Nachhaltige Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen   

erstellt am
17. 11. 08

Energie - 18-11-2008 - 12:49
Brüssel (europarl) - Das Europäische Parlament spricht sich für die Unterstützung einer frühzeitigen Demonstration von nachhaltiger Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen aus. Die klimapolitischen Ziele der EU könnten nur erreicht werden, wenn es gelingt, den Einsatz der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) auf breiter Front sicherzustellen. Deswegen befürwortet das Parlament die Errichtung von mindestens 12 Demonstrationsanlagen.

"Der Einsatz der CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) auf breiter Front – in Kraftwerken und langfristig auch in Industriesektoren mit hohen CO2-Emissionen – kann einen Beitrag dazu leisten, die ambitionierten, über das Jahr 2020 hinausgehenden, EU-Klimaziele zu erreichen", so Berichterstatter Christian EHLER (CDU).


Mindestens 12 Demonstrationsanlagen nötig
Die Nutzung fossiler Brennstoffe innerhalb der EU sei "nach heutigen wissenschaftlich- technologischen Erkenntnissen noch viele Jahrzehnte zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit erforderlich." Um bezahlbare Energiepreise und die sichere Energieversorgung zu gewährleisten, könne auf Kohle im Energiemix nicht verzichtet werden, allerdings müsse ihre Klima schonende Nutzung vorangetrieben werden. Dafür sei die Errichtung von mindestens zwölf Demonstrationsanlagen innerhalb der EU notwendig. Dies sei nötig um den gewünschten Einsatz der CCS-Technologien in Kraftwerken und die sichere Einlagerung von CO2 ab dem Jahr 2020 zu erreichen. Jedoch würden Investitionsentscheidungen für CCS-Demonstrationsanlagen und die Beschaffung von Finanzmitteln durch fehlende legislative Vorgaben erschwert. "Während gegenwärtig auf europäischer Ebene die Verabschiedung der Richtlinie zur geologischen Speicherung vorangetrieben wird, fehlt es auf nationaler oder regionaler Ebene weitgehend an entsprechenden Initiativen", so Ehler.

Legislative und finanzielle Rahmenbedingungen schaffen
Notwendig seien deshalb schnelle Fortschritte in der Erarbeitung und Verabschiedung der legislativen Anforderungen sowohl für die geologische Speicherung als auch für die Transportinfrastruktur. Außerdem müssten finanzielle Anreize vor dem Jahr 2013 gesetzt werden.

Es müsse unbedingt dafür gesorgt werden, "dass nationale Debatten stattfinden und alle einschlägigen Experten einbezogen werden, wenn es darum geht, auf die Bedeutung der kurzfristigen Demonstration im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen hinzuweisen." Zudem müssten "unverzüglich die notwendigen Voraussetzungen für die Genehmigungsverfahren für Transport und Einlagerung auf nationaler und regionaler Ebene geschaffen werden".

Hinsichtlich der Finanzierung schlägt das Parlament vor, zurückgehaltene Mittel aus der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis für CCS-Demonstrationsanlagen zu binden, um so bald wie möglich Mittel für die Unterstutzung dieser Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Diese sollten zudem, wenn möglich, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank durch weitere Finanzmittel ergänzt werden.

Auswahl der Demonstrationsprojekte
Bei der Auswahl der Demonstrationsprojekte, die seitens der EU unterstützt werden, müsse außerdem davon ausgegangen werden können, dass die Projekte die erforderlichen Erkenntnisse zu den einzelnen Technologien und unterschiedlichen Transport- und Einlagerungsoptionen liefern. Daher sollten die ausgewählten Projekte die möglichen Kombinationen der drei CCS-Technologien mit den verschiedenen Energieträgern und den verschiedenen Einspeicherungsoptionen abdecken. Die Auswahl der Standorte sollte im Bemühen um eine größtmögliche geografische Streuung innerhalb der Europäischen Union erfolgen.

474 Abgeordnete stimmten für den Bericht, 66 dagegen, 20 enthielten sich der Stimme.
     
Informationen: http://www.europarl.europa.eu/    
     
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