Rückgang der Fremdwährungskredite bei steigenden Zinssätzen   

erstellt am
22. 12. 08

Die Entwicklung der Fremdwährungs-Ausleihungen und Zinssätze im Oktober 2008
Wien (oenb) - Das Gesamtvolumen an Fremdwährungsausleihungen an Nicht-MFIs im Inland sank wechselkursbereinigt gegenüber September um 0,6 Mrd EUR (bzw. 1,0%) auf 57,2 Mrd EUR. Der Bestand an EUR-Ausleihungen sank im selben Zeitraum deutlich um 2,6 Mrd EUR (oder 1,1%) auf ein aushaftendes Gesamtvolumen von 248,8 Mrd EUR.

Die stärksten Veränderungen bei den Fremdwährungs-Ausleihungen fanden im Oktober 2008 in Schweizer Franken (CHF) statt. Gegenüber dem Vormonat gab es in diesem Segment wechselkursbereinigt einen Rückgang um 0,4 Mrd EUR bzw. 0,7% (hievon entfielen 0,3 Mrd bzw. 0,8% auf den Sektor private Haushalte). Im Vorjahresvergleich konnte wechselkursbereinigt allerdings noch eine Zunahme von rund 2 Mrd EUR bzw. 4,2% der CHF-Ausleihungen verzeichnet werden.

Die Ausleihungen in japanischen Yen (JPY) sanken transaktionsbedingt um 0,1 Mrd EUR (bzw. 1,1%), gegenüber dem Vorjahr konnte wechselkursbereinigt allerdings noch ein prozentueller Zuwachs von 18,8% beobachtet werden. Klammert man die Wechselkurseffekte aus, gab es bei den USD-Ausleihungen (Stand Oktober 2008: 3,7 Mrd EUR) gegenüber dem Vormonat keine Veränderung.

Trotz der oben beschriebenen rückläufigen Tendenz konnte im Oktober beobachtet werden, dass zumindest manche Banken noch Fremdwährungskredite neu vergaben. Allerdings stieg der Zinssatz gegenüber den Vormonaten stark an. Im Neugeschäft wurden CHF-Kredite im Durchschnitt gegenüber dem Vormonat um 0,44 %-Punkte teurer – der Durchschnittszinssatz lag bei 4,20%. Der entsprechende Zinssatz für JPY-Kredite stieg gar um 0,50 %-Punkte auf 2,44%.

Aber nicht nur im Fremdwährungsbereich, sondern auch im Euro-Kundengeschäft stiegen die Zinssätze im Oktober trotz der EZB-Leitzinssenkung (um 0,50 %-Punkte auf 3,75% – mittlerweile folgten noch zwei weitere Schritte auf 2,50%) – teilweise noch sehr deutlich – an. So verteuerten sich Unternehmenskredite gegenüber dem Vormonat – je nach Kredithöhe – um 0,32 %-Punkte (bis 1 Million Euro) bzw. 0,23 %-Punkte (über 1 Million Euro) auf 5,99% bzw. 5,60%. Auch Wohnbaukredite wurden erneut teurer (der Zinssatz stieg um 0,08 %-Punkte auf 5,62%).

Allerdings gab es nicht nur im Kreditbereich Anstiege zu verzeichnen, auch Sparer profitierten von den höheren Zinssätzen. Bei kurzfristig gebundenen Spareinlagen (Laufzeit bis 1 Jahr) stieg der Durchschnittszinssatz gegenüber dem Vormonat um 0,34 %-Punkte auf 4,78%.
     
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