20. Internationales Kinderfilmfestival - Preis der Kinderjury geht an Südkorea   

erstellt am
24. 11. 08

Wien (kinderfilmfestival) - Neun Tage lang stand Wien ganz im Zeichen des internationalen Kinderfilms. 16 Filme, 47 Vorstellungen, vier Kinos zogen insgesamt mehr als 5.300 BesucherInnen an (plus 15% gegenüber 2007). Aufgrund der großen Nachfrage wurden zusätzliche Vorführungen eingeschoben. Mit der Auszeichnung der Preisträgerfilme ging am 23.11. das 20. Internationale Kinderfilmfestival Wien zu Ende.

Preis der Kinderjury 2008: Bester Film kommt aus Südkorea
Der Preis der Kinderjury ging an den südkoreanischen Film "Bunt" von Regisseur Park Gyoo-tae. Der Film greift das Thema Behinderung feinfühlig auf und zeigt in aussagekräftigen Bildern die Beziehung zwischen einem kleinen Jungen und seinem Vater. Langsam entwickelt sich auch eine intensive Freundschaft zu den Klassenkollegen, und Dong-ku findet seinen Platz in der Gesellschaft. "Ein beeindruckender Film mit absolut hohem "Mitfühl-Faktor" - lustig, traurig, spannend und schön", lautete das Urteil der Kinderjury. Daneben bringe der Film Lebensgewohnheiten und Umgangsformen einer fremden Kultur nahe.

UNICEF-Preis 2008 geht an italienischen Wettbewerbsfilm
Ebenfalls von der Kinderjury vergeben wird alljährlich der UNICEF-Preis für jenen Film, der sich ganz besonders für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Er ging heuer an den italienischen Film "Rot wie der Himmel" von Regisseur Cristiano Bortone. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Mirco Mencacci, einem der besten Tongestalter des italienischen Films, und erzählt von einer Kindheit, die von plötzlicher Erblindung geprägt ist. Das bis dahin gesunde Kind findet sich nur langsam in seiner neuen Lebenssituation zurecht, lernt aber schließlich, seine Umwelt über Geräusche wahr- und seine Behinderung anzunehmen. Für die Kinderjury machte der Film "besonders deutlich, dass es in den 1970er Jahren noch nicht üblich war, blinde Kinder gleich berechtigt zu behandeln und ihnen die gleichen Chancen einzuräumen wie "normalen" Kindern." Die JurorInnen zeigten sich aber auch davon beeindruckt, wie es im Film gelingt, die unglaubliche Lebensfreude von blinden Kindern zu vermitteln.

Eine "Lobende Erwähnung" im Rahmen des UNICEF-Preises 2008 sprach die Kinderjury dem mexikanischen Film "Teos Reise" aus. Regisseur Walter Doehner schildert anhand der Geschichte des kleinen Teo die Problematik illegaler Grenzübertritte an der Grenze zu den USA, wo allzu oft auch Kinder auf der Strecke bleiben.

Publikumspreis 2008 geht an ein kleines Gespenst
Über den Publikumspreis stimmen alle BesucherInnen der Wettbewerbsfilme ab. Er ging heuer überraschend an "Laban, das kleine Gespenst", einen Animationsfilm aus Schweden für die jüngsten BesucherInnen des Festivals. Einfacher Aufbau und wenige, leicht nachvollziehbare Dialoge zeichnen den witzigen Zeichentrickfilm aus und Laban bezauberte und überzeugte offenbar nicht nur die Zielgruppe der Vierjährigen.

"Lobende Erwähnung" der Kinderjury und Sonderpreis 2008 für Philippe Muyl
Mit einer "Lobenden Erwähnung" zeichnete die Kinderjury den französisch-kanadischen Film MAGIQUE! aus: "Eine Geschichte so zu erzählen, wie es Regisseur Philippe Muyl in seinem Film gelingt, ist originell und kreativ. MAGIQUE! hat nichts mit Musicalfilmen, so wie wir sie kennen, zu tun, sondern ist im Stil ganz anders und neu." Philippe Muyl hat sich an ein seltenes Genre gewagt - entstanden ist ein einfühlsamer und vergnüglicher Film - gleichermaßen magisch für Kinder und Erwachsene.

Festival-Ehrengast Philippe Muyl, der mit "Die Kuh und der Präsident" (2000) und "Der Schmetterling" (2004) bereits zweimal beim Kinderfilmfestival in Wien vertreten war, durfte sich über eine weitere Auszeichnung freuen: Anlässlich des Jubiläums "20. Internationales Kinderfilmfestival Wien" wurde von den OrganisatorInnen des Festivals ein Sonderpreis an ihn vergeben: "...für all die magischen Momente, die er uns mit seinen Filmen geschenkt hat", so Elisabeth Lichtkoppler und Michael Roth bei der Preisverleihung. Philippe Muyl betonte bei der Preisübergabe, dass er keine Kinderfilme, sondern Filme für alle Menschen von 8 bis 100 Jahren mache. Seine Produktionen will er als Unterhaltung für die ganze Familie verstanden wissen.

Kritiken der Kinderjury und ihre Begründungen für die Preisvergabe sind auf der jeweiligen Filmseite nachzulesen.

Kinderfilmfestival 2009
Der Termin für das 21. Internationale Kinderfilmfestival Wien steht bereits fest: Es wird von 14. bis 22. November 2009 stattfinden und wieder eine Auswahl der besten neuen Kinderfilme aus aller Welt zeigen.
     
Informationen: http://www.kinderfilmfestival.at/    
     
zurück