Die Viennale am 20.10.2008   

erstellt am
21. 10. 08

Wien (öj/m. glac) - Der Spieltag fing im Urania-Kino mit der Dokumentarserie "Aber den Sinn des Lebens habe ich immer noch nicht rausgefunden" (Jan Peters, D, 1990-2006) an, einem äußerst lustigen und in seiner Einfachheit zum Nachdenken bewegenden Bild des jedes Jahr seine Gedanken auf Super-8-Tonfilmkamera aufzeichnenden "jungen, aufstrebenden Regisseurs".

Eine weitere Dokumentation, die Geschichte der Verhaftung und Verurteilung der jungen Mexikanerin, Rosa Jiménez, im nordamerikanischen Austin, "Mi vida dentro" (Lucía Gajá, Mexiko/USA, 2007), geht wirklich unter die Haut. Mit äußerst viel Feingefühl zeigt die Autorin das Portrait der allen Anscheines nach zu Unrecht wegen Kindermordes zu 99 Jahren Haft verurteilten Frau. Der Film handelt vom Verlust des Glaubens an die Gerechtigkeit der Justiz.

Die österreichische Filmautorin Tina Leisch dokumentiert in "Gangster Girls" (2008) den Alltag von Frauen in einem niederösterreichischen Gefängnis. Wie unterschiedlich werden hier die Interviews gegeben, wie verschieden sind die Probleme dieser Frauen in Gegenüberstellung zu Rosas Prozess in Austin, Texas.

"Una semana solos" (Celina Murga, Argentinien, 2008) erinnert in seiner Idee etwas an Goldings " Herr der Fliegen". Die Filmemacherin zeigt die sozialen Verhältnisse ihres Landes aus der Perspektive der Kinder. So wird die Polarisierung der gesellschaftlichen Schichten noch deutlicher, weil fast schon absurd.
 
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