Graz: Diagonale 2009 von 17. bis 22. März   

erstellt am
16. 01. 09

Graz (diagonal) - Die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, ist die zentrale Präsentations- und Diskussionsplattform des österreichischen Filmschaffens. Seit 1998 findet das Festival jedes Frühjahr in Graz statt, wo es sich als beliebter Treffpunkt für Publikum und Filmbranche etabliert hat. Die Begegnung mit dem österreichischen Film in all seinen Erscheinungsformen soll anregen, herausfordern, unterhalten, das Blickfeld erweitern und in der Auseinandersetzung mit gesellschafts- und kulturpolitischen Fragen rund um den Film auch eine kritische Bestandsaufnahme sein. Im Zentrum der Diagonale 2009 stehen wie immer die Filmemacher/innen, ihre Arbeiten und die Möglichkeit eines regen Austausches mit dem Publikum wie auch mit der österreichischen und internationalen Branche.

Die Diagonale 2009 findet von 17. bis 22. März in Graz statt und präsentiert an sechs Tagen rund 200 Filme und Videos im Rahmen von ca. 130 Vorstellungen. Begleitet wird das Festival von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Diskussionen zu aktuellen kultur- und filmpolitischen Fragen, Workshops, einer eigenen Diagonale- Nightline, diversen Empfängen sowie der feierlichen Eröffnung. Außerdem werden auf der Diagonale-Preisverleihung die österreichweit bedeutendsten Filmpreise vergeben, darunter die vom Land Steiermark mit je € 15.000,- dotierten Großen Preise für den jeweils besten österreichischen Kinospielfilm bzw. Kinodokumentarfilm.

Das umfangreiche Auswahlprogramm der Diagonale wird aus rund 500 Einreichungen aller Genres und Längen zusammengestellt: Kurz- und Experimentalfilme sowie -videos, aber auch abendfüllende dokumentarische Arbeiten und Spielfilme. Viele dieser Filme werden in Graz als Uraufführungen oder Österreich-Premieren gezeigt. Außerdem versammelt die Werkschau sämtliche langen Spiel- und Dokumentarfilme, die im Lauf des letzten Jahres schon in den österreichischen Kinos zu sehen waren.

Einen der Höhepunkte des Festivals markiert zudem eine der Filmemacherin Mara Mattuschka gewidmete Personale, die ihr vielschichtiges Werk in konzentrierter Form vorstellt und würdigt: Von ihren anarchischen, wild-komischen 16mm-Filmen aus den 1980er und 1990er Jahren, in der Mattuschkas Alter Ego Mimi Minus mit vollem Körpereinsatz und darstellerischer Präsenz besticht, bis zu jüngeren Videoarbeiten, die in Zusammenarbeit mit dem Tänzer und Choreografen Chris Haring entstanden und in denen sie überraschende filmische Übersetzungen für die tänzerische Arbeit fand. Mattuschkas und Harings jüngster Film Burning Palace wird im Rahmen der Diagonale als Uraufführung gezeigt.

Ausgewählte Specials und Rahmenprogramme ergänzen wie immer die Präsentation des aktuellen Filmschaffens: Während die historischen Spezialprogramme eine Auseinandersetzung mit dem filmischen Erbe ermöglichen, geben internationale Specials einen Einblick in das Filmschaffen jenseits unserer Grenzen und verankern die österreichische Produktion in einem europäischen Kontext.

Historische Specials
Anna Gmeyner, in Kooperation mit Synema / Österreichisches Filmmuseum
In Fortsetzung der äußerst erfolgreichen Reihe FilmExil folgen wir dem Schicksal der österreichischen Autorin Anna Gmeyner, die in den 1930er Jahren zuerst in das französische, dann in das englische Exil vertrieben wurde. Wir präsentieren vier auf ihren Drehbüchern beruhende international erfolgreiche Filme, u. a. Du haut en bas (G. W. Pabst, F 1933).

Eine Geschichte des österreichischen Animationsfilms, in Kooperation mit Filmarchiv Austria
Im Frühjahr 2009 beendet das Filmarchiv Austria ein großes Forschungs- und Restaurierungsprojekt zum österreichischen Animationsfilm, in dem die Geschichte dieses Genres erstmals weitreichend erfasst wird. Auf der Diagonale präsentieren wir insgesamt sechs Programme, wobei viele Filme in neu restaurierten Kopien zu sehen sein werden.

Weltanschauungen / Wie vom Winde getrieben wirbeln die Leute herum, in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum
Anhand zweier Kurzfilmprogramme mit Arbeiten aus dem Archiv des Filmmuseums werden Fragen zum Thema der Archivierung, Restaurierung und Digitalisierung audiovisuellen Materials aufgeworfen und diskutiert.
Internationale Specials


Special Guest Stefan Krohmer, in Kooperation mit drehbuchFORUM Wien
Mit Filmen wie Ende der Saison (D 2001), Sie haben Knut (D 2003) oder Sommer '04 (D 2006) hat der deutsche Filmemacher herausragende Arbeiten zwischen Kino und Fernsehen geschaffen. Gemeinsam mit seinem ständigen Autor Daniel Nocke wird er seine Filme präsentieren und in einem Werkstattgespräch u. a. über seine spezifische Arbeitsweise Auskunft geben.
Außerdem gilt unser Augenmerk einigen europäischen Koproduktionen mit österreichischer Beteiligung. Ausgewählte Arbeiten verdeutlichen den Trend zur Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und zeugen dabei gleichzeitig von der pulsierenden Vielfalt der europäischen (Ko-)Produktionslandschaft.

Musikvideoprogramm
Ein von den SCREENSESSIONS eigens für das Festival kuratiertes Programm abseits des Wettbewerbs zeigt unter dem Motto "Your Music on the Big Screen" ausgewählte Musikvideos nicht auf Monitoren, sondern auf der Kinoleinwand und verhilft dem konstant beliebten Genre so zu ungewohnter Größe.

Rahmenprogramme
n den zahlreichen Rahmenprogrammen stehen in unterschiedlichsten Gesprächs- und Präsentationsformaten aktuelle Fragen rund um das Diagonale-Programm, aber auch allgemein kulturpolitische und filmästhetische Fragestellungen im Zentrum. Einen Eckpfeiler stellt außerdem die diskursive Vermittlung von Filmen dar - etwa in moderierten Gesprächen nach den jeweiligen Vorführungen direkt im Kino oder im Rahmen von Filmgesprächen, die diese Auseinandersetzung intensivieren und weiterführen.


Koproduktionstreffen für den Kinodokumentarfilm, D - A - CH, in Kooperation mit dok.at
Das inzwischen erfolgreich eingeführte trilaterale Koproduktionstreffen wird erstmals in Österreich stattfinden mit der Diagonale als Gastgeberin dieses Branchenereignisses. Eines der zentralen Anliegen des Festivals ist die Vernetzung der österreichischen Branche mit europäischen Kolleg/innen. Der Fokus der Tagung liegt dementsprechend 2009 auf dem Thema des grenzüberschreitenden Verleihs/Vertriebs.

Concept Film, in Kooperation mit Medienturm Graz
Ab 2009 wird die Diagonale jährlich eine Ausstellung an der Schnittstelle von bildender Kunst und audiovisuellen Medien gemeinsam mit dem Kunstverein Medienturm präsentieren. Unter dem Titel Concept Film zeigen wir Arbeiten ausgewählter österreichischer Film- und Medienkünstler/innen, die die Auseinandersetzung mit dem audiovisuellen Medium um die Komponente der räumlichen Präsentation erweitern. 2009 wird sich ein Dialog zwischen Dorit Margreiter und Ursula Mayer entspinnen, die in ihren Arbeiten die komplexe Beziehung von Film und architektonischen sowie sozialen Raumvorstellungen untersuchen.

Diagonale-Trailer
Mit der Gestaltung des Festivaltrailers wurde Dariusz Kowalski beauftragt, der auf der Diagonale 2008 mit dem bm:ukk-Förderungspreis für Filmkunst für sein Filmschaffen ausgezeichnet wurde. Wie bereits in den letzten Jahren gibt es wieder eine gemeinsame Ausstellung mit dem Kunsthaus Graz, die dem Künstler mit einer Einzelausstellung eine weitere Präsentationsplattform bietet.


Vermittlungsprogramme für SchülerInnen und Lehrlinge
Nach dem Erfolg der letzten Jahre bilden spezielle von FilmvermittlerInnen begleitete SchülerInnen- bzw. Lehrlingsvorstellungen auch heuer einen Fixpunkt des Festivals. Hinzu kommt 2009 ein neues Format: Im Rahmen einer in Kooperation mit der FILMwerkstatt Graz entwickelten Diagonale-FILMklasse produzieren Jugendliche unter professioneller Anleitung erfahrener FilmemacherInnen über ein ganzes Schuljahr hinweg einen eigenen Film.
     
Informationen: http://www.diagonale.at    
     
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