An der Europalette führt auch künftig kein Weg vorbei   

erstellt am
24. 09. 08

Brunn/Gebirge (nöwpd) - Zunehmende Qualitätsprobleme gibt es bei den europaweit in Verwendung stehenden Europaletten. Dieser Umstand veranlasst nun Industrie und Transportwirtschaft dazu, nach gleichwertigen Alternativen zu suchen. Herausstehende Nägel oder gebrochene Latten sind dabei nur zwei der Probleme, die Warentransporte erschweren. "Die Suche nach Alternativen ist aber der falsche Versuch, um die auftretenden Ungereimtheiten zu beseitigen", meint Herbert Lengauer, Logistikverantwortlicher der Wilhelm Gottschligg GmbH, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Das in Brunn/Gebirge ansässige Unternehmen beschäftigt sich mit der Herstellung von Europaletten sowie mit der Planung und Produktion von Ladungsträgern aus Holz, Metall und Kunststoff. Obwohl die Zahl der jährlich gefertigten Europaletten mit etwa 300.000 Stück annähernd gleich hoch ist wie die der hergestellten Ladungsträger aus Metall, sieht Lengauer den Stellenwert der Europalette auch weiterhin unangetastet. "Durch das europaweit vereinheitlichte System wird eine z.B. in der Pkw-Industrie eingesetzte Gitterbox aus Metall in anderen Branchen so schnell nicht den Platz einer Europalette einnehmen können", ist sich der Fachmann sicher. Während die Transporthilfen in der Pkw-Industrie fast ausschließlich auf fixen Kursen zwischen verschiedenen Produktionsstandorten eingesetzt sind, laufen Europaletten im Normalfall kreuz und quer durch Europa.

Eine relativ leicht umsetzbare Möglichkeit, um die Qualität der verwendeten Europaletten zu verbessern, sieht Herbert Lengauer in verstärkten Kontrollen durch die verladende Industrie: "Wenn man bereits bei Übernahme der Leerpaletten einen prüfenden Blick auf deren Zustand werfen würde, kämen beschädigte Exemplare erst gar nicht bis zur Verladung."

Unterschätzt wird bei der Kritik am Europaletten-System nach Ansicht des Gottschligg-Logistikverantwortlichen auch der finanzielle Aspekt. "Eine Gitterbox kostet etwa elf mal soviel wie eine Europalette", rechnet Lengauer vor. Einwegpaletten wären zwar eine Möglichkeit, langfristige Qualitätsprobleme effektiv auszuschließen, allerdings stellt neben den höheren Kosten auch die Entsorgung viele Unternehmen vor ein unlösbares Problem.

Informationen: http://www.gottschligg.com
 
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