Transportunternehmer wollen Post- und Bahnpartner sein   

erstellt am
08. 12. 08

St. Pölten (nöwpd) - "Die Post ist kein Transportunternehmen und sollte daher einige ihrer Zustelldienste auslagern. Ebenso die Bahn, die als Schienenunternehmen zugleich auch der größte Transportunternehmer Österreichs ist", betont Franz Penner, stellvertretender Fachgruppenobmann des Güterbeförderungsgewerbes im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Er bedauert, dass man erfahrene Lkw-Lenker mit 50 Jahren in die Pension schickt, obwohl es diesen möglich wäre, wesentlich kostengünstiger zu arbeiten, da sie sich auf die bessere Infrastruktur und Auslastung stützen könnten.

Als Zulieferer von Zubehörteilen für die Autoindustrie sind auch die Transportunternehmer von der schlechter gewordenen Wirtschaftslage betroffen. Dennoch ist Franz Penner optimistisch. Er sieht die derzeitige Krise nur als vorübergehend an. "In Österreich sehe ich aufgrund der kleineren Strukturen die Lage nicht so trist", sagt er. Er rät daher "allen Kollegen, einen Teil ihres Fuhrparks vorübergehend stillzulegen, statt durch Preisdumping den Mitbewerbern ein Geschäft wegzunehmen."

In Niederösterreich schrumpfte das konzessionierte Güterbeförderungsgewerbe von 1.244 Unternehmen im Vorjahr auf 1.187 im heurigen Jahr. Bei den Kleintransporteuren ist die Zahl von 870 auf nunmehr 915 gestiegen.

Von der neuen Bundesregierung erwartet sich Franz Penner eine wirksame Unterstützung seiner Branche. Als Beispiel nennt er die Senkung der Kfz-Steuer, die derzeit die höchste in Europa sei, und die Senkung der Mautkosten auf EU-Niveau.

Benachteiligt fühlen sich die heimischen Transportunternehmen auch bei den ihrer Meinung nach Wettbewerb verzerrenden Investitionen in emissionsarme Fahrzeuge. "Die Motoren mit dem geringsten CO2-Ausstoss werden in Deutschland mit bis zu 5.000 Euro gefördert. In Österreich ist Niederösterreich Vorreiter und vergibt dafür Förderungen bis zu 1.000 Euro pro Fahrzeug", sagt Penner.

Als weiteres Anliegen seiner Branche bezeichnet er einen Sitz im Vorstand des ASFINAG-Aufsichtsrates. Diesem sollte auch ein Vertreter eines konzessionierten Güterbeförderungs-Unternehmens angehören. Als Kenner der Straßen und der damit verbundenen Probleme rechnet sich Penner guten Chancen aus, für einen seiner "Kapitäne der Straßen" den Sitz wirklich zu bekommen
     
Informationen: http://wko.at/noe/gueterbefoerderung    
     
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