FV Finanzdienstleister kritisiert Einschränkung von Fremdwährungskrediten   

erstellt am
15. 10. 08

Finanzkrise könnte Vorwand sein, um ein unliebsames Produkt vom Markt zu entfernen
Wien (pwk) - "Es drängt sich der Verdacht auf, dass die internationale Finanzkrise benutzt wird, um mit der Vergabe von Fremdwährungskrediten ein für manche Marktteilnehmer und/oder Institutionen unliebsames Produkt abzuschaffen. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat in einer Mitteilung an alle österreichischen Kreditinstitute diese aufgefordert, von der Vergabe von Fremdwährungskrediten abzusehen. Die hohen Volatilitäten würden eine Beurteilung und Bewertung der Risikolage erschweren", erläutert Wolfgang K. Göltl, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich. Es werde die allgemeine Verunsicherung genutzt, um unter dem Vorwand der Finanzkrise ein unliebsames Produkt einzustellen.

"Klar ist, dass die Margen der Banken bei Fremdwährungskrediten geringer sind - für viele ein Dorn im Auge!" so Göltl weiter, "Die Mitteilung der FMA stellt sicher, dass alle österreichischen Banken sich an die Vorgabe halten und kein Institut ausschert." Für den Fachverband Finanzdienstleister ist besonders besorgniserregend, wie hier in die Produktgestaltung der Institute eingegriffen wird.

Fremdwährungskredite sind langfristige Finanzierungsformen

Mit Fremdwährungskrediten konnte in der Vergangenheit zahlreichen Menschen große Zinsvorteile verschafft werden. Ob ein Fremdwährungskredit sinnvoll ist, hängt aber natürlich immer vom Einzelfall ab. Der Hinweis auf die bestehende Marktlage kann daher aus Sicht der Finanzdienstleister nicht auf Dauer nachvollzogen werden, da es sich bei Fremdwährungskrediten um langfristige Finanzierungsformen handelt.

Der Fachverband Finanzdienstleister vertritt mehr als 14.000 aktive UnternehmerInnen aus den Bereichen Wertpapierdienstleistung, Vermögensberatung, Kreditvermittlung, Kreditauskunfteien, Leasing sowie Versteigerung.
 
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