Land Tirol startet "Technologie-Offensive Tirol"   

erstellt am
25. 11. 08

Innsbruck (lk) - Die „Technologieoffensive Tirol: Innovation schafft Arbeitsplätze“ ist eine strategische Maßnahme um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und um nachhaltige Beschäftigungseffekte im Technologiebereich in Tirol zu erwirken.

„Diese strategischen Maßnahmen betreffen die Implementierung eines Systems an technischen Studiengängen an den Tiroler Fachhochschulen und Universitäten, die gezielte Förderung von Technologieprojekten im Zuge der Technologieförderung des Landes Tirol, die Implementierung von regionalen Kompetenzzentren im Rahmen des K-Regio-Programms und die Implementierung einer Berufschule für Mechatronik“, erklärt dazu Wissenschafts-Landesrat Bernhard Tilg.

„Bis zum Jahr 2015 streben wir an, mit der Technologieoffensive bis zu 6000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Zudem sind die Förderung von Technologieprojekten und die Implementierung von regionalen Technologie-Kompetenzzentren im Rahmen des K-Regio-Programms Schlüssel-Maßnahmen der Technologieoffensive“, betont Wirtschafts-Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Im Rahmen dieser Offensive wird insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gefördert. Sowohl die neuen technischen Studiengänge als auch die Projekte im Rahmen der Technologieförderung und vom K-Regio-Programm haben das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Tiroler Technologieunternehmen und den Tiroler Universitäten und Fachhochschulen nachhaltig zu fördern. Der Schwerpunkt der Offensive liegt dabei im Bereich Forschung, Innovation, Technologie und Beschäftigung.

Finanzen gesichert
Auch der finanzielle Hintergrund für den Projekt-Start steht: Für 2009 wurden im Landesbudget insgesamt 7 Mio. EURO für die Technologie-Offensive Tirol reserviert, davon 1,2 Mio. EURO für neue technische Studiengänge. „Wir investieren in diese Technologieoffensive jährlich mehr als sieben Millionen Euro, neben der Technologieförderung und dem K-Regio-Programm werden zusätzlich 1,2 Millionen Euro in technische Studiengänge investiert“, sagt LR Zoller-Frischauf.

Im Rahmen der Offensive sollen insbesondere die (1) Basistechnologien Mechatronik, Maschinenbau, Informationstechnologie, Elektronik, Regelungstechnik/Prozessautomatisierung, Materialwissenschaften und (2) die Angewandten Technologien wie Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau, erneuerbare Energien, Verkehrs- und Umwelttechnologien, Werkstofftechnik, Medizintechnik und Biotechnologie in Tirol in Lehre, Forschung und Innovation nachhaltig entwickelt werden. Die Offensive fußt dabei auf die hervorragende Arbeit zahlreicher Tiroler KMUs, Wirtschafts- und Industrieunternehmen und auf das hohe Ausbildungsniveau an den Tiroler Fachhochschulen und Universitäten.

„Diese Themen sind nicht nur für den Lebensraum Tirol von grundlegender Bedeutung. Zusammen mit dieser Offensive und dem breiten Engagement der Tiroler Klein- und Mittleren Unternehmen, Wirtschafts- und Industrie-Unternehmen haben diese Themen auch Potenzial für nachhaltige Beschäftigungseffekte im ganzen Land“, so LR Zoller-Frischauf.

Die strategische Konzeption der Offensive setzt auf die beiden Säulen Ausbildung und Forschung. Im Bereich Gesundheit & Life Sciences konnte am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol in den vergangenen Jahren durch eine vergleichbare Konzeption mehrere Hundert neue Arbeitsplätze geschaffen und neue innovative Produkte entwickelt werden.

Die thematische Fokussierung der Technologieoffensive folgt einerseits den bestehenden strategischen Bedürfnissen des Wirtschaftsstandortes Tirol, andererseits wichtigen Zukunftsthemen wie Umwelt, Verkehr, erneuerbare Energie und Gesundheit. Diese Themen sind nicht nur für den Lebensraum Tirol von essentieller Bedeutung. Gepaart mit dieser Offensive und dem breiten Engagement der Tiroler KMUs, Wirtschafts- und Industrieunternehmen haben diese Themen auch das Potential für nachhaltige Beschäftigungseffekte in Tirol.

Die Offensive bietet jungen Tirolerinnen und Tirolern die Chance, sich von der Lehre über den Bachelor, Master, Diplomingenieur bis hin zum Doktorat im Bereich der Technologie aus- und weiterzubilden. Zukunftsweisende und attraktive Ausbildungsangebote im Technologiebereich sollen es den jungen Tirolerinnen und Tirolern ermöglichen, sich für den boomenden Bereich der Mechatronik, Maschinen- und Anlagenbau, erneuerbare Energien, Verkehrs- und Umwelttechnologien, Medizin- und Biotechnologien zu spezialisieren. Neben einem Angebot an Vollzeitstudien wird insbesondere Augenmerk auf berufsbegleitende Ausbildungen gelegt. Auf die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Studiengängen (Fachhochschule, Universität) und auf die Durchlässigkeit von der Lehre bis hin zum Doktorat legt diese Offensive großen Wert.

Die Förderung von Technologieprojekten und die Implementierung von regionalen Technologie-Kompetenzzentren im Rahmen des K-Regio-Programms ist eine der Schlüsselmaßnahme dieser Technologieoffensive. Neben der Unterstützung von Tiroler Unternehmen im F&E-Bereich ist damit beabsichtigt, nachhaltige neue Beschäftigung in Tirol zu erwirken. Im Rahmen der Offensive wird angestrebt, bis zum Jahr 2015 6.000 neue Arbeitsplätze in Tirol im Technologiebereich zu schaffen.

Einrichtung von neuen technischen Studiengängen
Die Technologieoffensive Tirol setzt insbesondere auf Ausbildung und Forschung. Neben dem verstärkten Engagement bei bestehenden Angeboten ist insbesondere ein miteinander vernetztes Studiensystem an MCI, FH Kufstein, UMIT und Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) vorgesehen. Umfangreiche Analysen am Wirtschaftsstandort Tirol haben ergeben, dass sowohl Absolventen/innen von Studiengängen auf Fachhochschulniveau (mit entsprechender praktischer Orientierung) als auch auf universitärem Niveau (mit verstärkter Orientierung in Richtung Wissenschaft und Forschung) ausdrücklich nachgefragt sind.

Die Technologieoffensive Tirol sieht vor, folgende aufeinander abgestimmte neuen technische Studiengänge einzurichten:

MCI / Management Centre Innsbruck
(ab Herbst 2008)
Maschinenbau – Mechatronik, Bachelor
Maschinenbau – Mechatronik, Master

UMIT / Private Universität für Gesundheitswissenschaften,
Medizinische Informatik und Technik
(ab Herbst 2009)
Mechatronik – Informationstechnologie*, Bachelor
Mechatronik – Informationstechnologie, Dipl.-Ing.
Medizintechnik, Dipl.-Ing.
Wirtschaftsingenieurwissenschaften, Doktorat
Technische Wissenschaften, Doktorat
*in Zusammenarbeit mit LFU

LFU / Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
(ab Herbst 2009)
Material- und Nanowissenschaften, Master
Gebäudemechatronik/Domotronik, Master
und weitere Studien

Fachhochschule Kufstein
(in Planung)
Mittelfristig sollen im Bereich Angewandte Ingenieurwissenschaften (Verkehr, Energie, Management & Wirtschaft) Bachelor- und/oder Master-Studiengänge implementiert werden.


Die neuen Hochschulstudiengänge im Bereich Technik / Ingenieurwissenschaften setzen einerseits auf eine am Standort Tirol vorhandene exzellente Naturwissenschaften (Physik, Mathematik, u.a.) und Informatik (Theoretische Informatik, Medizininformatik, Bioinformatik, u.a.), andererseits auf ein an der LFU bereits implementiertes Bauingenieurwesen (Baustoffe, Technische Mathematik, Mechanik, u.a.) mit hoher internationaler Reputation. Ebenso ergänzt diese Offensive die bereits installierten Technik-Studiengänge (Umwelt-, Verfahrens- und Biotechnologie) am MCI und die Studien der Biomedizinische Informatik an der UMIT. Die im Rahmen dieser Technologieoffensive vorgesehenen technischen Disziplinen ergänzen diese vorhandenen Stärken zu einem umfassenden Konzept für Natur- und Ingenieurwissenschaften am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol.

Die technischen Studiengänge werden darüber hinaus in enger Kooperation mit den Höheren Technischen Lehranstalten (HTLs) in Tirol in den Fachbereichen Mechatronik / Metall / Werkzeugbau / Elektrotechnik / Maschinenbau / Informatik (Innsbruck, Fulpmes, Jenbach, Lienz) durchgeführt.

Statement LFU, Rektor Univ.-Prof. Dr. Karheinz Töchterle
„Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat als Tiroler Landesuniversität bereits ein umfassendes Angebot an technischen Studiengängen im Bereich Bau- und Umweltingenieurwesen, Architektur und Informatik. Hohe Kompetenz in der Materialforschung und in der Physik zeichnet die LFU zusätzlich aus. Ab Herbst 2009 bietet die LFU deshalb zusätzlich technische Studiengänge im Bereich Material- und Nanowissenschaften und im Bereich Gebäudemechatronik/Domotronik an, um einen wichtigen Beitrag zur Technologieoffensive des Landes zu leisten.“

Statement UMIT, Vizerektor Dr. Markus Schwab
„Die technischen Studiengänge spielen in der Medizin, im Gesundheitswesen und in den Life Sciences eine zunehmend wichtige Rolle.
Die Universität UMIT nimmt die Rolle als Nukleus der „Health and Life Sciences“ wahr und setzt sukzessiv einschlägige Themen in der Forschung und Lehre um. Informatiker und Ingenieure sind für die Entwicklung, Produktion und für den Betrieb von IT-Lösungen und medizintechnischen Systemen und Geräten unerlässlich und genießen steigende Nachfrage am österreichischen, europäischen und internationalen Arbeitsmarkt. Ein modernes Gesundheitswesen und eine fortschrittliche Medizin sind ohne einschlägig ausgebildete Informatiker und Ingenieure undenkbar. Mechatronik ist für heute eine universitäre Health Care Technologies / Medizintechnik die Basistechnologie.“

Statement MCI, GF Dr. Andreas Altmann
„Die wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Zukunft Tirols wird nicht zuletzt vom technologischen Entwicklungsniveau seiner Bevölkerung bestimmt. Mit Studiengängen in den Bereichen Mechatronik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Biotechnologie und Wirtschaftsingenieurwesen weist das MCI mittlerweile 670 Studienplätze in einschlägigen Disziplinen auf und leistet hierdurch einen zentralen Beitrag zur Technologieoffensive des Landes Tirol. Wir freuen uns über das offensive Bekenntnis der Landesregierung zugunsten von Technik und Innovation.“

Statement FH Kufstein, Prof. Dr. Josef Neuert
„Die FH Kufstein begrüßt die Initiative des Landes Tirols. Wenn eine Region langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, so sind jene Studien anzubieten, welche von der Wirtschaft nachgefragt werden. Deshalb laufen auf der FH Kufstein Bemühungen und Vorbereitungen, sich aktiv in die Technologieoffensive einzubringen.“
     
Informationen: http://    
     
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