Dienstleistungsunternehmen: mit 3,6% Umsatzplus für das 3. Quartal 2008 geringste Zuwachsrate seit 2006   

erstellt am
04. 12. 08

Wien (statistik austria) - Die Abschwächung des Wirtschaftswachstums hat nun auch die österreichischen Dienstleistungsunternehmen erfasst. Nach endgültigen Auswertungen der Statistik Austria erzielten die Unternehmen bei einem Indexstand von 128,5 ein Umsatzplus (nominell) von 3,6% gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist die geringste Zuwachsrate seit dem 1. Quartal des Jahres 2006. Der österreichische Handel entwickelte sich im 3. Quartal 2008 mit einem Umsatzzuwachs von 7,1% überraschend positiv.

Verantwortlich für die schwächere Umsatzentwicklung bei den Dienstleistungen waren vor allem das rückläufige Ergebnis in der Branche Nachrichtenübermittlung mit -1,9% bzw. die unter dem durchschnittlichen Umsatzwachstum liegenden Bereiche, wie der Flugverkehr mit +1,9%, das Beherbergungswesen mit +2,5% und die Datenverarbeitung mit einem Plus von 2,6%.

Umsatzbringer waren der Landverkehr mit einem Plus von 6,0% und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit +4,7%. Ausschlaggebend für die gute Entwicklung im Landverkehr war der Nahverkehr bzw. die Überlassung und Vermittlung von Arbeitskräften im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Das positive Ergebnis im Handel ist vor allem durch die nominelle Entwicklung im Großhandel mit +10,4% erzielt worden. Dieses Ergebnis wurde durch weit über dem Durchschnitt liegende Preiserhöhungen im Großhandel bei einer gleichzeitigen Steigerung im Absatzvolumen von 2,8% gegenüber dem 3. Quartal 2007 erzielt. Der Einzelhandel mit +3,7% (nominell) erreichte ein unverändertes reales Umsatzergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal. Anhaltend negativ ist die Entwicklung im Kfz-Handel (inkl. Tankstellen) mit einem Umsatzrückgang von 0,3% und einem Absatzrückgang von 4,0% bedingt durch die rückläufige Anzahl der Kfz-Neuzulassungen und der geringeren Abgabe von Treibstoffmengen an den Tankstellen.

Sowohl bei den Dienstleistungsunternehmen mit einem Plus von 2,5% als auch im Handel (+1,6%) ist im 3. Quartal 2008 eine positive Entwicklung der Arbeitsverhältnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu beobachten. Aufgrund der Klein- und Mittelbetriebsstruktur in Österreich ist eine wesentliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt erst in einer Rezessionsphase zu erwarten.

Gemessen werden Beschäftigungsverhältnisse, ein Rückschluss auf das Vollzeitäquivalent ist daher nicht zulässig.
     
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