Leopold Museum-Jahresprogramm 2009   

erstellt am
23. 12. 08

Von Edvard Munch bis Ernst Barlach – Highlights und Entdeckungen im Leopold Museum
Wien (leopoldmuseum) - Ein überaus ambitioniertes Jahresprogramm 2009 präsentieren die beiden Direktoren Prof. Dr. Rudolf Leopold und Mag. Peter Weinhäupl für das Leopold Museum.Gleich zum Start ins neue Jahr gibt es, nach der erfolgreichen Christian Schad-Ausstellung, die noch bis 6. Jänner 2009 zu sehen ist, die ersten Höhepunkte.

„Künstlerisches Zwiegespräch“
Barlach und Kollwitz, von Gustav Peichl in Szene gesetzt.

In Kooperation mit dem Ernst Barlach Haus Hamburg – Stiftung Hermann F. Reemtsma zeigt das Leopold Museum ab 13. Februar 2009 eine Auswahl der besten Skulpturen und Zeichnungen des bedeutendsten expressionistischen Bildhauers Deutschlands, Ernst Barlach. Kurator Rudolf Leopold stellt dem Schaffen von Barlach Arbeiten von Käthe Kollwitz gegenüber. Die sozialkritischen Werke von Barlach und Kollwitz beschäftigen sich mit Armut und Menschen am Rande der Gesellschaft. Und sie erzählen von Leid und Mühe der Arbeiter und Bauern, jener Menschen, die das Fundament des Staates bilden. Durch Berührungspunkte und Kontraste entfaltet sich ein künstlerisches „Zwiegespräch“ von höchster Qualität. Als Mitgestalter der größten je in Österreich gezeigten Barlach-Ausstellung konnte „Ironimus“ - Architekt Prof. Gustav Peichl - gewonnen werden !

Hammerstiels Winterreise
Bereits am 6. Februar 2009 eröffnet das Leopold Museum eine Schau zum zeichnerischen und grafischen Werk von Prof. Robert Hammerstiel. Der Künstler, jüngst vom Stift Klosterneuburg für sein Lebenswerk mit dem Leopold-Friedenspreis ausgezeichnet, zeigt wichtige Arbeiten rund um den Zyklus Winterreise.

Jugendstil pur! – Der Secessionst
AuchentallerDer Sommer steht im Leopold Museum ganz im Zeichen des Jugendstils. Das Museum widmet Josef Maria Auchentaller (1865-1949) ab 11. Juni 2009 die erste umfassende Ausstellung in Österreich. Auchentaller war Gründungsmitglied der Secession und Mitstreiter von Gustav Klimt, mit dem er 1905 – als Mitglied der „Klimt-Gruppe“ aus der Vereinigung austrat. Er realisierte wunderbare Illustrationen für die Secessionszeitschrift Ver Sacrum, entwarf elegante Werbeplakate, u.a. für das Adriaseebad Grado, ab 1903 neuer Wohnsitz des aus einer Südtiroler Familie stammenden Künstlers. Die Ausstellung zeigt neben Gemälden, Zeichnungen und Plakaten auch Entwürfe für die Firmen Scheid und Thonet, denen er verwandtschaftlich verbunden war.

Meister des Details: Leopold Hauer
Ebenfalls im Sommer zeigt das Leopold Museum eine Schau zum Werk des Malers Leopold Hauer (1896-1984) , Sohn des bedeutenden Kunstsammlers und Besitzers des legendären Wiener Griechenbeisl in Wien Franz Hauer. Der anfänglich von Schiele und Egger-Lienz beeinflusste Maler ist bekannt für seine stillen Motive und den präzisen Blick auf das Detail.

Edvard Munch im Zentrum der Ausstellung des Jahres:
„Das Unheimliche in der Kunst“
Eine beeindruckende Schau über das Unheimliche in der Kunst rückt den bedeutendsten norwegischen Künstler, Edvard Munch ins Zentrum. In Kooperation mit dem Munch Museum in Oslo ist es dem Leopold Museum - nach der erfolgreichen Schiele Ausstellung des Leopold Museum in der norwegischen Hauptstadt – gelungen, außergewöhnliche Meisterwerke Munchs nach Wien zu bringen, so unter anderem die Ikone „Angst“ aus dem Jahr 1894. Rund um die Bilder des Giganten der Moderne werden Meisterwerke von Arnold Böcklin, Honoré Daumier, James Ensor, Johann Heinrich Füssli („Der Nachtmahr“), Max Klinger, Alfred Kubin, Gustave Moreau, Odilon Redon, Franz von Stuck u.v.a. zu sehen sein. Der Titel der Schau Edvard Munch und das Unheimliche in der Kunst, die ab 16. Oktober 2009 zu sehen sein wird, ist einem berühmten Aufsatz Sigmund Freuds aus dem Jahre 1919 entliehen, in dem er die linguistischen, künstlerischen und psychologischen Konnotationen dieses Begriffs untersucht. Die Intention dieses Ausstellungsprojekts ist es, die große künstlerische Bandbreite zu zeigen, in der sich „Das Unheimliche“ in der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts manifestiert.

Aksel Waldemar Johannesen:
Ein norwegisches Drama

Ebenfalls im Oktober stellt das Leopold Museum einen Landsmann von Edvard Munch vor: Aksel Waldemar Johannessen (1880-1922). Das Werk des expressionistischen Künstler ist von radikalen Themen bestimmt, die einem norwegischen Drama entstammen könnten. Die schwere Krankheit seiner Frau und die Alkoholsucht des Künstlers führten zu krassen Bildfindungen. Seine Verbindungen zum Theater, so zum bedeutenden Dichterpaar Arne und Hulda Garborg oder dem Proletarierdichter Kristofer Uppdal beeinflussten Johannessen Werk maßgeblich. Die Sammlung von Fritz Trupp: Kinder-SpielDas Ausstellungsjahr wird durch eine Schau zur Sammlung Fritz Trupp beendet. Der Ethnologe Fritz Trupp sammelt Kinderspielzeug aus der Dritten Welt, aus Afrika, Asien und Südamerika. Trotz ärmster Materialen wie Draht und Schrott oder Holz zeugen die Spielzeuge von erstaunlicher Kreativität und berichten von Phantasie und Lebenslust abseits der Marktmechanismen.
     
Informationen: http://www.leopoldmuseum.org    
     
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