Marius von Mayenburg: Der Hässliche   

erstellt am
18. 03. 09

Eine Gesellschaftssatire – Premiere in der neuebuehnevillach
Villach (neuebuehnevillach) - Schönheit hat ihren Preis und sichert den Vorteil. Damit sieht sich Lette plötzlich konfrontiert, denn Lette ist hässlich. Was bisher alle wussten, wird Lette erst klar, als sein Chef jemand anderen zu einem Kongress schicken will, bei dem Lettes Starkstromstecker-Erfindung präsentiert werden soll. Auch seine Frau gibt in der Folge zu, dass sie ihn immer schon total hässlich fand.

Also wählt Lette den Weg der Schönheits-OP, er bekommt ein völlig neues Gesicht – und siehe da: Der Erfolg stellt sich ein, überrollt ihn förmlich. Er wird zum neuen Zugpferd der Firma, mit so einem Gesicht lasse sich alles verkaufen, auch sonst wird er bewundert und begehrt. Auf die Dauer ist dies allerdings auch nicht befriedigend. Sein Marktwert sinkt bald schon wieder, als immer mehr Menschen sich zum Duplikat Lettes umwandeln lassen. Dabei ist die Verwechslungsgefahr noch sein kleinstes Problem.

Textzitat:
Du bist hässlich. Das ist eine Realität. Kein Mensch wird etwas anderes denken, wenn er dich sieht. Ich kanns nicht fassen, dass du das nicht weißt. (Fanny)

„Auf dem Weg zum Erfolg spielt Schönheit eine gewichtige Rolle. Der Körper dient als Inszenierungsfläche, welche dem Gestaltungsimperativ der medial transportierten Bilder unterliegt. Durch diese Maskierung mittels Styling, Injektionen, Diäten, Workouts oder Operationen wird erst der Platz auf der gesellschaftlichen Stufenleiter erklommen und angezeigt. Doch im Gegensatz zu früher werden diese Masken zunehmend für wahr gehalten. Die Differenz von Rollenspiel und authentischem Ich verwischt, was nicht selten zur Selbsttäuschung und falscher Orientierung führt. Und hier setzt auch Marius von Mayenburg mit „dem Hässlichen“ an. Denn wie sagte schon Michel de Montaigne: “Die meisten unserer Tätigkeiten sind Possen. Die ganze Welt ist Schauspielerei. Wir müssen unsere Rollen darin gebührend übernehmen – aber eben als Theaterfigur.“ (Erik Jan Rippmann, Regie)


Der Hässliche von Marius von Mayenburg
„Offene Probe um 6“ am 19.3. um 18.00 Uhr, Eintritt frei
„General Probe um 8“ am 24.3. um 20.00 Uhr, Eintritt Euro 8,--
Premiere am 25. 3. 2009 um 20 Uhr in der neuebuehnevillach.
Weitere Termine: 26.3. ausverkauft; 27. bis 28. 3.; 1. bis 4. 4. und 7. bis 11. 4. 2009
(Schulvorstellung um 10.00 Uhr am 31.3. 2009)


Inszenierung: Erik Jan Rippmann

Es spielen:
Katrin Ackerl Konstantin, Michael Menzel,
Alexander Mitterer, Michael Smulik

Premiere: 25. März 2009
20.00 Uhr in der neuebuehnevillach
     
Informationen: http://www.neuebuehnevillach.at    
     
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