Verdienstorden an Ex-Außenminister Mock: "Heiliger der Autonomie"   

erstellt am
17. 02. 09

Bozen (lpa) - Alois Mocks Verdienste um die Südtiroler Autonomie, allen voran um Paketabschluss und Streitbeilegung haben am 16.02. ein sichtbares Zeichen erhalten: Landeshauptmann Luis Durnwalder hat Mock mit dem Großen Verdienstorden des Landes Südtirol ausgezeichnet. "Wenn es in der ganzen Autonomiegeschichte einen Heiligen geben würde, wäre es Alois Mock", so Durnwalder.

Ein Heiliger der Autonomie: LH Durnwalder hat heute Alois Mock mit dem Großen Verdienstorden des Landes Südtirol ausgezeichnet (Foto: LPA/Pertl)Ein Heiliger der Autonomie: LH Durnwalder hat heute Alois Mock mit dem Großen Verdienstorden des Landes Südtirol ausgezeichnet (Foto: LPA/Pertl)

Von 1987 bis 1995 war der bald 75-Jährige österreichischer Außenminister und damit auch Südtirols erster Ansprechpartner in Wien. In seine Amtszeit fällt der Paketabschluss und die Beilegung des vor den Vereinten Nationen anhängigen Streits zwischen Österreich und Italien rund um die Südtirol-Autonomie. "Alois Mock hat enorm viel für Südtirol und seine Autonomie getan, er hat uns begleitet und angeleitet und war Garant dafür, dass es mit Rom überhaupt zu einem Abschluss gekommen ist", so Durnwalder bei der Verleihung des Ordens.

Immer und immer wieder seien die Südtiroler zu Mock gepilgert, um noch an den Autonomie-Regelungen zu feilen, "hier noch eine Zuständigkeit einzufügen, dort noch eine Absicherung", so der Landeshauptmann. Vom ehemaligen Außenminister habe es trotzdem nie ein ungeduldiges Wort gegeben, erklärte Durnwalder, der Mock heute kurzerhand in den Stand eines "Autonomie-Heiligen" erhoben hat. "Es ist unser aller Wunsch, dass der Minister noch lange miterleben kann, dass uns die Autonomie nicht nur gegeben worden ist, sondern dass sie in der Praxis auch funktioniert", so der Landeshauptmann.

Mock selbst bedankte sich heute für die Auszeichnung. Die Anerkennung freue ihn sehr, ebenso wie die Erkenntnis, dass es um die Südtirol-Autonomie wieder ruhig geworden sei, nachdem sie zunächst ein Fluss gewesen war, der zu einem Strom angewachsen sei. "Ich fühle mich hier in Südtirol daheim", so der ehemalige Außenminister.

Alois Mock gehört mit Claudio Abbado, Giulio Andreotti, Gerd Bacher, Paolo Costa, Otto von Habsburg, Friedrich Hoppe, Josef Krainer, Ludwig Steiner, Hans-Jochen Vogel und Reinhold Würth sowie Fred Sinowatz, dem der Orden posthum verliehen worden ist, zu den ersten zwölf Trägern des Großen Verdienstordens des Landes Südtirol. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Mock an der feierlichen Verleihung der Orden auf Schloss Tirol am 5. September nicht teilnehmen können.
     
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