10. Internationale Akkordeonfestival 2009   

erstellt am
07. 01. 09

21. 2. - 22. 3. 2009 in Wien
Wien (gamuekl) - Im Jahr 2000 ging es erstmals über die Bühne(n). Das internationale Akkordeonfestival in Wien. Und so ist es heuer tatsächlich bereits das zehnte Mal, dass entdeckungs- und genussfreudige FreundInnen von Musik und Kultur Gelegenheit haben sich ein Monat lang (!) mit dem Instrument Akkordeon und dessen zahlreichen künstlerischen Facetten auseinanderzusetzen.

Friedl Preisl, Programmgestalter und nimmermüdes Herz des Akkordeonfestivals ließ sich dabei die Gelegenheit nicht entgehen zum runden Jubiläum noch ein wenig mehr in die qualitativen Vollen zu gehen. Wie gehabt steht dabei das Bemühen Publikum und KünstlerInnen eine Begegnung unter optimalen Rahmenbedingungen zu ermöglichen im Zentrum des Festivals. Ein Bemühen, das schon in der Vergangenheit so manche "magische" Konzertnacht in die Erinnerungen der Menschen auf und vor den Bühnen gezaubert hat.

Wie gehabt stehen dabei 2009 internationale und heimische KünstlerInnen gleichberechtigt auf dem prall gefüllten Programmzettel, gilt es großen Namen, großen Meistern des Akkordeons ebenso zu lauschen wie neue, junge Talente zu entdecken.

Um das Besondere des heurigen 10. Akkordeonfestivals zu unterstreichen gibt es in unmittelbarer zeitlicher Nähe heuer erstmals zwei Bonus Konzerte. Am 15.2. stimmen Arnotto, Arnaud Méthivier (F) und Otto Lechner auf das Musik-Fest ein. Am 26.3. bietet sich mit dem internationalen Musiker-Gipfeltreffen Biondini/Godard/Reijseger (IT/FR/NL) eine Gelegenheit noch einmal in den künstlerischen Möglichkeiten des Akkordeons zu schwelgen.

Beim Festival selbst reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt: Bei der zweiten Eröffnungsgala (22.2.) gibt es mit Paul Schuberth ein großes, junges Talent kennenzulernen und das bestens eingeführte hochkarätige polnische Motion Trio zu genießen.

Gleich drei Acts hat der 28.2. zu bieten. Dem von Wien aus operierenden Trio Zivatar Utcar, das mit experimentellen Ansätzen einen dynamischen Bogen von Folk zu Punk schlägt folgen die unglaublichen ungarischen Psycho Mutants. Diese fünf Herren mit einem explosiven Mix aus Psychedelic und Western Swing - Sexy Balkan Voodoobilly! - sind ein Ereignis. Das gilt auch für Dr. Bajan. Passenderweise verschreibt sich dieser international durchmischte Berliner Haufen von Musikverrückten einem entfesselten Sovietabilly!

Am 1.3. absolviert Francois Castiello (FR), Mitglied der Weltmusik-Giganten Bratsch einen seiner raren Soloauftritte, in einem hochkarätigen Doppelkonzert mit dem baskischen Virtuosen Tomas San Miguel.

Ein Brückenschlag zur aktuellen, hochdynamischen heimischen Singer/Songwriter-Szene sind die beiden Auftritte von Mika Vember, sozusagen ein Konzert in zwei Teilen. Am 7.3. wird sie dabei vom us-amerikanischen Duo Rachelle Garniez & Matt Munisteri unterstützt, am 8.3. debütiert auf Empfehlung von Mika Vember Marie-Josee-Houle mit Band aus Kanada.

Am 14.3. nimmt uns das bayerische Quintett Fei Scho mit auf eine akustische Reise vom Landler zum Funk, während die armenisch-französisch-türkischen MusikerInnen von Papieres D´Armenies einen ebenso faszinierenden musikalischen Bogen mit den klanglichen Idiomen ihrer Herkunftsländer schlagen.

Nicht nur das Akkordeonfestival feiert Jubliäum, auch eine andere Institution, die
Wiener Tschuschenkapelle kann gleich auf zwanzig Jahre (!!!) ihres Schaffens zurückblicken.

Und weil es sich zu zweit gleich noch viel besser jubiliert begehen am selben Abend, den 15.3., die fünf BerlinerInnen von Aufwind, die sich jiddischen Liedern und der
Klezmer-Musik verschrieben haben ein Fest-Konzert zum 25. Jahrestag ihrer Gründung!

Am 19.3. kehrt mit Friedrich Lips ein russischer Ton-Zauberer am Bayan mit seinem Instrument und seinem Quartet nach Wien zurück. Schon 2002 gehörte der Auftritt von Lips zu einem der von Publikum und Kritik am heftigsten akklamierten des Akkordeonfestivals.

Kein Geheimnis ist es, dass die beiden Abschlussgalas des Akkordeonfestivals traditionell noch einmal mit besonderen künstlerischen Zuckerln locken und begeistern werden.

Am 21.3. treffen sich mit Alp Bora, Marios Anastassiou, Bekir Sakarya und Efe Turumtay Musiker mit griechischen und türkischen Wurzeln auf der Höhe ihrer instrumentalen Ausdruckskraft zu einem gleichberechtigten offenen Miteinander, dass ihren Ländern politisch leider nicht immer möglich scheint.
Damit nicht genug steht mit Riccardo Tesi und seiner kongenialen Banditaliana dann ein italienischer Akkordeon-Großmeister, versiert in Komposition und Interpretation auf der Bühne.

Eröffnete Otto Lechner das Akkordeonfestival 2008 mit seiner Komposition "Treustrasse 15 Schräg 34", aufgeführt mit dem Ensemble XX. Jahrhundert und Pamelia Kurstin am Theremin, ist heuer zum Abschluss des 10. Akkordeonfestivals am 22.3. das um Lechner und Kurstin entstandene Quartett Treustrasse 15 Schräg 34 zu erleben.
Der andere Teil des Abends gehört Rupa & The April Fishes, einer sechsköpfigen Band aus San Francisco, die ihre Mischung aus Folk-Rock und Latin-Musik als "slinky, fevered, hypnotic & intoxicating" beschreiben …

Essentiell für das Gesamtkonzept des Akkordeonfestivals sind die Programmschienen Stummfilm-Matinee, der Literatursalon und der beliebte Magic Afternoon für Kinder, die das Akkordeon als wandlungsfähiges Instrument zeigen, dass auch im Dialog mit anderen Kunstformen essentielle Impulse zu empfangen und geben in der Lage ist.

Am Samstag, dem 21.2., wird also Otto Lechner, den man getrost den tätigen musikalischen Schutzpatron des Akkordeonfestivals nennen kann mit der Weltpremiere des von ihm geleiteten Akkordeonorchesters - in dessen Reihen unter anderem die Akkordeon-Meister Hodina, Dobrek, Soyka und Shevchenko zu finden sind - das 10. Internationale Akkordeonfestival 2009 eröffnen. Im wunderbaren Ambiente des Jugendstiltheaters auf der Baumgartner Höhe eröffnet er damit eines der definitiven Highlights des Wiener Kulturjahrs. 
     
Informationen: http://www.akkordeonfestival.at    
     
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