EU-Bauerneinkommen 2008 um 3,5% gesunken   

erstellt am
07. 04. 09

Österreich mit -4,1% etwa auf Durchschnittsniveau
Wien (bmlfuw/aiz) - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft ist im Jahr 2008 in der EU-27 um 3,5% gesunken, nachdem es im Jahr 2007 um 9,3% gestiegen war, wie das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) in einer zweiten Schätzung bekannt gab. In Summe stiegen die Agrareinkommen in acht Mitgliedstaaten an und gingen in 19 Mitgliedstaaten zurück.

Die größten Anstiege wurden in Bulgarien (+28,9%), Rumänien (+28,4%) und Ungarn (+18,6%) verzeichnet, die stärksten Rückgänge gab es in Dänemark (-24,7%), Estland (-23,0%) und Belgien (-22,6%). Österreich lag mit -4,1% etwa auf Durchschnittsniveau.

Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf eine Abnahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens (-5,7%) und eine Verringerung des agrarischen Arbeitseinsatzes (-2,3%). Die Abnahme des Einkommens war bedingt durch eine Zunahme des Wertes der landwirtschaftlichen Produktion (+3,9%), einen deutlichen Anstieg der realen Vorleistungskosten (+10,3%), einen unveränderten realen Wert der Subventionen ohne Steuern (0,0%) und eine Zunahme des realen Wertes der Abschreibungen (+2,5%).

Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung um 3,9% gestiegen
In der EU-27 stieg der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung zu Herstellungspreisen 2008 um 3,9% an, hauptsächlich bedingt durch eine reale Steigerung des Wertes der pflanzlichen Erzeugung (+2,9%) und der tierischen Erzeugung (+5,5%).

Der Anstieg des Wertes der pflanzlichen Erzeugung im Jahr 2008 war das Ergebnis einer Zunahme der Produktionsmenge (+6,9%), die nur teilweise durch einen Rückgang der Erzeugerpreise (-3,6%) kompensiert wurde. Die Produktionsmengen der drei wichtigsten pflanzlichen Erzeugnisse nahmen zu. Bei Getreide wurde ein Plus von 22,3% verzeichnet, bei Obst von 2,5% und bei Frischgemüse von 1,8%. Die größte Preissteigerung bei pflanzlichen Erzeugnissen wurde bei Ölsaaten (+11,9%) verzeichnet. Demgegenüber sanken die Preise für Getreide (-12,0%) und Kartoffeln (-9,3%) beträchtlich.

Der Anstieg des Wertes der tierischen Erzeugung im Jahr 2008 war hauptsächlich auf eine Steigerung der Erzeugerpreise (+5,6%) zurückzuführen, während die Erzeugungsmenge (+0,1%) nahezu stabil blieb. Die Zunahme des realen Produktionswertes von Milch wurde durch einen Anstieg der Preise (+6,5%) verursacht, während die erzeugte Menge nur leicht zunahm (+0,7%). Der Anstieg des Schweinepreises (+9,1%) stand einem rückläufigen Produktionsvolumen (-1,6%) gegenüber. Bei Rindern war ein Anstieg der Erzeugerpreise (+4,0%) zu verzeichnen, während das Produktionsvolumen nahezu unverändert blieb (+0,2%).

Vorleistungskosten um 10,3% gestiegen
In der EU-27 nahmen die Vorleistungskosten in der Landwirtschaft um 10,3% zu, was hauptsächlich auf starke Preisanstiege bei Düngemitteln (+42,8%), Energie (+12,2%) und Futtermitteln (+9,7%) zurückzuführen war.

Zwischen 2000 und 2008 ist das reale Einkommen je Arbeitskraft in der EU-27 Schätzungen zufolge um 15,2% gestiegen. In den zwölf neuen Mitgliedstaaten belief sich die Zunahme auf 74,7%, während das Einkommen in der EU-15 praktisch unverändert blieb (-0,2%).
Im Durchschnitt hat der landwirtschaftliche Arbeitseinsatz seit dem Jahr 2000 in der EU-27 um 23,2% und in den neuen Mitgliedstaaten um 29,7% abgenommen.
     
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