Bestens informiert erstmals zur Wahl   

erstellt am
07. 11. 08

Eberle: Informationskampagne "Ich zähle. Ich wähle" für Jung- und Erstwähler/innen zum Thema "Wählen ab 16" startet
Salzburg (lk) - Im März 2009 dürfen junge Menschen ab 16 Jahren das erste Mal an Landtags-, Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen teilnehmen. Um die Jung- und Erstwähler/innen möglichst gut auf ihre demokratische Entscheidung vorzubereiten, haben Jugendreferentin Landesrätin Doraja Eberle, der Salzburger Landesjugendbeirat und Akzente Salzburg ein umfangreiches Maßnahmenpaket für Jugendliche, Jugendarbeiter/innen und Multiplikator/innen zusammengestellt.

"Wer darf zur Wahl gehen? Was wird überhaupt gewählt und warum? Wen und wie kann man wählen, und was sind eigentlich die Grundsätze, nach denen Wahlen in Österreich abgehalten werden? Das sind die zentralen Fragen und Inhalte unserer Informationskampagne, die den jungen Mädchen und Burschen beantwortet werden und die sie bestmöglich auf die Wahlen im März 2009 vorbereiten sollen“, skizzierte Jugendreferentin Landesrätin Doraja Eberle am 06.11. bei einem Informationsgespräch die Inhalte der Kampagne "Ich zähle. Ich wähle". Demokratie steht und fällt mit der Wahlbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger. "Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Wichtigkeit der Wahlbeteiligung hervorzuheben, zu sagen – jede Stimme und gerade deine Stimme – zählt und ist wichtig für den Wahlausgang und damit auch für unser gemeinsames Zusammenleben", so die Landesrätin.

Die Wahlalterabsenkung auf 16 Jahre wurde von der Salzburger Landesregierung bereits im Regierungsabkommen 2004 – noch vor der bundesweiten Einigung – festgelegt. Der Salzburger Landtag ersuchte die Salzburger Landesregierung, ein Informationskonzept für die nächsten Landtagswahlen zu erstellen. Der Salzburger Landesjugendbeirat erarbeitete daraufhin – mit Unterstützung von Akzente Salzburg und dem Jugendreferat – ein Maßnahmenpapier und führt dieses nun bis zur Wahl durch. "Wir haben eine Vielzahl an Projekten entwickelt. Zum einen Projekte und Aktivitäten, die von Jugendeinrichtungen, wie der Katholischen Jugend oder dem Verein Spektrum, durchgeführt werden, zum anderen Infotouren oder Workshops für Jugendliche, die von Akzente Salzburg abgewickelt werden", erläuterte Doraja Eberle.

Es gibt Schultouren und Workshops für Jugendarbeiter/innen, damit sie Mädchen und Burschen in den jeweiligen Verbänden oder Zentren gut informieren können, eine Homepage http://www.waehlen16.at wurde eingerichtet, ein Infofolder erstellt, Inserate und Plakate gestaltet und zusätzlich ist eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. "Besonders wichtig ist uns allen der persönliche Kontakt zu den jungen Menschen, ihnen zu sagen, wie wichtig es ist, wählen zu gehen und sie dazu positiv zu motivieren. Worauf wir alle ganz besonderen Wert legen, ist die sachliche und unparteiische Darstellung für Mädchen und Burschen. Sie erhalten von uns die Information, die Meinungsbildung obliegt ihnen klarerweise selber", ergänzte Eberle. Ebenfalls geplant sind Diskussionsrunden und Gespräche mit Jung- und Erstwähler/innen. Der S-Pass und die edu.card leisten auch ihren Beitrag in der Kampagne. Die Karten werden in der Regel von der Wahlbehörde als Nachweis der Identität anerkannt – auch wenn sie keine amtlichen Lichtbildausweise sind.

An der Konzeption der Maßnahmen waren in erster Linie Jugendliche beteiligt, Mitglieder des Salzburger Jugendbeirats, Vertreter der Arbeiter- wie der Wirtschaftskammer, Politikwissenschafter der Universität Salzburg, Vertreter des Städte- wie Gemeindebundes, Mitarbeiter des Referats "Wahlen und Sicherheit", des Jugendreferats und von Akzente Salzburg.

Folder gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet
Die Vorsitzende des Salzburger Landesjugendbeirats, Angelika Hechl, stellte die zentrale Drucksorte für "Wählen ab 16" vor. "Ein Herzstück der Informationskampagne ist der Folder ‘Ich zähle. Ich wähle‘. Diesen Folder haben wir gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet, sie gefragt, welche Informationen unbedingt notwendig sind, was sie brauchen, damit sie gut informiert zur Wahl gehen können." Jugendliche haben für alle Spitzenkandidat/innen Fragen ausgearbeitet wie "Was sind heutzutage die größten Herausforderungen für junge Menschen und was können Sie daraus für Ihre Arbeit ableiten?" oder "Warum, glauben Sie, sind viele junge Menschen partei- oder politikverdrossen? Und was können Sie dagegen tun?" "Für das Foto-shooting für die Kampagne haben wir auch Erstwähler gewinnen können. Carina Lechner, Katrin Seebrunner, Josef Stabauer und Josef Winkler sind Mitglieder der Landjugend und haben an Workshops über Demokratie und Wählen teilgenommen", erläuterte Hechl.

Thomas Schuster, stellvertretender Vorsitzender des Salzburger Jugendbeirats und Geschäftsführer des Vereins Spektrum, zählte die unterschiedlichen eingereichten Projekte auf: "Eingereicht wurden Projekte der Katholischen Jugend ‘Selbstbewusst und orientierungslos? Methodenpaket für die Arbeit mit Jugendlichen zum Thema Politische Sensibilisierung‘, das Jugendzentrum Grödig arbeitet über ‘Wählen braucht Transparenz‘, die Landjugend hat ‘Wählen mit 16‘ eingereicht, das Jugendzentrum Iglu macht Workshops über ‘Wanted: Respect‘, das Jugendzentrum Kuchl arbeitet mit der Marktgemeinde Kuchl an Diskussionsrunden für Erstwähler/innen und die Katholische Jungschar kümmert sich um die Wähler/innen von übermorgen unter dem Titel ‘Die Kinder von heute sind auch nicht von gestern‘."

Der Verein Spektrum versucht plastisch und transparent über überdimensionale Zahnräder, die ineinander greifen, die Entscheidungswege in einer Gemeinde einfacher und übersichtlicher darzustellen. Nach dem Besuch einer Gemeinderatssitzung wird diese reflektiert, ein Modellprojekt für eine Gemeinde festgelegt und ein "Gemeinde-Rad" gebaut. An diesem Gemeinde- bzw. Stadtteil-Rad soll modellhaft gezeigt werden, wie Entscheidungsabläufe in Gemeinden funktionieren bzw. wie Jugendliche durch aktives Wahlverhalten Schwerpunkte in der Gemeinde setzen und Entscheidungen in ihrem Stadtteil mitsteuern können.

Die Homepage www.waehlen16.at gibt einen Überblick über alle zur Wahl antretenden Parteien, "hat weiterführende Links zusammengestellt und vermittelt übersichtlich alle Schritte zur Wahl, von der Erstinformation bis zum Antrag einer Wahlkarte", so der Leiter des Landesjugendreferates und Akzente-Geschäftsführer Mag. Wolfgang Schick, der folgende Ziele für die Kampagne formulierte: "Der Erstwähleranteil 2009 soll höher sein als jener von 2004, der Wahlakt soll eine bewusste Entscheidung sein und die Jugendlichen wissen über Demokratie Bescheid und sind zur allgemeinen Beteiligung befähigt."

"Wir hoffen sehr, dass wir mit diesen Maßnahmen – vom Projekt in einem Jugendzentrum über Workshops in Jugendverbänden, Schultouren und der Verteilung von Infomaterialien – den Jugendlichen einen umfassenden Überblick zur Landtags-, Gemeinderats- oder Bürgermeisterwahl geben können und sie dadurch auch motivieren, sich für Politik zu interessieren, sich damit auseinanderzusetzen und zur Wahl zu gehen", betonte Jugendreferentin Landesrätin Doraja Eberle abschließend.
     
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