Die Zukunft des Salzburger Landestheaters   

erstellt am
23. 09. 08

Ein starkes Dach für vier lebendige Sparten – Bernd Feuchtner wird Operndirektor in Salzburg
Salzburg (landestheater) - In einer Pressekonferenz gaben David Brenner, Landesrat für Kultur und Landeshauptmann-Stellvertreter, und das neue Leitungsteam heute zukünftige Perspektiven für das Landestheater bekannt. "Das Landestheater ist von zentraler Bedeutung für die Salzburger Theaterlandschaft und das soll und wird es auch in der Zukunft bleiben. Wir haben dafür in den letzten Jahren die entsprechenden Weichen gestellt: Wir haben das Haus seit 2003 für insgesamt rund neun Millionen Euro umfassend saniert, von der Bühnentechnik über die Sanitäranlagen bis zur Innenausstattung des großen Saals. Als letzte Maßnahmen werden nun das Dach und die Hausfassade komplett saniert. Ab Mitte 2009 wird das mehrjährige Sanierungsprogramm vollendet sein, rechtzeitig zu Beginn der Intendanz von Carl Philip von Maldeghem. Stadt und Land Salzburg haben das Theater auch finanziell abgesichert, stellen heuer gemeinsam 10,6 Mio. Euro zur Verfügung, im kommenden Jahr 2009 heben wir diese Unterstützung noch einmal deutlich an und stellen gemeinsam mit der Stadt eine Rekordsubvention von rund 11, 4 Millionen Euro zur Verfügung", erklärte Kulturreferent LHStv. David Brenner. Dies sei, so Brenner weiter, ein wichtiger Beitrag der öffentlichen Hand für einen reibungslosen Übergang und einen Neustart im Landestheater unter einer neuen, jungen und ambitionierten künstlerischen Leitung.

Carl Philip von Maldeghem, der designierte Intendant, entwarf ein Leitbild für das Landestheater als ein starkes Dach für vier lebendige und starke Sparten. Dazu gehört die selbstbewusste Profilierung aller vier Sparten. Neben der künstlerischen Innovation, die ständiger Auftrag ist, gehört auch die Entwicklung ästhetischer Bildung in allen Sparten zum neuen Selbstverständnis, das das Landestheater mit all seinen Mitarbeitern als lebendigen Organismus begreift.

Der designierte Intendant kündigte an, dass Bernd Feuchtner die Position des Operndirektors und Chefdramaturgen übernehmen wird. Bernd Feuchnter war viele Jahre als Feuilletonist des Berliner "Tagesspiegel" sowie als Redaktionsleiter der "Opernwelt" tätig, bevor er als Operndirektor nach Heidelberg wechselte. Seine Arbeit mit GMD Cornelius Meister und Peter Spuhler wurde mehrfach ausgezeichnet, so gerade zum dritten Mal in der Kritikerumfrage der "Deutschen Bühne".


Darüber hinaus ist vorgesehen, die Sparte Oper durch den Aufbau eines Ensembles und die Neuverpflichtung eines Musikdirektors strukturell zu stärken. Die Stelle des Musikdirektors wurde ausgeschrieben. Der Festspielbezirk wird auch in Zukunft bespielt.

Die Position des Ballettdirektors bleibt für zwei Jahre in den bewährten Händen von Peter Breuer. Carl Philip von Maldeghem sagte: "Peter Breuer hat das Salzburger Ballett als lebendige Sparte des Landestheaters etabliert und ich bin sicher, dass er auch in Zukunft überzeugende kreative Akzente setzen wird."

Die Leitung der Schauspielsparte liegt beim Intendanten; er wird dabei in Zukunft von der Dramaturgin Dr. Bettina Oberender unterstützt.
Carl Philip von Maldeghem bekräftigte sein Interesse an einem in der Gegenwart verankerten Spielplan mit klassischen und zeitgenössischen Texten. Außerdem kündigte er eine stärkere Einbindung aller Sparten in das Jugendtheater an.
Das Schauspielensemble bleibt in seiner bisherigen Größe erhalten und wird durch Gäste ergänzt. Auch das Prinzip des integrierten Kinder- und Jugendtheaters wird ausgebaut und fortgesetzt.

Der zukünftige Operndirektor Bernd Feuchtner kündigte in der Entwicklung des Spielplanes eine "Salzburger Dramaturgie" mit klaren künstlerischen Linien an. In der ersten Spielzeit sind sechs Produktionen geplant. Neben der Pflege des Mozart-Repertoires ergeben sich als Spielplanlinien italienische Oper, Barockoper, aber auch Entdeckungen außerhalb des europäischen Opernhorizontes sowie das Bekenntnis, jeweils eine erfolgreiche Gegenwartsoper zu spielen.

Die kaufmännische Direktorin, Mag. Susanne Scharnhorst, konnte von positiven Gesprächen in der Planung der Etats 2009 und 2010 berichten, in denen die Weichen für die strukturelle Neuordnung gestellt wurden. Außerdem berichtete sie von den Planungsfortschritten für die vor dem Intendanzwechsel anstehende Renovierung.

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner begrüßte das neue Leitbild sowie die personellen und künstlerischen Perspektiven. "Inhaltlich wird der Bereich des Musiktheaters im Landestheater in Zukunft stärkeres Gewicht bekommen. Mit der Verpflichtung von Bernd Feuchtner ist es Carl Philip von Maldeghem gelungen, einen ausgewiesenen Fachmann als neuen Operndirektor nach Salzburg zu holen". Für den Kulturreferenten sind damit im Landestheater nicht nur strukturell und finanziell, sondern auch inhaltlich und personell die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. "Ich denke, das Salzburger Landestheater ist mit dem neuen Team bestens aufgestellt für die Zukunft", so Kulturreferent LHStv. David Brenner abschließend.

Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at/
 
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