Ärzteappell: Gesundheitsreform unter sozialem Blickwinkel   

erstellt am
10. 11. 08

Bevölkerung befürchtet Verschlechterungen - vertrauensbildende Maßnamen erforderlich
Wien (öäk) - Der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Günther Wawrowsky, hat 10.11. eine Sanierung der Krankenkassen unter "konsequent sozialem Blickwinkel" eingemahnt. Wie eine soeben veröffentlicht Umfrage der Peter Hajek Public Opinion Strategies zeige, habe die Bevölkerung mehrheitlich Angst vor Verschlechterungen im österreichischen Gesundheitssystem. Wawrowsky sieht darin ein Indiz, daß der Sanierungsversuch, den Wirtschaftskammer und Gewerkschaftsbund im Frühjahr nach vorrangig ökonomischen Vorgaben unternommen hätten, auf große Ablehnung stoße.

Wawrowsky sieht bei den Koalitions-Verhandlern zum Thema Gesundheit ein Zeichen zur Trendumkehr. "Die beiden Spitzengewerkschafter Wilhelm Haberzettel und Fritz Neugebauer lassen die Hoffnung zu, daß man jetzt um eine konfliktfreie Lösung bemüht ist. Ihnen scheinen die Sorgen der Österreicher von hoher Priorität", sagte der Niedergelassenen-Obmann. Er erwartet sich einen "sorgsamen und sensiblen Umgang mit Gesundheitsfragen".

Für 97 Prozent der österreichischen Bevölkerung ist Gesundheit das wichtigste Thema. Viele Österreicherinnen und Österreicher äußern in der Studie Angst vor höheren finanziellen Belastungen im Krankheitsfall sowie vor Leistungskürzungen. Auch der Trend hin zu mehr Bürokratie stößt auf große Skepsis. Wawrowsky: "Es ist wichtig, vertrauensbildende Maßnahmen bei der geplanten Kassensanierung und Gesundheitsreform in den Vordergrund zu stellen."
     
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