Österreichische Windindustrie überschreitet 300 Mio. Exportmarke   

erstellt am
17. 03. 09

6000 Delegierte auf Europäischer Windenergie-Konferenz EWEC
Marseille (igwindkraft) - "Wir brauchen eine Energierevolution!" Dies fordert Nobuo Tanaka, Generalsekretär der Internationalen Energieagentur IEA, im Rahmen der Eröffnung der diese Woche stattfindenden Europäischen Windenergie-Konferenz EREC in Marseille. 9% des weltweiten Elektrizitätsverbrauchs werde 2030 von der Windkraft gedeckt werden, so Tanaka. 6000 Teilnehmer arbeiten auf der EWEC daran, dies Wirklichkeit werden zu lassen. EU-Energiekommissar Andris Piebalgs mahnt zu umgehendem Handeln: "Wir müssen jetzt handeln. Zu spätes Handeln ist teurer als rechtzeitiges Handeln. Die Stimmen, die behaupten, Windenergie spiele nur am Rande eine Rolle, werden immer mehr an den Rand gedrängt werden."

Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise werden erneuerbare Energien und insbesondere die Windenergie als gesunde, solide Sektoren und als Zukunftsmarkt gesehen. "Derzeit herrscht beinahe überall Pessimismus. Im Energiesektor, vor allem im Sektor der erneuerbaren Energien, sehe ich jedoch Optimismus", konstatiert Nobuo Tanaka. Der IEA-Chef erwartet, dass 2030 9% des weltweiten Elektrizitätsverbrauchs von der Windkraft gedeckt werden und fordert angesichts zahlreicher weltweiter Investitionspakete: "Wir müssen jetzt in nachhaltige Energien investieren. Wir brauchen einen cleen energy new deal."

EWEA steigert Prognose um 28%: 2020 machen 230.000 Megawatt 14-18% des EU-Stroms
Der Präsident der European Wind Energy Association EWEA, Arthouros Zervos, stimmt mit Tanaka überein. Er glaubt jedoch an noch bessere Chancen für die Windenergie: "Bei unseren Zukunftsprognosen haben wir uns bemüht, sehr konservative Ansätze zu verwenden. Dennoch lagen unsere Prognosen immer deutlich über denen der IEA. In der Realität wurden aber selbst unsere Prognosen bei weitem übertroffen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt müssen wir unsere zwei Jahre alte Prognose für 2020 von 180.000 Megawatt um 28% auf 230.000 Megawatt anheben. Wind wird dann 600 Mrd. kWh liefern, was einem Stromerzeugungsanteil von 14-18% entspricht."


Österreichs Windexportbranche überschreitet 300 Mio. Euro Marke
"Der Windkraftboom hält an, die langfristigen Ausbauprognosen werden nach wie vor angehoben", freut sich Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft Österreich. "Das ist auch gut für die österreichische Windenergie-Exportbranche. Sie hat heuer erstmals die 300 Mio. Euro Marke überschritten. Ein Plus von 20% gegenüber dem Vorjahr", so Hantsch. Die heimischen Windkraftzulieferer exportieren Steuerungen, Flügelmaterial, Generatoren, Energieumrichtersysteme oder komplette Windkraftanlagenkonzepte. Im Dienstleistungsbereich werden mit österreichischem Know-how Windparks in den umliegenden Ländern geplant, finanziert und umgesetzt.

Die Windkraft liefert heute 4% des europäischen Stromverbrauchs. 65.000 MW Windkraft sind in Europa am Netz. Letztes Jahr wurden 8.484 MW an neuer Windkraftleistung errichtet, das ist um ein Viertel mehr Leistung, als Gaskraftwerke, die Platz zwei belegten. Windkraft ist daher Spitzenreiter beim Kraftwerksausbau in Europa. 160.000 Jobs wurden durch die Windkraft in Europa geschaffen, 11 Milliarden Euro wurden im Vorjahr in der Branche investiert.

Im Gegensatz zum weltweiten Trend ist Österreich 2008 auf Platz 19 in Europa zurückgefallen und befindet sich gemeinsam mit Malta, Slowakei, Slowenien, Rumänien, Luxenburg, Lettland und Zypern in der Gruppe jener Länder, die weniger als 20 Megawatt neu errichteten.
     
Informationen: http://www.igwindkraft.at    
     
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