BBT: EU stellt 900 Millionen für Tunnel und Zulaufstrecken bereit   

erstellt am
08. 12. 08

Bozen (lpa) - Eine erste Tranche in Höhe von rund 900 Millionen Euro für die Jahre bis 2013 hat die EU heute (5. Dezember) für die Finanzierung des Brennerbasistunnels (BBT) und seiner Zulaufstrecken zugesagt. "Diese Zusage ist nicht nur finanziell wichtig, sondern ein Signal dafür, dass die EU an dieses Projekt glaubt", so Landeshauptmann Luis Durnwalder am 05.12. am Rande des Brennergipfels in Verona.

Viel Prominenz im Saal: LH Durnwalder heute in Verona beim Brennerbahngipfel (Foto: LPA/Pertl)Viel Prominenz im Saal: LH Durnwalder heute in Verona beim Brennerbahngipfel (Foto: LPA/Pertl)

Es war heute an Antonio Tajani, EU-Verkehrskommissar und Vizepräsident der EU-Kommission, die elf Vereinbarungen zu unterzeichnen, mit denen die EU Gelder für den Ausbau der Transeuropäischen Netze (TEN) zur Verfügung stellt. Insgesamt fließen rund 1,7 Milliarden Euro von Seiten der EU in diesen Ausbau, davon nicht weniger als rund 900 Millionen Euro in den Ausbau der Brennerachse. Für diesen Ausbau seien verschiedene Tranchen der Finanzierung vorgesehen, betonte heute EU-Kommissar Tajani, der Staaten aber auch Private ermuntert hat, in den Ausbau der TEN-Achsen zu investieren. Man arbeite auch mit der Europäischen Investitionsbank daran, das Garantiesystem für Investoren zu stärken, so Tajani.

Die erste Tranche der EU-Finanzierung - jene im laufenden EU-Planungszeitraum bis 2013 - sieht 593 Millionen Euro für die Arbeiten am BBT vor, 193 Millionen Euro für die notwendigen Erhebungen sowie noch einmal rund 59 Millionen Euro für den Ausbau der südlichen Zulaufstrecke des Tunnels zwischen Verona und Franzensfeste sowie rund 60 Millionen Euro für den Ausbau der nördliche Zulaufstrecke. "Wir senden von Verona aus ein Signal, das bei Millionen von Bürgern für Vertrauen sorgen wird", so Tajani, der sich auch bei den Verwaltern vor Ort für die Arbeit zur Information und Sensibilisierung bedankt hat. Landeshauptmann Durnwalder habe dafür eine entscheidende Rolle im europäischen Geist gespielt, so der EU-Kommissar.

Durnwalder, der mit seinem Trentiner Amtskollegen Lorenzo Dellai an der von der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn organisierten Veranstaltung in Verona teilgenommen hat, war erfreut: "Der heutige ist ein wichtiger Tag, weil die EU ihre Finanzierungszusagen formalisiert und gezeigt hat, wie groß ihr Interesse an einem Ausbau der Brennerachse ist", so der Landeshauptmann.

Am Rande der Veranstaltung ist Durnwalder auch mit dem italienischen Infrastruktur-Minister Altero Matteoli zusammengetroffen, der ihm gegenüber noch einmal versichert hat, dass die italienische Regierung sich für die Verwirklichung des Vorhabens einsetzen werde. So stehe die Finanzierung von BBT und Zulaufstrecken bereits auf der Tagesordnung des Finanzplanungskomitees CIPE. Matteoli unterstrich heute zudem die Bedeutung des Aktionsplans zum Ausbau der Brennerbahn, in dem die konkreten Schritte bis ins Jahr 2022 festgeschrieben werden. "Dieser Aktionsplan ist ein wichtiger Schritt hin zur Verwirklichung einer Infrastruktur, die einmal das Rückgrat der erweiterten EU bilden wird", so Matteoli, der ergänzt hat: "Ich kann außerdem alle Beteiligten beruhigen: der politische Wille der italienischen Regierung zur Finanzierung ist da."

Lob für Landeshauptmann Durnwalder und seinen Einsatz für den Ausbau der Brennerbahnachse gab's schließlich auch von Mauro Moretti, Geschäftsführer der Eisenbahn-Holding "Ferrovie dello Stato": "Wenn wir heute bereits einen so großen Teil des Wegs hinter uns haben, dann ist dies nur möglich, weil wir die Unterstützung der Verwalter vor Ort hatten."
     
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