Marek: Chancengleichheit muss in der Unternehmenspraxis gelebt werden   

erstellt am
27. 10. 08

Veranstaltung des BMWA zum Thema "Chancengleichheit in der Arbeitswelt" - Broschüre "Chancengleichheit - Das Gleichbehandlungsrecht in Österreich"
Wien (bmwa) - "Chancengleichheit in der Arbeitswelt ist machbar und sie lohnt sich für alle: für Frauen und Männer, mit oder ohne Migrationshintergrund, für Arbeitgeber/innen, Gewerkschaften, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Die Politik muss die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen, die Unternehmen sind in weiterer Folge gefordert, Chancengleichheit in allen ihren Aspekten Realität werden zu lassen", so die zentrale Botschaft von Wirtschafts- und Staatssekretärin Christine Marek anlässlich der am 28.10. vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit organisierten Veranstaltung "Chancengleichheit in der Arbeitswelt" im Wiener Museumsquartier. Aufgrund der gleichzeitig stattfindenden konstituierenden Sitzung des Nationalrates konnte Marek nicht, wie ursprünglich geplant, persönlich an der Veranstaltung teilnehmen.

Die Staatssekretärin erinnerte daran, dass bereits seit 1979 das Gleichbehandlungsgesetz die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft regle. Aufgrund der EU Gesetzgebung sei das Gesetz mit 1. Juli 2004 um die Diskriminierungsgründe ethnische Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung, Alter und sexuelle Orientierung erweitert und zuletzt mit 1. August 2008 auf das Verbot der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts auch auf den Bereich außerhalb der Arbeitswelt ausgedehnt worden. In diesem Zusammenhang verwies Marek auf die kürzlich zum zweiten Mal aufgelegte Broschüre "Chancengleichheit - Das Gleichbehandlungsrecht in Österreich" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, die einen Überblick über die geltende Gesetzeslage beinhalte und unter www.chancen-gleichheit.at zum download zur Verfügung stehe.

Gleichbehandlung dürfe aber nicht nur auf den an sich sehr guten rechtlichen Schutz in Österreich beschränkt bleiben, sondern müsse durch konkrete Maßnahmen in der Unternehmenspraxis gelebt werden, führte Marek weiter aus. Die Veranstaltung solle daher an Hand von „best practice"-Beispielen Möglichkeiten aufzeigen, wie Chancengleichheit in der Arbeitswelt umgesetzt werden könne. Dabei sei es besonders wichtig, die Vorteile nicht nur für die betroffenen Arbeitnehmer/innen, sondern für alle Beteiligten hervorzuheben.

Eine im Auftrag des BMWA erstellte Studie mit dem Titel "Betriebswirtschaftliche Aspekte familienfreundlicher Maßnahmen in österreichischen Unternehmen" habe zum Beispiel nachweisen können, dass die Motivation sowie die Leistungen der Mitarbeiter/innen in familienfreundlichen Betrieben von den Unternehmen als sehr hoch eingestuft werden. Dazu kämen als weitere Vorteile für Unternehmen: geringere Zahl an Krankentagen, geringere Fluktuationsrate im Unternehmen, überdurchschnittlich hohe Rückkehrquote in den Betrieb nach einer Karenz und eine besonders hohe Zahl an qualitativ hochwertigen Blindbewerbungen.

Als zweites Beispiel verwies Marek auf Menschen mit Migrationshintergrund: "Diese vor Benachteiligungen zu schützen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten in den Unternehmen zu fördern ist nicht nur migrationspolitisch sehr wichtig, sondern kann ebenso zu einer win-win-Situation führen. Sprachliche und kulturelle Vielfalt von Mitarbeiter/innen sind ein wichtiger Mehrwert für unsere, gerade international sehr erfolgreichen Unternehmen. Erfolgreiche Unternehmen haben daher Chancengleichheit für Migrant/innen in ihre Unternehmensstrategie integriert und entwickeln sie laufend weiter."

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten folgende Unternehmensvertreter/innen erfolgreiche Praxisbeispiele aus der Arbeitswelt:

DI Tina Reisenbichler, Geschäftsführerin Sales und Service T-Mobile Austria,

KR Ferdinand Jandl, Betriebsinhaber des Karosseriefachbetriebs Ferdinand Jandl in Ardagger NÖ

Mag.a (FH) Hermi Naderer, Angestellte des Karosseriefachbetriebs Ferdinand Jandl in Ardagger NÖ

MMag.a Dr.in Elisabeth S. Hofstätter, Biomedizinische Analytikerin im Wiener Krankenanstaltenverbund und Universitäts-Lektorin für Gender Studies an der Universität Wien sowie Trainerin für transkulturelle Kompetenz

Rudolf Battisti, Oberstleutnant, Landespolizeikommando Wien, Abteilung für Personal- und Logistiksteuerung

Anneliese Degen, Betriebsinhaberin der DEAKON Degen GmbH, Kabelproduzent in Hart bei Graz
 
zurück