Steiniger Weg bis zur Matura   

erstellt am
25. 02. 09

Wien (statistik austria) - Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs wechselt nach der Hauptschule oder der AHS-Unterstufe an eine maturaführende Schule. Nur zwei Drittel von ihnen schaffen dann tatsächlich die Matura. In ihrer kürzlich erschienenen Publikation "Bildung in Zahlen 2007/08" zeigt die Statistik Austria, wie unterschiedlich die Erfolgsaussichten schon in den Einstiegsklassen sind. Die besten Chancen, auf Anhieb von der ersten in die zweite Klasse zu kommen, haben demnach Mädchen mit deutscher Umgangssprache, die aus der AHS-Unterstufe in eine lehrerbildende höhere Schule, also eine Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik bzw. Sozialpädagogik, übertreten (94,9% im Schuljahr 2007/08). Im Gegensatz dazu haben Burschen mit nicht-deutscher Umgangssprache, die von einer Hauptschule in eine HTL wechseln, weit schlechtere Erfolgsaussichten: Von ihnen steigt nicht einmal die Hälfte (46,4%) auf Anhieb in die zweite Klasse auf.
Vier von zehn Neueinsteigern kommen aus Hauptschulen

Insgesamt besuchten im Schuljahr 2006/07 rund 58.600 Schülerinnen und Schüler die Einstiegsklasse einer maturaführenden Schule (die erste Klasse bei berufsbildenden und lehrerbildenden höheren Schulen bzw. die fünfte Klasse bei der AHS-Oberstufe). 43,7% dieser Jugendlichen kamen direkt aus der AHS-Unterstufe, 40,0% aus der Hauptschule, 5,5% aus einer anderen Ausbildung und 7,0% wiederholten die Einstiegsklasse. Der Rest dieser Schülerinnen und Schüler (3,8%) besuchte im Jahr davor eine Schule im Ausland, war in keiner schulischen Ausbildung bzw. ist ihre schulische Herkunft unbekannt.
Abgänger der AHS-Unterstufe weit erfolgreicher

Die Übertrittsquoten von der Einstiegsklasse maturaführender Schulen 2006/07 in die nächste Klasse 2007/08 zeigen, dass der Weg zur Matura nicht leicht wird: Insgesamt schafften nur etwa drei Viertel den Aufstieg (77,4%). Mädchen waren dabei erfolgreicher als Burschen (80,3% zu 74,0%), Schülerinnen und Schüler mit deutscher Umgangssprache weit erfolgreicher als jene mit nicht-deutscher (79,3% zu 63,2%) und Abgänger der AHS-Unterstufe erfolgreicher als jene der Hauptschule (87,7% zu 74,8%).

Betrachtet nach Schultypen war das Weiterkommen an technisch gewerblichen höheren Schulen (HTL) und kaufmännischen höheren Schulen (HAK) am schwierigsten: Nur drei von vier Erstklässlern konnten hier in die zweite Klasse aufsteigen (73,1% bzw. 73,6%). Schon etwas größer waren die Erfolgschancen bei wirtschaftsberuflichen höheren Schulen, an denen 79,5% der Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2007/08 von der ersten in die zweite Klasse aufstiegen. Bei der AHS-Oberstufe waren es 79,9%, bei lehrerbildenden höheren Schulen (Bundesanstalten für Kindergarten- bzw. Sozialpädagogik) und land- und forstwirtschaftlichen höheren Schulen jeweils 86,1%. Differenziert nach der schulischen Herkunft zeigten sich in BHS bei HTL die größten Unterschiede – 86,9% der Abgänger der AHS-Unterstufe schafften es dort von der ersten in die zweite Klasse, aber nur 69,4% der Hauptschulabgänger.
Ein Viertel der Schüler, die nicht aufsteigen, wiederholt die Klasse

Nach dem Schuljahr 2006/07 haben rund 13.200 Kinder (22,6%) nach der Einstiegsklasse einer maturaführenden Schule die Ausbildung nicht in der nächste Klasse fortgesetzt, mehr als ein Drittel von ihnen trotz positivem Jahreszeugnis. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler, die nicht aufgestiegen sind, besuchte weiterhin eine Schule: Ca. ein Viertel wiederholte die Einstiegsklasse (27,1%), mehr als die Hälfte (54,3%) wechselte die Ausbildung – vorwiegend in Richtung Berufsschule, andere maturaführende Schule oder berufsbildende mittlere Schule. Nur jeder Fünfte brach die Schullaufbahn zumindest vorübergehend ab (18,7%).
     
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