Baukomitee empfiehlt Vorgangsweise zur Sanierung des Parlaments   

erstellt am
05. 03. 09

Gemeinsamer Entschließungsantrag geplant
Wien (pk) - Das Baukomitee des Parlaments empfahl am 04.03. unter dem Vorsitz des Abgeordneten Wolfgang Großruck (V) die weitere Vorgangsweise zur Sanierung des Parlamentsgebäudes. Die Sitzung war nach Vorlage des Gutachtens von Matthias Rant, das schwere Baumängel konstatiert, einberufen worden.

Wo Gefahr in Verzug vorliegt, sollen sofort Maßnahmen in Angriff genommen werden, um Gefahrenquellen auszuschalten. Da sich das Gutachten von Rant nur auf den Sitzungssaal des Nationalrats und die angrenzenden Räumlichkeiten beschränkt, sind bereits weitere Gutachten über die gesamten Elektroinstallationen sowie über die gesamte Dachfläche in Auftrag gegeben worden. Abgeordneter Großruck hielt es darüber hinaus für sinnvoll, das gesamte Gebäude auf seinen Bauzustand prüfen zu lassen. Im nächsten Plenum will man einen gemeinsamen Entschließungsantrag einbringen, dazu finden in den nächsten Tagen Gespräche statt. Einig war man sich, dass die konkrete Willensbildung bis zur Verabschiedung des Budgets im Mai erfolgen sollte.

Vorsitzender Großruck beabsichtigt, angesichts der Dringlichkeit der Sanierung, das Baukomitee Ende März bzw. Anfang April wieder einzuberufen, und dazu den Sieger des Architektenwettbewerbs für den Umbau des Nationalratssitzungssaals, Andreas Heidl, einzuladen. Dringende Sanierungsmaßnahmen seien auch im Zuge des Umbaus geplant, sagte Großruck, deshalb sollte die Kompatibilität des Architektenplans mit den dringend notwendigen Arbeiten eingehend diskutiert werden.

Neben dem Vorsitzenden Wolfgang Großruck (V) gehören dem Baukomitee, der Dritte Präsident des Nationalrats Martin Graf (F), die Abgeordneten Franz Riepl (S), Erich Tadler (B), Dieter Brosz (G) und Bundesrat Albrecht Konecny (S) an. Das Baukomitee ist ein Beratungsgremium für die Präsidentin des Nationalrats.

Gutachter Matthias Rant, der in der Sitzung seinen Prüfbericht nochmals erläuterte, riet zu einer umfassenden Sanierung in einem, nur das wäre wirtschaftlich sinnvoll, meinte er. An eine solche Sanierung müsse man mit Umsicht und anhand eines gut durchdachten Konzepts herangehen. Kurzfristig bis zur Aufnahme der Arbeiten könnte man rasche Überbrückungsmaßnahmen setzen. Eine Sistierung der Sanierungsarbeiten sei aus seiner Sicht nicht zu verantworten, betonte er.

Rant hat in seinem Gutachten schwere Baumängel konstatiert. Dies betrifft insbesondere die Dachkonstruktion des Nationalratssitzungssaals, die sich laut Rant in einem mehr als schlechten Zustand befindet. Das Dach bedürfe einer Generalsanierung, meinte er. Auch die Elektroinstallationen befänden sich in einem desolaten Zustand und seien darüber hinaus durch die in das Mauerwerk eindringende Feuchtigkeit gefährdet. Rant sprach weiters den enormen Wärmeverlust mangels einer Wärmedämmung an und wies auf das hohe Gefahrenpotenzial aufgrund unzureichender Brandschutzmaßnahmen hin.
     
Informationen: http://www.parlinkom.gv.at    
     
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