Studie: Österreichs Jugendliche sind Kurzzeit-Sparefrohs   

erstellt am
27. 11. 08

7 von 10 sparen für Fortgehen und neue Kleidung
Wien (erstebank) - Junge Leute in Österreich sind Kurzzeit-Sparefrohs. Das belegt die aktuelle Studie "Jugend und Sparen" des Markt- und Meinungsforschungsinstituts GfK Austria im Auftrag von Erste Bank und Sparkasse. 7 von 10 Jugendlichen (Alter 14-19) legen sich mehr oder weniger regelmäßig Geld aufs Sparbuch; im Schnitt immerhin 28 Euro pro Monat. Kurzfristiges Sparen für neue Schuhe oder Kleidung, aber auch für Lokal- und Discobesuche sind dabei die Hauptmotivationen. Der Bankberater bleibt mit 40% auch in Zeiten von Netbanking nach dem Eltern die wichtigste Anlaufstelle für Fragen rund ums Geld. Durch die Unterstützung der Familie verfügen Jugendliche im Schnitt über ein gespartes Vermögen von etwa 3.000 Euro.

Gespartes wird für alltägliche Dinge ausgegeben
Sparen auf ein Auto oder die eigene Wohnung? Nicht bei Österreichs Jugend. 7 von 10 legen sich zwar immer wieder Geld zur Seite, sparen damit aber kurzfristig auf ein bestimmtes Ziel. Kleidung, Schuhe, Disco- und Lokalbesuche sind den Jungen am Wichtigsten. Nur jeder 14. gibt jetzt schon Geld für eine eigene Wohnung aus, Altersvorsorge ist sogar nur für 4% ein Thema. Insgesamt verfügen die 14-19 Jährigen aber schon über ein gespartes Vermögen von etwa 3.000 Euro (selbstgespartes sowie Geldgeschenke von Verwandten). Bei den jungen Wienern ist die Spardisziplin schon weit geringer: Nur 5 von 10 sparen hier mehr oder weniger regelmäßig, dafür lässt ein Drittel sparen, von den Eltern oder Großeltern.

"Österreichs Jugendliche sind echte Kurzzeit-Sparefrohs. Sie wissen genau was sie kaufen wollen, und sparen darauf hin. Für langfristige Vorsorge fehlt aber das Geld", so Peter Bosek, Privatkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich.

Vorsorge - das macht die Familie
Immerhin halten es 90% der Jungen für wichtig, sich durch eigene Vorsorge etwas für die Pension aufzubauen. Da aber ein Drittel aller Jugendlichen im Monat nichts übrig haben, springt bei der Vorsorge verstärkt die Verwandtschaft ein. Nur einer von zehn der 14-19-Jährigen steckt schon selbst Geld in die Altersvorsorge - bei 42% übernehmen das die Eltern oder Großeltern. Der Rest kümmert sich noch nicht aktiv um dieses Thema. Wiens Jugend scheint da noch etwas weniger vorsorgebewusst zu sein: Nur 4% sorgen schon selbst vor, für 38% tun dies andere und 58% der Jugendlichen zwischen 14 und 19 machen gar nichts.

Österreichs Jugendliche sind tüchtige Sparer
Beim regelmäßigen monatlichen Sparen werden 46% von der Familie unterstützt, nur ein Fünftel bekommt überhaupt nichts monatlich aufs Sparbuch. Im Österreichschnitt sparen die 14-19-Jährigen 28 Euro im Monat - um es aber dann in absehbarer Zeit wieder auszugeben. Aus dem Kreis der Familie werden für die Jungen im Schnitt knapp 50 Euro pro Monat auf Sparbücher oder Bausparer gelegt. Die Spar-Situation Österreichs Jugend entspricht auch der in Wien.

Dabei darf man aber nicht übersehen, dass rund ein Drittel gar nichts übrig hat um es zu sparen, bei 20% legt auch die Familie nichts aufs Sparbuch. In Wien haben sogar 45% kein Geld zum Sparen übrig. Mit zunehmendem Alter steigt aber die Summe die gespart werden kann: Während 14-Jährige eher niedrigere Beträge sparen, können sich "ältere" Jugendliche (18- und 19-Jährige) schon höhere Beträge von 100 bzw. 150 Euro im Monat leisten.

Die Bank soll "vor der Haustüre" sein - Bankberater trotz Netbanking wichtig
Die Nähe zum Wohnort ist für die Wahl der Bank für jeden zweiten Jugendlichen entscheidend. Immerhin die Hälfte geht zur Bank der Eltern, gute Zinsen sind für 39% der entscheidende Grund eine bestimmte Bank zu wählen. Informationen über Sparen und andere Bankprodukte holen sich die meisten jungen Leute - nämlich 62% - von den Eltern. Auf Platz zwei rangiert bereits der Bankberater, den 4 von 10 Jugendlichen in Österreich aufsuchen bei Bankfragen. Das Internet ist bei den 14-19-Jährigen auch eine wichtige Informationsquelle, 38% suchen bereits online um sich vor einem Bankbesuch zu informieren. In Wien ist es anders - hier wurde der Bankberater (48%) vom Internet (53%) schon auf Platz drei verwiesen.

"Es ist sicher ein Lernprozess, mit dem eigenen oder besonders mit dem ersten verdienten Geld sorgsam umzugehen. Nach den alarmierenden Meldungen über die steigende Verschuldung der Jugendlichen bin ich positiv überrascht, dass der Spargedanke beim überwiegenden Teil der Jugend nach wie vor so gut ausgeprägt ist", meint Michael Ikrath, Generalsekretär des Sparkassenverbandes zum Sparefroh-Nachwuchs.
     
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