Leitl: Steuerreform 2010 muß kommen und den Standort sichern   

erstellt am
26. 09. 08

Jungunternehmer gründen so viele Unternehmen wie nie zuvor: Neuer Rekord für 2008 erwartet
Salzburg (pwk) - Deutlich hat sich der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, am 26.09. im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundesvorsitzenden der Jungen Wirtschaft, Harry Gatterer, und dem Präsidenten der Salzburger Wirtschaftskammer, Julius Schmalz, anlässlich der Bundestagung der Jungen Wirtschaft in Salzburg für eine Steuerreform ausgesprochen: "Die Steuerreform 2010 muß kommen. Mit den zuletzt beschlossenen Maßnahmen wurde nur die Kaufkraft gestärkt. Nun muß der standortsicherende Teil kommen, denn von diesem leben wir." Eine Forderung Leitls zur Verbesserung der unternehmerischen Rahmenbedingungen zielt auf eine einfachere Kapitalaufbringung für junge Unternehmer ab. Mit einem Beteiligungsfreibetrag etwa in Höhe von 50.000 Euro der auf 5 Jahre gesehen jeweils mit 10.000 Euro abzuschreiben ist, würde man den Unternehmensneugründern einen großen Schritt entgegen kommen, so Leitl.

Der WKÖ-Präsident wies darauf hin, daß die Jungunternehmer in Österreich mit einem zu erwartenden neuen Rekord bei den Unternehmensneugründungen ein starkes Signal setzen. "Der Missstimmung und Sorgen angesichts der Krise am Finanzmarkt treten die Jungunternehmer mit einer neuen Höchstzahl an Unternehmensneugründungen entgegen", so Leitl. Denn jeden Tag werden 150 neue Jobs in Österreich durch Jungunternehmer geschaffen. In den Jahren 2003 bis 2008 wurden knapp 180.000 neue Betriebe gegründet, wodurch rund 270.000 neue Arbeitsplätze am Standort Österreich hinzugekommen sind. Im ersten Halbjahr des Jahres 2008 sind bisher 16.300 Unternehmensneugründungen registriert, das ist der höchste Halbjahreswert seit dem Führen der Statistik 1993. Für das Gesamtjahr ist damit ein weiterer Rekord jenseits der 30.000er Marke zu erwarten. Aus der Statistik ist zudem ersichtlich, daß Österreich die höchste Überlebensquote an neu gegründeten Unternehmen vorzuweisen hat.

Daß Jungunternehmer mit ihrem Schritt in die Selbständigkeit ein Risiko gegenüber unselbständig Beschäftigten eingehen, sei unbestritten. "Das finanzielle Risiko und die mit einer Betriebsgründung verbundene Arbeitsbelastung können wir auch niemandem abnehmen, aber wir können das soziale Risiko abmindern", so der WKÖ-Präsident. Exemplarisch nannte Leitl die mit 1.1.2008 eingeführte Abfertigung neu für Unternehmer, die Betriebshilfe, die gerade unternehmerisch tätigen Frauen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum zugute kommt. Und auch in der Arbeitslosenversicherung habe man mit einer freiwilligen Variante eine Besserstellung erreicht, zudem gehen Anwartschaften aus unselbständiger Tätigkeit nicht verloren.

Leitl gratulierte Gatterer zum tollen Erfolg der diesjährigen Bundestagung mit rund 1.000 Teilnehmern aus ganz Österreich. Die Bundestagung, die unter dem Motto "Business 2.0" steht, sehe er, Leitl, als "Optimismustankstelle" für die vielen jungen Unternehmer. Der WKÖ-Präsident merkte zudem an, daß er sich darauf freue, mit den jungen Unternehmern in einen Dialog zu treten. "Ich bin hierher gekommen, um etwas mitzunehmen und die junge Generation zu motivieren, sich in der Wirtschaftskammerorganisation einzubringen."
 
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