Trotz widriger Bedingungen – Ertragslage der Banken bis September relativ stabil   

erstellt am
04. 12. 08

Unkonsolidierte Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute in den ersten 3 Quartalen 2008
Wien (oenb) - Trotz des aktuell vorherrschenden schwierigen Umfelds für Österreichs Banken, konnten diese ein unkonsolidiertes Betriebsergebnis in den ersten 3 Quartalen 2008 erwirtschaften, das mit 4,38 Mrd EUR um nur 5,0% geringer ausfällt als jenes der Vergleichsperiode 2007. Die Auswirkungen der angestiegenen Betriebsaufwendungen, sowie des negativen Saldos aus dem Finanzgeschäft, konnten durch die markanten Zuwächse im Bereich des Nettozinsertrags und der Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen deutlich abgeschwächt werden. Die Erwartungen betreffend den Jahresüberschuss für das Gesamtjahr 2008 liegen mit 3,57 Mrd EUR unter dem tatsächlich erwirtschafteten Jahresüberschuss 2007. Allerdings weisen sie ein ähnliches Niveau auf, wie die tatsächlichen Jahresüberschüsse der Jahre 2006 (3,89 Mrd EUR) und 2005 (3,76 Mrd EUR).

Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute belief sich für den Zeitraum von Jahresbeginn bis Ende des 3. Quartals 2008 auf einen Betrag von 4,38 Mrd EUR.Im Vorjahr wurde für den gleichen Zeitraum ein Betrag in Höhe von 4,61 Mrd EUR gemeldet, was einen Rückgang um 5,0% darstellt. Allerdings liegt das diesjährige Ergebnis in etwa auf dem Niveau von 2006 (4,43 Mrd EUR) und sogar über jenem des Jahres 2005 (4,20 Mrd EUR). Hintergrund der Entwicklung im Jahr 2008 waren die im Verhältnis zur Vergleichsperiode 2007 um 0,17 Mrd EUR bzw. 1,4% auf 12,71 Mrd EUR geringer angewachsenen Betriebserträge, während die Betriebsaufwendungen um 0,40 Mrd EUR bzw. 5,1% auf einen Betrag von 8,33 Mrd EUR stiegen. Die letzte Abnahme des Betriebsergebnisses der ersten 3 Quartale eines Jahres wurde 2002 verzeichnet.

Der Anstieg der Betriebsaufwendungen wurde hauptsächlich durch den um 0,17 Mrd EUR bzw. 6,4% gestiegenen Sachaufwand und den, bedingt durch einen erhöhten Dotierungsbedarf von Pensionsrückstellungen, um 0,34 Mrd EUR bzw. 8,5% gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres gewachsenen Personalaufwand verursacht.

Das Wachstum der Betriebserträge wurde vor allem durch den Rückgang des Provisionsgeschäfts (-0,32 Mrd EUR bzw. -9,1% gegenüber den ersten 3 Quartalen 2007) und durch die Drehung des Saldos aus dem Finanzgeschäft ins Negative (-0,66 Mrd EUR bzw. -198,3% auf -0,33 Mrd EUR) gebremst. Markant fielen jedoch die Zuwächse im Bereich des Nettozinsertrags und der Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen aus. Ersterer stieg im Verhältnis zur Vergleichsperiode des Vorjahres um 0,62 Mrd EUR bzw. 11,4%. Relativ betrachtet war das der größte Zuwachs in den ersten 3 Quartalen eines Jahres im Bereich des Nettozinsertrags seit 1993. Großen Anteil daran hat das immer wichtiger werdende Auslandszinsgeschäft. Auch der Anstieg im Ausmaß von 0,55 Mrd EUR bzw. 26,7% bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen stellte relativ gesehen ein seit dem Jahr 2000 nicht mehr erreichtes Wachstum dar.

Die von den in Österreich tätigen Kreditinstituten gemeldeten Vorschauwerte für das Gesamtjahr 2008 spiegeln die aktuelle Situation deutlich wider. Auf Basis der ersten 3 Quartale rechnen diese mit einem Jahresüberschuss von 3,57 Mrd EUR. Dieser Wert ist um 19,2% geringer als jener, der auf Basis der Vergleichsperiode 2007 für das gesamte Vorjahr erwartet wurde. Weiters fällt er auch um 5,2% niedriger aus, als noch auf Basis des 1. Halbjahres 2008 erwartet wurde. Im Vergleich zum tatsächlich erwirtschafteten Jahresüberschuss 2007 (4,77 Mrd EUR1) ist die Erwartung für das Gesamtjahr 2008 um 25,1% geringer, befindet sich allerdings auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren 2006 (3,89 Mrd EUR), 2005 (3,76 Mrd EUR) und 2004 (3,24 Mrd EUR).
     
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