Geglückte Trüffelzucht in Niederösterreich   

erstellt am
11. 12. 08

Eichgraben (nöwpd) - Trüffel sind teuer und exklusiv. Was wenige wissen: Die schwarzen Knollen wachsen in wilder Form versteckt im Wald in fast allen Bundesländern Österreichs. Der lukrative Fund ist nun nicht nur von Glück oder Zufall abhängig. Den Trüffel-Forschern Alexander Urban und Tony Pla ist es erfolgreich geglückt, die begehrten und kostbaren Feinschmecker-Pilze in Niederösterreich anzubauen und zu vermarkten.

"Es ist uns gelungen, in kontrolliertem Rahmen, Bedingungen herzustellen, die das Wachstum von Trüffeln ermöglichen. Baum und Pilz leben in einer Art Symbiose miteinander. Neben den geernteten Trüffeln, können die mit Pilzsporen geimpften Haselnuss- oder Buchenbäume unserer Plantage gekauft werden", berichtet Urban dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Noch befindet sich das Trüffel-Projekt in den Kinderschuhen. Auf einer vorläufigen Anbaufläche von etwa einem Hektar gedeihen ein paar hundert Pilzbäumchen und ihre schmackhaften Wurzelgäste in der Nähe von Wiener Neustadt. Bis zu 15 Pilze finden sich so in unterirdischen Grüppchen zusammen.

Der Preis von einem Kilo Trüffel beläuft sich auf etwa 300 Euro. Ein Knollen-Bäumchen ist schon um 20 Euro zu haben. Die erste Kundschaft, Feinschmecker und Gourmetköche, haben sich schon eingefunden und die begehrte Ware, die aufgrund ihres sensiblen Aromas unbedingt frisch auf den Teller soll, erstanden.

"Der Anbau von Trüffeln bedarf einer Vorlaufzeit von ein paar Jahren. Nachdem die Bäumchen in Gewächshäusern kultiviert worden sind, werden sie auf geeigneten Grundstücken ausgesetzt", verrät der studierte Biologe Urban, der davor warnt, schlechten Trüffel-Imitaten aufzusitzen: "Echten Burgundertrüffel erkennt man an der schwarzen Rinde mit den charakteristischen kantigen Warzen. Wenn der feste Pilz im Inneren nicht mehr weiß sondern braun marmoriert ist, ist er genussreif und hat den typischen, intensiven Geruch."

Auf ihre "schwammige" Gründeridee sind die beiden Forscher Pla und Urban im Rahmen ihres Studiums gekommen, bei dem sie das Zusammenleben von Pilz und Baum erforscht haben. Nebenbei wurden sie immer wieder zur Echtheitsbestimmung von zufälligen Trüffelfunden gerufen. Seit 2004 betreiben die beiden Pioniere ihr eigenes Unternehmen "Trüffel-Garten" und sind derzeit auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern, die ihnen geeignete Grundstücke für weitere Trüffelplantagen zur Verfügung stellen wollen. Wer ein Trüffelbäumchen pflanzen will: Abholung nach Vereinbarung in Eichgraben, Bezirk St. Pölten-Land. Auf Wunsch besteht noch bis 15. Dezember die Möglichkeit der Zustellung per Post.
     
Informationen: http://www.trueffelgarten.at    
     
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