Winkler: "Ernährungssicherheit braucht globale Strategien und Lösungsansätze"   

erstellt am
11. 11. 08

Staatssekretär Hans Winkler beim Treffen der Entwicklungsminister
Brüssel (bmeia) - "Ernährungssicherheit und Armut stehen in einem engem Wirkungszusammenhang. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise besonders in den letzten Jahren war und ist für zahlreiche Entwicklungsländer und ihre Bevölkerung mit schwerwiegenden nachteiligen Folgen verbunden. Die Antwort der EU auf diese Entwicklung darf jedoch nicht bloß in kurz- und mittelfristigen Maßnahmen bestehen, sondern muss einen breit angelegten Ansatz umfassen, der auch geeignet ist, strukturelle und chronische Hungerkrisen zu bewältigen", so Staatsekretär Hans Winkler beim Treffen der Entwicklungsminister.

"Der Anstieg der Preise bringt auch Chancen mit sich. Höhere Preise bieten neue Erwerbsmöglichkeiten", so Winkler, der sich dafür einsetzte, dass in weiterer Folge ein größeres Augenmerk auf die landwirtschaftliche Forschung, die direkt auf die Bedürfnisse der Bauern eingeht, und den Bereich der informellen Bildung und den Erfahrungsaustausch auf regionaler Ebene gelegt werden müsse. Ebenso müssen verstärkte Investitionen in landwirtschaftliche Produktion und Vermarktung - von der Klärung von Landbesitzverhältnissen über die Förderung kleinbäuerlicher Betriebe bis hin zu ökologischer Landwirtschaft - vorgenommen werden. "Kontroversielle Standpunkte sind nicht so sehr im EU-Rahmen zu finden, sondern vielmehr auf globaler Ebene. Wir brauchen auch hier noch eine viel engere Verbindung zwischen den verschiedenen Lösungsansätzen und gemeinsame globale Strategien", so Winkler, der in diesem Zusammenhang auch auf die intensiven Vorbereitungen für die internationale Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Doha Anfang Dezember verwies.

"In Doha wird die EU - insbesondere in dieser schwierigen Zeit der Finanzkrise - daran gemessen werden, ob wir uns als verlässlicher Partner der Entwicklungsländer erweisen. Wir haben uns verpflichtet bis 2010 bzw. 2015 erhöhte finanzielle Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. Insofern ist es besonders wichtig, diese Verpflichtungen und Zusagen der EU und der internationalen Gemeinschaft, zu denen sich auch Österreich bekennt, zu bekräftigen. Neben erhöhten finanziellen Mitteln muss aber auch die Entwicklungszusammenarbeit effektiver werden. Armutsbekämpfung kann nicht nur darin bestehen, die finanziellen Mittel jährlich zu erhöhen; vielmehr müssen wir gemeinsam und in Zusammenarbeit mit unseren Partnerländern die Qualität und die Wirksamkeit der Umsetzung der Hilfe verbessern", so Winkler abschließend.

Weitere Themen des Treffens der Entwicklungsminister waren der Wiederaufbau und die Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan, die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Entwicklungsländer und die laufenden Verhandlungen über den Abschluss der Verhandlungen über die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen.
     
Informationen: http://www.bmeia.gv.at    
     
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