Palfinger passt Kapazitäten in Österreich an schwaches Marktumfeld an   

erstellt am
19. 11. 08

Keine Erholung der Kernmärkte in Sicht – Sozialplan für 91 Mitarbeiter in Österreich, Kurzarbeit ab Jänner 2009
Bergheim (palfinger) - Die Ergebnisse der Palfinger Gruppe für die ersten neun Monate 2008 verzeichneten noch eine zufrieden stellende Steigerung, die in erster Linie auf dem hohen Auftragsbestand zu Jahresbeginn sowie anorganischem Wachstum basierte. Vor allem das 3. Quartal 2008 zeigte jedoch entsprechend dem wirtschaftlichen Umfeld einen deutlichen Nachfragerückgang in einigen Kernmärkten wie Spanien und Großbritannien.

Die aktuelle Wirtschaftsentwicklung und Prognosen deuten darauf hin, dass es in den kommenden Monaten zu keiner Erholung kommen wird. In den vergangenen Wochen mehrten sich Anzeichen, dass weitere Märkte wie Deutschland und Frankreich, aber auch Osteuropa inklusive Russland und Südamerika von dem schwachen makroökonomischen Umfeld ergriffen werden. Die Produktionsauslastung hat sich vor diesem Hintergrund gegenüber Jahresbeginn halbiert.

Die Unternehmensgruppe reagiert darauf mit einer weiteren Anpassung der Kapazitäten und verstärkter Fokussierung auf zusätzliche Einsparungspotenziale. „Palfinger beschäftigt zurzeit rund 5.000 Mitarbeiter, davon rund 1.100 in Österreich. Wir haben bisher unsere flexiblen Strukturen voll ausgenutzt, um unser Stammpersonal trotz der schwachen Auslastung zu halten, da wir im Falle einer Erholung genau diese gut ausgebildeten Mitarbeiter benötigen. Nun sehen wir uns aber veranlasst, unsere Kapazitäten und Fixkosten zu reduzieren, damit wir gut gerüstet sind für die erwartete Marktlage der nächsten Monate und des Jahres 2009“, so der Vorstandsvorsitzende Herbert Ortner.

Konkret wird Palfinger in Österreich 91 Mitarbeiter abbauen, für die ein Sozialplan ausgearbeitet wurde. Die betroffenen Mitarbeiter wurden bereits informiert. Mit dieser Maßnahme sichert sich das Unternehmen weiterhin ausreichend Kapazitäten, um die Produktion bei Bedarf rasch um bis zu 50 Prozent erhöhen zu können. Diese Unterauslastung wird bis auf weiteres mit Kurzarbeit ausgeglichen. Dies beinhaltet arbeitsfreie Freitage, einen um eine Woche verlängerten Weihnachtsurlaub sowie für den Großteil der österreichischen Belegschaft eine Reduktion der Arbeitszeit um 20 Prozent bei teilweisem Lohnausgleich.

Die Bewahrung von Überkapazitäten bedeutet kurzfristig eine bewusste Reduktion des Gewinns, soll aber in Hinblick auf eine Erholung langfristig die führende Marktposition des Unternehmens sichern. „Wir haben zuletzt ein Rekordjahr nach dem anderen verbucht und dabei unsere Organisations- und Kostenstrukturen der höheren Auslastung angepasst. Wir gehen daher aus einer Position der Stärke in diese schwierigen Zeiten und wollen die Situation bestmöglich überstehen. Dabei ist uns bewusst, dass unsere Mitarbeiter der zentrale Erfolgsfaktor sind. Diese Haltung wird auch seitens des Aufsichtsrats und der Familie Palfinger als Mehrheitseigentümer unterstützt“, erläutert Ortner.

Nachdem im September und Oktober in einem ersten Schritt die – zur Befriedigung der überhitzten Nachfrage der vergangenen Jahre benötigten – Leiharbeitnehmer abgebaut wurden, wurde nun aufgrund der aktuellen Erwartungen diese weitere Anpassung erforderlich. Dennoch sichert sich Palfinger mit diesem Schritt nach wie vor ausreichend Flexibilität, um rasch auf eine mögliche Markterholung reagieren zu können. Sollte sich das makroökonomische Umfeld jedoch weiter verschlechtern, kann das Management weitere Maßnahmen nicht ausschließen.
     
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