Kremser Motorräder rollen von Erfolg zu Erfolg   

erstellt am
11. 11. 08

Krems (nöwpd) - Weil das Autofahren in Anbetracht der hohen Benzinpreise für viele Österreicher beinahe unerschwinglich geworden ist, steigen immer mehr auf die deutlich billigeren einspurigen Fortbewegungsmittel, wie Motorräder, Mopeds oder Vespas, um. So hat der heimische Zweiradmarkt heuer zwischen Jänner und September um 3,5 Prozent zugelegt. Bei den beliebten 125 ccm-Motorrädern waren es sogar über 20 Prozent.

Kein Wunder: Deutsche Experten haben berechnet, dass ein Kleinauto pro Woche durchschnittlich 22 Euro an Treibstoff- und Versicherungskosten verursacht. Ein größerer Motorroller braucht hingegen nur 6,50 Euro, findet immer einen Parkplatz, und auch mögliche Abstellgebühren fallen weg. In Österreich sind deshalb mittlerweile schon knapp 670.000 Motorräder zum Verkehr zugelassen, darunter 313.000 Motorfahrräder bis 50 ccm.

Am Kuchen des boomenden Bike-Marktes nascht auch ein niederösterreichisches Unternehmen kräftig mit: Der Zweiradproduzent Kirschenhofer aus Krems wird mit seiner Marke "Generic" und weiteren bis zum Ende des Geschäftsjahres 2008/2009 im kommenden März rund 75.000 Fahrzeuge absetzen. "Unsere Auftragsbücher sind momentan bummvoll. Wir sind optimistisch, dass wir in der nächsten Geschäftsperiode 2009/2010 schon 100.000 Roller und Kleinmotorräder werden verkaufen können", erklärt Firmenchefin Eva Kirschenhofer im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Da solche Stückzahlen auf einem kleinen Markt wie Österreich nicht abzusetzen sind, hat das Kremser Familienunternehmen schon längst seine Fühler ins Ausland ausgestreckt. Kirschenhofer-Bikes rollen auf den Straßen zahlreicher EU-Länder, die durch mildes Wetter klimatisch begünstigt sind, wie z.B. Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland oder Mazedonien. Aber auch in Skandinavien sei man präsent und in Kürze werde man auch in den bevölkerungsreichen südamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien und Kolumbien starten, kündigt Eva Kirschenhofer an. "Diese Märkte sind deshalb strategisch interessant, weil dort während unserer Winterpause immer Hochsaison herrscht", teilt sie mit.

In Österreich findet man die Kleinmotorräder und Roller aus Krems in erster Linie im Fachhandel sowie Kfz-Werkstätten mit angeschlossenen Verkaufsabteilungen. Die Firma Kirschenhofer beschäftigt an ihrer Zentrale in der Nähe des Donauhafens 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreibt dort eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die ständig an neuen Motoren feilt. Niederlassungen gibt es auch in China und Taiwan, wo weitere 60 Personen angestellt sind. Im Geschäftsjahr 2007/2008 hat Kirschenhofer einen Umsatz von 48 Millionen Euro erwirtschaftet. "Den werden wir in der laufenden Periode deutlich übertreffen können", gibt die Firmenchefin - ohne ins Detail gehen zu wollen - bekannt.
     
Informationen: http://www.kirschenhofer.com    
     
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