten dazu beitragen, "dass es nicht nur eine Globalisierung der Wirtschaft gibt, sondern vor allem auch eine Globalisierung der mitmenschlichen Solidarität", so Weihbischof Scharl in einer Botschaft zum "Sonntag der Völker". Scharl ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Migrantenseelsorge zuständig, ebenso auch in der Erzdiözese Wien als Bischofsvikar für die anderssprachigen Gemeinden.

Solidarität und Gerechtigkeit müssten auch für jene Zuwanderer gelten, die in Österreich eine neue Heimat suchen, betont Scharl: "Wir als Kirche haben zu helfen, damit diese Menschen die Chance haben, ihr Leben in unserem Land gerecht und in Frieden zu gestalten".

Der Bischof verweist auf Papst Benedikt XVI. und dessen Botschaft zum diesjährigen "Tag der Migranten". Darin erinnert der Papst besonders an die jugendlichen Migranten und an die Verantwortung der christlichen Gemeinden in den Aufnahmeländern. Wörtlich schreibt der Papst: "Ich lade die kirchlichen Gemeinden am Zielort dazu ein, die jungen und sehr jungen Migranten mit ihren Eltern wohlwollend aufzunehmen und zu versuchen, die Wechselfälle ihres Lebens zu verstehen und ihre Eingliederung zu fördern".

Bedeutung der Gemeinden

Die zunehmende Bedeutung der anderssprachigen Gemeinden für die katholische Kirche zeigt sich allein schon daran, dass etwa jeder fünfte Wiener Katholik eine andere Muttersprache hat als deutsch. Die Betreuung der anderssprachigen Katholiken in der Erzdiözese Wien ist daher alles andere als eine "Minderheitenseelsorge". Die genaue Zahl der anderssprachigen Christen ist nicht feststellbar. Nicht wenige aus dem Ausland stammende Katholiken ziehen es vor, in ihrer Wohnpfarre mitzutun. Manche engagieren sich sowohl in der Wohnsitz- als auch in der Sprachgemeinde.

Die meisten anderssprachigen Gemeinden in Wien sind wie eine Pfarre strukturiert. Einige, etwa die tschechische oder die italienische Gemeinde, haben eine lange Tradition, die noch in der österreichisch-ungarischen Monarchie wurzelt. Andere Gemeinden, wie etwa die kroatische oder die slowenische Gemeinde, wurden für die in Wien arbeitenden katholischen "Gastarbeiter" gegründet. Dies gilt auch für die philippinische Gemeinde, in der sehr viele Krankenschwestern und deren Angehörige mitarbeiten.

Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
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