Halt und Zierde. Das Bild und sein Rahmen   

erstellt am
07. 04. 09

15. Mai 2009 – 12. Jänner 2010 im Liechtenstein Museum
Wien (liechtenstein museum) - Die Ausstellung illustriert das Phänomen des Rahmens im Kontext mit Möbeln, Metallarbeiten, Majoliken, Textilien und Porzellanen sowie Zeichnungen und Ornamentstichen bis hin zu kostbar gefassten Miniaturen. Einige der vergoldeten oder gefassten Rahmen können noch mit den Bildern gezeigt werden, für die sie geschaffen wurden, Bronze- oder Terrakottareliefs in ihren Originalrahmen runden das Bild ab.

Die Schau widmet sich aber nicht nur dem Thema des Bildes in derartigen Rahmen, sondern auch den spannenden Facetten von deren Verwendung im Kontext historischer Galeriehängungen und im heutigen Alltag musealer Präsentation. 1705 schuf Giovanni Giuliani im Auftrag von Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein die Rahmen für den Decius Mus-Zyklus des Peter Paul Rubens mit ihren mächtigen, aufwändig geschnitzten und massiv vergoldeten Bekrönungen. Für das Schloss in Feldsberg, die zentrale Residenz der Familie Liechtenstein in Südmähren, wurden für die Barockgalerie sogar Papiermascheerahmen gefertigt, die farbig gefasst und vergoldet worden sind, offenbar um rasch und unter Wahrung ökonomischer Aspekte die dortige Galerie möglichst eindrucksvoll zu präsentieren.

Fürst Johann I. von Liechtenstein liess für die Neuhängung der Galerie im ehemaligen Sommerpalais in der Rossau beinahe den gesamten Bestand an dort präsentierten Gemälden im klassizistischen Geschmack neu rahmen; noch heute tragen viele der Rahmen im Liechtenstein Museum stolz sein liegiertes Monogramm JL. Sogar Tapisserien wurden wie Bilder mit Rahmen fest in die Wanddekoration integriert.

Viel Mühe und Geld investiert das Liechtenstein Museum heute nicht nur in den Ankauf von Kunstwerken, sondern auch in deren Präsentation – in vorderster Linie eben auch in die Rahmungen. So konnten in den letzten Jahren wichtige Beispiele der Renaissance und des Barock, unter anderem die bereits erwähnten Beispiele von Gian Lorenzo Bernini und Massimo Soldani-Benzi dem Bestand der Fürstlichen Sammlungen hinzugefügt werden.
     
Informationen: http://www.liechtensteinmuseum.at    
     
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