Aktienmärkte, Rentenmärkte, Emerging Markets   

erstellt am
28. 10. 08

Wien (rzb) - Am 27.10. kamen US-Staatsanleihen deutlich unter Druck, EUR-Staatsanleihen hingegen nur leicht. Britische Staatsanleihen blieben von der Gegenbewegung nahezu verschont. In einem Umfeld von Rezessionsängsten, rückläufiger Inflation und Zinssenkungsdiskussionen bleibt die Empfehlung der Raiffeisen Zentralbank dennoch weiterhin ein Kauf. Bei der Kaufempfehlung für den britischen 10J-Gilt ziehen wir den Stopp auf 4,43 nach, um die bisher erzielten Gewinne abzusichern.

Anhaltende Sorgen über das Ausmaß einer weltweiten Konjunkturabkühlung haben die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks am Montag mehrheitlich tief in den roten Bereich gedrückt. Vor allem Ängste vor einem Durchschlagen auf die Realwirtschaft und damit auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen standen erneut im Vordergrund. In Europa verloren DJ Euro Stoxx 50 rund 5,7 % und der FTSE 100 4,6 %. Der CAC 40 schloss sogar um 6,4 % tiefer. Eine wahre Kursexplosion von zwischenzeitlich mehr als 200 % bei Volkswagen hat den DAX am Montag vor einem erneuten massiven Absturz bewahrt. Ohne diese Unterstützung hätte der Index nicht 0,9 % zugelegt, sondern rund neun Prozent verloren. Die Volatilität der US-Märkte war zum Wochenauftakt einmal mehr sehr hoch.

Positive Nachrichten aus der Telekombranche (gute Quartalszahlen von Verizon) und eine sich andeutende Entspannung auf den Kreditmärkten konnten die Stimmung jedoch nicht nachhaltig aufhellen. Nach einer Berg- und Talfahrt endeten sowohl der Dow Jones Industrial Average (-2,4 %) als auch der breiter gefasste S&P 500 (-3,2 %) im negativen Terrain. Nicht besser erging es dem Nasdaq Composite mit einem Minus von knapp drei Prozent. Überraschend positiv präsentierte sich da der japanische Nikkei 225, der rund 6,5 % zulegen konnte, nachdem der Index am Vortag noch auf den tiefsten stand seit 26 Jahren gefallen war. Die ersten Indikatoren für den heutigen Handelstag präsentieren sich durchaus positiv. Für Europa wird ein Zuwachs von zweieinhalb bis drei Prozent erwartet. Die US-Indexfutures verzeichnen aktuell einen Zuwachs von ein dreieinhalb bis vier Prozent.

Die Emerging Markets zeigten über Nacht eine unterschiedliche Performance. Die lateinamerikanischen Börsen zeigten im Gefolge der Wall Street ein Minus. Der Großteil der asiatischen Börsen verzeichnete gemeinsam mit Japan ein deutliches Plus. Genau entgegen gesetzt konnten sich die lateinamerikanischen Währungen gestern beruhigen wohingegen die asiatischen Währungen neuerlich unter Druck kamen. Die Philippinen, Südkorea und Indonesien intervenierten um die Wechselkurse zu stabilisieren. Ein Schritt zur Beruhigung der Turbulenzen an den Emerging Markets wurde durch die Fed gesetzt, die kurzfristige Anleihen von Südkorea im Ausmaß von USD 830 Mio. aufkaufte.
 
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