Forschungsprojekt: Schwingungsdämpfung für leisere PKWs   

erstellt am
17. 11. 08

Projekt "VIBE-LESS" Experten forschten 30 Monate im Bereich Fahrzeugbau - Autos könnten leiser, leichter und umweltfreundlicher werden
Wien/Ranshofen (arc) - Im Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR) wurde eine zukunftsweisende Forschungsarbeit abgeschlossen. Das Projekt "VIBE-LESS", an dem das LKR, ein Unternehmen der Austrian Research Centers, maßgeblich beteiligt war, untersuchte über 30 Monate hinweg Möglichkeiten für eine serientaugliche, aktive Schwingungs- und Lärmunterdrückung im Fahrzeugbau.

"Autos sollen dadurch leiser, leichter und umweltfreundlicher werden", erklärt Rudolf Gradinger, Initiator des Projekts und Leiter der Business Development Group im LKR. "Durch die neue Technologie sollen störende Geräusche aktiv reduziert werden - und zwar durch elektro-mechanisch erzeugte Gegenschwingung."

Gegenschwingung zu Karosserie und Windschutzscheibe
Dabei erfassen Sensornetzwerke die Geräuschquelle in Form von mechanischen Karosserieblech- und Windschutzscheibenschwingungen. Mit Hilfe dieser Sensorinformationen werden dann in Echtzeit geeignete Gegenschwingungen erzeugt, was wiederum die störende Körperschallabstrahlung reduziert und die Akustik für die Fahrzeuginsassen erheblich verbessert. "Das Auto wird dadurch erheblich leiser", sagt Gradinger.

Weiterer Vorteil: Die in die Pkw-Konstruktion integrierten Materialien, ihre Verkabelung und die regelungstechnischen Bausteine weisen ein sehr geringes Gewicht auf, im Gegensatz zu den Schwermatten aus Bitumenmaterialien, die derzeit vor allem in Oberklasseautos zur Lärmunterdrückung verwendet werden. "Mit der von uns entwickelten Technologie lassen sich bis zu 4 Kilogramm an Gewicht einsparen, dies reduziert den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß", so der LKR-Experte.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial
Gradinger sieht über den Automobilmarkt hinaus auch noch weitere interessante Anwendungsmöglichkeiten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, vor allem die Bereiche Maschinenbau und Flugzeugindustrie.

Das Projekt "VIBE-LESS" stand unter der Leitung der PROFACTOR GmbH aus Steyr, Projektpartner waren neben dem Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen die Austrian Research Centers GmbH (ARC Smart Systems), sowie der Industriepartner MAGNA Steyr Fahrzeugtechnik. Das Projekt wurde von der österreichischen FIT-IT Initiative des Infrastrukturministeriums BMVIT gefördert und war sogar für den Staatspreis Verkehr 2008 nominiert.
     
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