Österreichische Jesuitenmissionare in Taiwan ausgezeichnet   

erstellt am
27. 10. 08

Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
Taipeh (bmeia) - Den beiden österreichischen Jesuitenmissionaren Friedrich Weingartner und Aloisius Gutheinz, welche seit über 40 Jahren in Taiwan leben und wirken, wurde durch den Herrn Bundespräsidenten am 2. Oktober 2008 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Der 1918 in Meggenhofen (OÖ) geborene Friedrich Weingartner studierte Theologie in Innsbruck, Philosophie in München und wurde 1947 in Innsbruck zum Priester geweiht. Seit 1964 lebt Pater Friedrich Weingartner in Taiwan, wo er sich in seiner Laufbahn mit der Erforschung der Sprachen der Ureinwohner Taiwans, insbesondere der Sprache des Stammes der Saixia, beschäftigte. Pater Friedrich Weingartner gründete im Jahr 2000 das "Aboriginal Languages Research Center" an der National University in Taipeh. Seine Publikationen im Bereich der Eingeborenensprachen gelten als einzigartig, handelt es sich bei seinen Werken doch um die ersten schriftlichen, in chinesischer Sprache erschienenen Aufzeichnungen, die sich der Sprache der Ureinwohner Taiwans widmen. Pater Friedrich Weingartners Forschungs- und Lehrtätigkeit sowie seine Leistungen im interkulturellen Austausch wurden ebenso von den taiwanesischen Unterrichtsbehörden in besonderer Weise gewürdigt.

Der Jesuitenmissionar Aloisius Gutheinz wurde 1933 in Tannheim (Tirol) geboren, studierte Philosophie in München und Theologie in Rom, wurde 1966 in Hsinchu (Taiwan) zum Priester geweiht und arbeitet seither als Professor an der Fu Jen Catholic University in Taipeh. Zu seinen Publikationen zählen Werke auf dem Gebiet der Theologie, insbesondere mehrsprachige Wörterbücher und Lexika der theologischen Fachsprache, die wissenschaftlich als essentielle Arbeitsinstrumente für den Aufbau des Christentums in China anerkannt wurden. Pater Aloisius Gutheinz hat überdies vor einigen Jahren ein "China Leprosy Service Center" in Taipeh gegründet, welches nicht nur in Taiwan, sondern auch auf dem Festland medizinische Hilfs- und Unterstützungsdienste für Leprakranke leistet. Pater Aloisius Gutheinz widmet sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in besonders aufopfernder und großherziger Weise den Leprakranken in ganz China.

Das Österreichische Ehrenkreuz wurde den Missionaren am 27. Oktober 2008 im Rahmen der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag durch die Leiterin des Österreichischen Büros in Taipeh, Sieglinde Spanlang, überreicht. Für die musikalische Umrahmung der Zeremonie sorgten die Wiener Sängerknaben, die sich gerade auf einer Asientournee befinden.
 
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