EU und Schweiz verhandeln über Freihandel im Agrarbereich   

erstellt am
06. 11. 08

Fischer Boel: Liberalisierung in beiderseitigem Interesse
Wien (bmlfuw/aiz) - EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel und die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements, haben am 05.11. Verhandlungen über die vollständige Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der EU und der Schweiz aufgenommen. Angesichts der geografischen Nähe und des Volumens des bilateralen Handels liegt eine vollständige Liberalisierung laut EU-Kommission eindeutig im beiderseitigen Interesse.

Die bevorstehenden Verhandlungen sind eine logische Fortsetzung des Liberalisierungsprozesses, der mit dem Abkommen von 1972 eingeleitet wurde und, was die Landwirtschaft anbelangt, im Agrarabkommen von 1999 verankert ist.

"Die EU und die Schweiz sind Nachbarn und haben viel gemeinsam. Wir haben im Laufe der Jahre bei der Liberalisierung des bilateralen Handels gute Fortschritte erzielt, doch jetzt wollen wir diesen Prozess zum logischen Abschluss führen. Ich begrüße die Bereitschaft der Schweiz, diese Verhandlungen aufzunehmen, und freue mich auf eine enge Zusammenarbeit mit Doris Leuthard. Beide Seiten haben dabei viel zu gewinnen", betonte Fischer Boel.

Neben der Abschaffung der Zölle zwischen beiden Seiten geht es auch um andere Themen. Verhandlungen zu Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit werden im Rahmen der Gespräche ein eigenständiges Element bilden und später aufgenommen werden. Die Verantwortung für diese Verhandlungen liegt bei den Diensten von EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou.

Drittgrößter Handelspartner der EU in diesem Sektor
Die Kommission geht davon aus, dass die vorgesehene Liberalisierung den Handel zum beiderseitigen Nutzen erleichtern und zur Verbesserung der Wirtschaftsbedingungen in Europa beitragen wird. 2007 führte die EU Agrarerzeugnisse und Lebensmittel im Wert von insgesamt EUR 4,7 Mrd. in die Schweiz aus. Der Wert der entsprechenden EU-Einfuhren aus der Schweiz belief sich auf EUR 2,7 Mrd. Die Schweiz ist der drittgrößte Handelspartner der EU in diesem Sektor. 70% der Schweizer Agrarausfuhren sind für den EU-Markt bestimmt, während 7% der entsprechenden EU-Ausfuhren in dieses Land gehen.
     
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