LOK.erlebnis   

erstellt am
28. 11. 08

Die Rückkehr der Schwergewichte ins Technische Museum Wien
Wien (tmw) - Die Direktorin des Technischen Museums Wien Dr. Gabriele Zuna-Kratky konnte am 27.11. über 500 Gäste zur feierlichen Enthüllung der Großobjekte aus dem Eisenbahnbereich begrüßen. Dr. Alfred Gottwald, Leiter der Abteilung Schienenverkehr des Deutsches Technikmuseums Berlin berichtete launig über das Projekt "zu(g)bau" und die Tätigkeiten des internationalen Expertenkomitees zur Realisierung desselben.

Mag. (FH) Wolfgang Tobisch, freute sich, als Projektleiter "LOK.erlebnis" im Technischen Museum Wien, nun der Öffentlichkeit - nach über zwei Jahren Restaurierungsarbeit -wieder die Schwergewichte präsentieren zu können.

Ein Jahrzehnt mußten die BesucherInnen seit der Wiedereröffnung des Technischen Museums Wien im Jahr 1999 auf die Großobjekte der bedeutenden Eisenbahnsammlung warten. Rechtzeitig vor dem 100-Jahr-Jubiläum des Museums kehren die Schwergewichte zurück und werden wieder in der Mittelhalle präsentiert.

Die Lokomotiven Ajax (1841), Steinbrück (1848) und die Dampflokomotive 1.20, "Schnittlok" aus dem Jahr 1883 können ebenso in neuem Glanz bestaunt werden wie der komplett restaurierte Stadtbahnwagen CU 9424 oder der Hofsalonwagen der Kaiserin Elisabeth.

Die Lokomotiven im Museum

"Ajax"
Die älteste, außerhalb Englands erhaltene Lokomotive, die 1841 gebaute "Ajax" wurde neben dem Personenverkehr auch für den Transport von Kohle aus den Kohlerevieren um Ostrau in Mähren verwendet. Sie spiegelt die typisch englischen Konstruktionsmerkmale dieser Zeit wider, wie an der gekröpften Treibachse zu sehen, die wegen der innen liegenden Zylinder notwendig war.

"Steinbrück"
Die 1848 gebaute "Steinbrück" ist für Österreich ein bedeutendes technisches Objekt: Sie ist die älteste Lokomotive heimischer Produktion, gebaut von John Haswell in der Maschinenfabrik der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn.

Dampflokomotive 1.20, "Schnittlok"
Die 1883 gebaute "Schnittlok" wurde bereits 1926 außer Dienst gestellt und noch im selben Jahr für das Österreichische Eisenbahnmuseum aufgeschnitten, um die Funktionsweise einer Dampflokomotive zu veranschaulichen.

Elektrolok "1060.001"
Die 1912 gebaute Elektrolokomotive 1060.001 ist die älteste erhaltene normalspurige Elektrolokomotive. Sie fuhr mit Strom aus dem Ruetz-Kraftwerk auf der Mittenwaldbahn.

Hofsalonwagen HZ 0011
1873 wurden zwei Salonwagen für Kaiserin Elisabeth in den Dienst gestellt, die von der renommiertesten heimischen Waggonfabrik, der Firma F. Ringhoffer in Prag, gefertigt wurden. Neben einer automatischen Bremseinrichtung besaß der Zug bereits elektrische Beleuchtung und Dampfheizung, beides versorgt durch eine im Gepäckwagen mitgeführte Maschinenanlage. Nach dem tragischen Tod der Kaiserin wurden beide Wagen "aus Pietät" außer Dienst gestellt. Der im Technischen Museum Wien ausgestellte Hofsalonwagen ist der einzige Wagen, der vom prächtigen Hofzug übrig blieb, der seit dem Ende des 1. Weltkriegs verschollen ist.

Stadtbahnwagen Cu 9424
Der Stadtbahnwagen III.Klasse: einfache Holzbänke, Gasbeleuchtung und keine Fußfreiheit. Ein umfangreiches Restaurierprojekt ermöglichte die Rekonstruktion eines fast schon vergessenen Objekts welches jetzt wieder in seinem ursprünglichen Zustand präsentiert werden kann.


Pferdeeisenbahn "Hannibal"
Der Wagen "Hannibal" ist der weltweit einzig existierende Wagen der Eisenbahnstrecke Linz-Budweis. Der Personenwagen wurde 1841 gebaut und bis 1872 auf der Nordstrecke eingesetzt. Der Wagen mit dem Gewicht von 2.000 kg und einer Spurweite von 1.106 mm steht auf einem Original-Flachschienenoberbau in der Verkehrsabteilung des Technischen Museums Wien.
     
Informationen: http://www.technischesmuseum.at/    
     
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