Ignaz L. Lieben-Preis 2008 an Csaba Pál    

erstellt am
10. 11. 08

Der diesjährige Ignaz L. Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geht an den ungarischen Biologen Csaba Pál
Wien (öaw) - Das Forschungsinteresse von Csaba Pál gilt dem Verständnis der Organisation und Entwicklung von Genomen und molekularen Netzwerken am Beispiel von einzelligen Organismen wie S. cerevisiae oder E. coli. Mit Hilfe von Modellen von metabolischen Netzwerken versucht er die Auswirkung von Störungen auf der Ebene des Genoms vorherzusagen. Der Vergleich der Ergebnisse der Computer-Simulationen mit den Resultaten von Laborexperimenten soll zeigen, wie die negativen Auswirkungen bei der Einnahme von Medikamenten oder von Gendefekten verringert werden können. Csaba Pál studierte Molekularbiologie und Genetik an der Eötvös Lorand Universität Budapest. Die Zuerkennung des ERC Starting Grant ermöglichte ihm 2008 die Rückkehr nach Ungarn und den Aufbau seiner Arbeitsgruppe "Evolutionary Systems Biology" am Biological Research Center der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Szeged.

Ignaz L. Lieben-Preis: Ältester Preis der ÖAW
Der älteste Preis der ÖAW, 1863 gestiftet und nach dem verstorbenen Gründer des Bankhauses Lieben benannt, mußte 1937 wegen Verfolgung der Stifterfamilie eingestellt werden. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie die Physikerinnen Marietta Blau und Lise Meitner sowie die beiden Nobelpreisträger Viktor Hess und Otto Loewi waren Träger des Ignaz L. Lieben-Preises. Die großzügige finanzielle Unterstützung von Isabel und Dr. Alfred Bader, selbst ein von den Nationalsozialisten aus Österreich Vertriebener, hat es ermöglicht, den Ignaz L. Lieben-Preis zu reaktivieren und im Jahr 2004 wieder neu auszuschreiben.

Der Preis in Höhe von $ 36.000,-- wird auf Wunsch der Stifter an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich für herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Molekularbiologie, Chemie und Physik verliehen.

Bader-Preis für Kunstgeschichte Der Bader-Preis, ebenfalls gestiftet von Dr. Alfred und Isabel Bader, wird heuer zum zweiten Mal vergeben und ist mit $ 18.000,-- dotiert. Die Auszeichnung wird an junge, hoch qualifizierte Dissertantinnen und Dissertanten aus Österreich vergeben, die sich im In- und Ausland mit Forschungsfragen von Malerei und Zeichnung zwischen 1600 und 1750 beschäftigen. Diesjähriger Preisträger ist Leonhard Stadler. Er erhält den Bader-Preis für seine Dissertation zum Kaisersaal des Stiftes Kremsmünster, die er am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien durchführt.

Preisverleihung am 12. November 2008
Die diesjährige Verleihung des Ignaz L. Lieben-Preises und des Bader-Preises findet in Anwesenheit der Stifter am 12. November 2008 um 11:00 Uhr in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften statt.
     
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