Osteuropa-Initiative  

erstellt am
18. 03. 09

Faymann: "Österreichs Initiative für Osteuropa wird bei EU-Gipfel beraten"
Unterstützung für osteuropäische Länder wird nun schlagend
Wien (sk) - „Die Wirtschaftsdaten Europas sind nach wie vor von der Krise geprägt“, sagte Bundeskanzler Werner Faymann nach der Sitzung des Ministerrats am 17.03. Der Europäische Rat, der ab 18.03. zusammentreten wird, werde daher über Gegenstrategien beraten. Auch der Vorschlag Österreichs, Instrumente und Mittel für jene Länder Osteuropas bereitzustellen, die dringend Unterstützung benötigen, werde nun ernsthaft diskutiert. „Es geht dabei um vorhandene Mittel, wie jene aus dem Zahlungsbilanzausgleichsfonds“, betonte Faymann. Finanzminister Josef Pröll bekräftigte, dass jetzt Verantwortung und Solidarität innerhalb der Europäischen Union gezeigt werden müsse. Rumänien sei bereits an die EU und den Währungsfonds mit dem Ersuchen um Unterstützung herangetreten. „Das Thema wird schlagend, die Koordinationsbemühungen laufen an.“ Österreich sei mit 2,4 Milliarden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) vertreten.

Zum Thema Lehrerstreit sagte Faymann, dass Ministerin Claudia Schmied weiter mit der Gewerkschaft verhandeln werde. Er sei zuversichtlich, dass „entsprechend der guten Tradition durch Verhandlungen zu einer gemeinsamen Lösung gefunden wird.“ Faymann stellte klar, dass dabei das „Ziel einer besseren Schule nicht geopfert werden darf.“ Ein Ergebnis müsse bis spätestens zur Budgetrede des Finanzministers am 21. April vorliegen.

Auf Nachfrage versicherte Finanzminister Pröll, dass das österreichische Bankgeheimnis unverändert bleibe. Österreich werde sich allerdings in Richtung Informationsaustausch gemäß OECD-Grundlagen bewegen und die gesetzlichen Grundlagen der Doppelbesteuerung neu verhandeln. Ein automatischer Informationsaustausch sei aber keinesfalls vorgesehen: „Das würde dem Datenschutz widersprechen“, sagte Pröll.

Angesprochen auf die Frage künftiger Pensionsanpassungen erklärte Bundeskanzler Faymann, dass es eine gesetzliche Grundlage zur Inflationsabgeltung gebe, die im Budget abgesichert sei. Diese Abgeltung werde heuer für die Pensionistinnen und Pensionisten deutlich günstiger ausfallen, weil der Bemessungszeitraum die hohe Inflationsrate des Vorjahres mit einschließe, während die Inflationsrate des ersten Halbjahres 2009 aber relativ niedrig sei. Zur Pensionsautomatik betonte Faymann: „Wir werden regelmäßig und schonungslos über die Entwicklungen Bericht erstatten. Die Entscheidung über tatsächliche Pensionsanpassungen wird aber jeweils die Regierung treffen“, so Faymann abschließend. 

 

 Neugebauer: Soziale Auswirkungen durch Wirtschaftskrise müssen bekämpft werden
Gemeinsame Ausschussfeststellung von SPÖ und ÖVP im Hauptausschuss eingebracht
Wien (övp-pk) - Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die zunehmend Auswirkungen auf die Realwirtschaft in der EU und damit auch auf die Beschäftigungssituation in Europa hat, sind derzeit das bestimmende Thema. Auch der Hauptausschuss des Nationalrats hat sich heute, Dienstag, im Hinblick auf den bevorstenden Europäischen Rat am 19. und 20. März intensiv mit diesem Thema beschäftigt. ÖVP-Abg. und Zweiter Präsident des Nationalrats Fritz Neugebauer verwies in seinen Ausführungen auf die gemeinsame Ausschussfeststellung von SPÖ und ÖVP, welche im Hauptausschuss eingebracht wurde.

"Wir drängen dabei mit Nachdruck auf eine rasche und kordinierte Umsetzung der Maßnahmen für Stabilisierungsinitiativen in Mittel- und Osteuropa. Hier muss die Bundesregierung weiterhin auf europäischer Ebene aktiv sein. Vor allem geht es um die Sicherung tausender Arbeitsplätze, wovon besonders die Jugend betroffen ist", so Neugebauer.

Die Krise bringe laut Neugebauer massive soziale Auswirkungen mit sich. "Die müssen wir mit aller Kraft bewältigen. Ich gehe davon aus, dass der Europäische Rat und der Beschäftigungsgipfel im Mai entsprechende Signale setzen werden. Besonders jetzt braucht es in Europa ein koordiniertes und überlegtes Vorgehen aller Mitgliedsstaaten. Hier kann sich die Bundesregierung weiterhin aktiv sowohl für eine bessere Abstimmung der zuständigen Institutionen als auch für eine Weiterentwicklung der verschiedenen Unterstützungsinstrumente, insbesondere eine Aufstockung des Rahmens der Zahlungbilanzhilfe der EU, einsetzen", betonte Neugebauer abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
zurück