Volkskrankheit Varizen: Schonende Laserbehandlung hilft   

erstellt am
29. 10. 08

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St.Veit/Glan
St. Veit/Glan (eup) - Varizen, besser bekannt als Krampfadern, sind zu einer Zivilisationskrankheit der Gesamtbevölkerung westlicher Industrienationen geworden. In Österreich leiden bereits jede zweite Frau und jeder dritte Mann an Krampfadern. Vor allem jetzt im Herbst ist der richtige Zeitpunkt sich der Volkskrankheit anzunehmen. Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan bietet die Venenambulanz Hilfe für Betroffene - schonende Behandlung bietet die seit zwei Jahren erfolgreich angewendete Lasertherapie.

Krampfadern gibt es in verschiedenen Ausprägungsformen. Diese reichen von zarten blauen, in der Haut gelegenen, netzförmigen Äderchen - genannt Besenreiser - bis hin zu dicken "strangförmigen" Varizen. Varizen oder Krampfadern sind nicht nur, aber auch ein optisches Problem. Doch besonders jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit, im Herbst, ist der ideale Zeitpunkt, diese behandeln zu lassen, um wieder mit makellosen Beinen dem Sommer entgegen treten zu können.

"Venen sind im Vergleich zu Schlagadern sehr zartwandige Blutgefäße. Bedingt durch den aufrechten Gang müssen Venen einen hohen Druck aushalten. Es kommt zu einer Ausdehnung, die dazu führen kann, daß die Venenklappen nicht mehr schließen. Die Folge: das Blut staut sich, es kommt zu Krampfadern, die im schlimmsten Fall zu Entzündungen und offenen Beinen führen können", so Oberärztin Dr. Gabriele Happenhofer, Fachärztin für Allgemeinchirurgie an der Abteilung für Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan.

Ursachen und Beschwerden bei Krampfadern
"Primär sind vor allem Frauen von dieser Krankheit betroffen. Dies oft aufgrund von Schwangerschaften oder durch die Einnahme der Pille. Bei rund 90 Prozent der Betroffenen ist jedoch eine erbliche Veranlagung der Hauptgrund der Erkrankung", erklärt Oberärztin Dr. Gabriele Happenhofer. Es spielen aber auch das Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel und lange stehende Tätigkeiten bei der Erkrankung eine Rolle. Häufige Beschwerden, die zusätzlich zur optischen Erscheinung der Krampfadern auftreten können, sind - schwere "müde" Beine, - Schwellungen, besonders am Abend, - Spannungsgefühl in den Beinen und - ziehende Schmerzen.

Zu einer Verschlechterung dieser Beschwerden kann es durch langes Stehen oder Sitzen, bei Wärme (z.B. Fußbodenheizung), am Abend, vor der Regelblutung und bei einer Schwangerschaft kommen.

Ärztliche Diagnose und Behandlung von Krampfadern
Bei Verdacht auf Krampfadern, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Ausprägungsform der Krampfadern und die dafür geeignete Behandlungsmöglichkeit festzustellen. Die ärztliche Diagnose beinhaltet in erster Linie eine klinische Untersuchung im Stehen, eine Beurteilung der arteriellen Durchblutung sowie die Durchführung eines Venenröntgens zur Darstellung des tiefen Beinvenensystems. Die Behandlung von Varizen bzw. Krampfadern beinhaltet beispielweise ein Vorgehen mittels Kompressionsstrümpfen, Gymnastik, Schwimmen, Gewichtsabnahme bei Übergewichtigen, häufige Beinhochlagerung und das Vermeiden von Wärme und Wechselduschen nach Kneipp. Die chirurgischen Methoden bzw. die moderne Medizin lässt aus folgenden Behandlungsmöglichkeiten wählen:

  • Endovenöse Lasertherapie EVLT oder Laserstripping: Die erkrankten Venen werden mit Hilfe von Laserwellen, unter einer leichten lokalen Betäubung und unter Ultraschallkontrolle so geschrumpft, dass die Klappen wieder richtig schließen.
  • Verödung oder Sklerosierung: Dabei wird ein Verödungsmittel in die Krampfader gespritzt, es kommt dabei zu einer Verklebung der Venenwand und damit zu einem dauerhaften Verschluss der Vene.
  • Stripping: Ist der Klassiker unter den Venenoperationen. Es wird eine Sonde, über zwei Schnitte, eingeführt, die Krampfader oben und unten durchtrennt und mit der Sonde herausgezogen. Diese Technik wird unter Vollnarkose durchgeführt und erfordert eine Genesung von rund drei Wochen.


Venenambulanz am Krankenhaus St. Veit
Die Venenambulanz am Krankenhaus St. Veit setzt, neben der klassischen Stripping-Methode, seit 2004 auf die Möglichkeit der Lasertherapie, womit bereits sehr gute Erfahrungen in der Behandlung von Varizen gesammelt werden konnten. Die Aufgaben der Venenambulanz sind die Anamnese, Diagnostik und eventuelle diagnostische Maßnahmen bis hin zur Terminvereinbarung der Operation, der exakten Planung des stationären Aufenthaltes und der Kontrollterminvereinbarung. "Die wenn möglich komplette Entfernung der bestehenden Krampfadern ist das Ziel einer jeden Krampfadernoperation. Die Art und das Ausmaß der Operation richten sich immer nach dem Grad der Erkrankung. Es ist auf der einen Seite wichtig, möglichst alle Krampfadern zu entfernen, auf der anderen Seite, die gesunden Venen mit intakten Venenklappen zu schonen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und gründliche ärztliche Diagnosen sind in diesem Bereich daher besonders zu empfehlen", meint Prim. Univ.-Doz. Dr. Jörg Tschmelitsch, Leiter der chirurgischen Abteilung am Krankenhaus St. Veit.

Ein Haus mit Herz und Kompetenz
Das A. ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan vereinigt hohe medizinische Fachkompetenz mit einer starken menschlichen Komponente im Umgang mit den Patienten. Ein ganzheitlicher Ansatz in allen Bereichen und Abteilungen wird als Grundvoraussetzung für die Gesundung von Menschen gesehen. So ist das Krankenhaus St. Veit/Glan offizielles Lehrkrankenhaus und damit Partner in Forschung und Lehre der Medizinischen Universität Graz sowie Mitglied im Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser (ÖNGK). Im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsversorgung setzt das KH St. Veit auf fachliche Schwerpunktsetzung und Kooperationen und hat sich als fairer und verlässlicher Partner in Kärnten etabliert. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit wurde 1876 gegründet und beschäftigt rund 360 Mitarbeiter, davon 70 Ärzte. Jedes Jahr werden etwa 14.500 Patienten stationär aufgenommen und 12.700 Patienten ambulant betreut, insgesamt sind das an die 75.000 Pflegetage pro Jahr. Das Krankenhaus ist eines von 7 Spitälern in der österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder, die mit insgesamt rund 4.400 Mitarbeitern der größte private Krankenanstaltenerhalter in Österreich ist.

Seit dem 26. April 2006 besteht eine umfassende Kooperation zwischen dem Orden der Barmherzigen Brüder mit dem Krankenhaus in St. Veit/Glan und dem Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt. Ziele des neuen Verbundes sind die nachhaltige Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung und die Standortsicherheit beider Häuser mit ihren christlichen Wurzeln und Traditionen.

 
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