Staatspreis für Kulturpublizistik 2008 an Robert Misik   

erstellt am
04. 03. 09

Wien (bmukk) - Kulturministerin Claudia Schmied zeichnete am Nachmittag des 03.03. den österreichischen Journalisten, Publizisten und Autor Robert Misik mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik 2008 aus. Der Festakt fand im Palais Niederösterreich statt. Die Laudatio hält Franz Schuh.

Robert Misik, geboren 1966, arbeitet regelmäßig für die in Deutschland erscheinende taz sowie für die in Österreich erscheinenden Zeitschriften Standard, profil und Falter, weiters betreibt er auf der Homepage der Tageszeitung Der Standard einen Videoblog. Misik begann seine journalistische Tätigkeit 1989 bei der mittlerweile eingestellten Arbeiter-Zeitung, war 1992 bis 1997 Korrespondent des Nachrichtenmagazins profil in Berlin und 1998 bis 2002 leitender Redakteur des Magazins Format. Seit 2002 arbeitet Misik als freier Autor.

Eines seiner Hauptthemen ist die Auseinandersetzung mit der Globalisierung und ihren Folgen, ein weiterer Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit der Konsumkultur und der Zunahme kultureller Aspekte in der Warenproduktion. Besonders engagiert sich Misik in theoretischen und politischen Debatten. So hat er eine eigene Veranstaltungsreihe am Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog.

Misik, der als einer der streitbarsten Publizisten seiner Generation gilt, ist Autor zahlloser Kritiken, Essays, Kommentare und Reportagen. Zuletzt erschien "Politik der Paranoia. Gegen die neuen Konservativen". Weitere Bücher, alle im Aufbau Verlag, Berlin erschienen: Mythos Weltmarkt, 1997, Die Suche nach dem Blair-Effekt, 1998, Republik der Courage. Wider die Verhaiderung (gemeinsam herausgegeben mit Doron Rabinovici,2000, Marx für Eilige, 2003, Genial dagegen, 2005, Glanz und Elend der Kommerzkultur, 2007, Gott behüte! Überreuter Verlag, 2008. 1999 und 2000 erhielt Robert Misik den "Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch".

Schmied würdigt den Ausgezeichneten als einen Autor, "der es versteht, dem Leser komplexe, gesellschaftliche, politische und ökonomische Zusammenhänge nahezubringen, ohne zu vereinfachen und ohne schwarz/weiß zu malen". "Robert Misik tritt aber niemals belehrend oder gar allwissend auf, sondern er entwickelt Argumente und Gedanken, überprüft Thesen und Behauptungen, wägt Pro und Kontra ab und vertraut auf die Intelligenz und Urteilskraft seiner Leserinnen und Leser" so Schmied.

Der mit 7.300 Euro dotierte österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd mit dem österreichischen Staatspreis für Literaturkritik an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Kulturpublizistik besonders ausgezeichnet hat. Der Jury 2008 gehörten Helmut Schönauer, Franz Schuh, Staatspreisträger des Jahres 1985, und Daniela Striegl an. Weitere bisherige Preisträger waren Karl-Markus Gauß (1994), Konrad Paul Liessmann (1996), Robert Menasse (1998), Adolf Holl (2002), Peter Huemer(2004), Paul Lendvai (2006.
     
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