Wo man wieviel in Niederösterreich verdient   

erstellt am
10. 11. 08

St. Pölten (nöwpd) - Wieviel ein Arbeitnehmer in Niederösterreich verdient, hängt maßgeblich davon ab, in welcher Region er oder sie den Arbeitsplatz gefunden hat. Denn die Höhe von Löhnen und Gehältern klafft in den NÖ Bezirken weit auseinander. Das geht aus der neuesten Einkommensanalyse der NÖ Arbeiterkammer (AKNÖ) hervor. Dieser umfangreichen Studie hat der NÖ Wirtschaftspressedienst interessante Details entnommen.

Am besten verdienen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer demnach im westlichsten Bezirk des Landes. 2007 betrug das mittlere Brutto-Monatseinkommen in Amstetten 1.863 Euro. Das sind um 107 Euro oder 6,1 Prozent mehr als der NÖ Durchschnittsverdienst. Gegenüber dem einkommensschwächsten NÖ Bezirk Hollabrunn, wo das Medianeinkommen nur 1.481 Euro beträgt, erhalten die Arbeitnehmer in Amstetten sogar um 382 Euro mehr.

Löhne und Gehälter über dem NÖ Durchschnittseinkommen von 1.755 Euro werden nur in den sechs Bezirken Amstetten, St. Pölten, Wien-Umgebung, Mödling, Lilienfeld und Baden gezahlt. In Korneuburg wird genau das Durchschnittseinkommen ausbezahlt. In allen anderen NÖ Bezirken liegt das mittlere Brutto-Monatseinkommen entweder knapp oder deutlich darunter.

Auch das durchschnittliche Einkommen von Frauen und Männern in Niederösterreich klafft mit 1.344 Euro für Frauen und 2.031 Euro für Männer noch immer um ein Drittel auseinander. Im Bundesländerranking konnte Niederösterreich seinen fünften Platz behaupten. Am meisten verdienen Arbeitnehmer in Vorarlberg mit einem Medianeinkommen von 1.899 Euro, am wenigsten im Burgenland mit 1.568 Euro.

Teilweise höchst bemerkenswerte Resultate liefert die AKNÖ-Studie, betrachtet man die Entwicklung der Einkommen in den einzelnen NÖ Regionen. Der Zentralraum mit den Bezirken St. Pölten, Lilienfeld, Krems und Tulln war 2007 die Region mit dem höchsten durchschnittlichen Einkommen. 0,6 Prozent lag es über dem Landesdurchschnitt. Im Zehnjahresvergleich verlor der Zentralraum jedoch 0,1 Prozentpunkte auf das NÖ Einkommensniveau.

Das wirtschaftliche Zugpferd im Mostviertel ist eindeutig der Bezirk Amstetten. Hier lag das Medianeinkommen 2007 um 299 Euro über jenem von Melk. Wermutstropfen: In Amstetten sind die Einkommensunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern besonders groß. Hier verdienen Frauen - auch weil sie kaum in beruflichen Top-Positionen anzutreffen sind - um mehr als 43 Prozent weniger als Männer.

Die schlechteste regionale Entwicklung in den letzten zehn Jahren zeigte das Industrieviertel. 2,9 Prozentpunkte wurden durchschnittlich auf den blau-gelben Mittelwert verloren. 2007 rutschte das Industrieviertel auf Platz 3 hinter den Zentralraum und dem Mostviertel. Die Medianeinkommen der Bezirke Baden, Bruck/Leitha, Mödling, Neunkirchen, Wiener Neustadt und Wien-Umgebung rangierten 2007 in Summe nur noch um 0,1 Prozentpunkte über dem NÖ Landesniveau.

Das traditionell einkommensschwache Waldviertel konnte sich in den vergangenen zehn Jahren um plus 0,4 Prozentpunkte an das NÖ Einkommensniveau annähern. Dennoch liegen die Einkommen in Horn, Gmünd, Zwettl und Waidhofen/Thaya noch immer um 5,9 Prozent unter dem NÖ Durchschnitt.

Nicht gerade prächtig verdient man in Niederösterreich auch im Weinviertel. Um fast sieben Prozent lagen die Einkommen 2007 hier unter dem Landesmedian. Große Unterschiede in der Höhe von Löhnen und Gehältern gibt es im Weinviertel nicht nur zwischen Spitzen- und Wenigverdienern, sondern auch unter den einzelnen Bezirken: Die Einkommensspanne zwischen Korneuburg und Hollabrunn beträgt 274 Euro.
     
Informationen: http://noe.arbeiterkammer.at    
     
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