Österreich überdurchschnittlich weit bei Umsetzung der Bologna-Ziele   

erstellt am
27. 04. 09

Hahn: "International anerkannte Abschlüsse in Österreich bekannt machen"
Wien (bmwf) - Einen überdurchschnittlichen Umsetzungsgrad bei der Umstellung auf die neue dreigliedrige Studienarchitektur, nämlich 82,5 % an den Universitäten, bescheinigt Österreich der am 27.04. von Wissenschaftsminister Johannes Hahn vorgelegte Bologna-Monitoring Bericht 2000-2008. Bei den Fachhochschulen liegt der Prozentsatz sogar bei 97,5 %.

„Dass Österreich in sieben der zehn Bologna-Ziele die Stufe der vollständigen Umsetzung bereits erreicht hat oder kurz davorsteht, verdanken wir nicht zuletzt den Hochschulen, die die Neuentwicklung der Curricula mit großer Ernsthaftigkeit betrieben haben“, so der Wissenschaftsminister im Vorfeld des Treffens der Hochschulministerinnen und -minister aus den 46 Bologna-Staaten am 28. und 29. April in Leuven/Louvain-la-Neuve, Belgien.

Ziele der Bologna-Architektur sind neben der Einführung international anerkannter und vergleichbarer Abschlüsse, die Schaffung einer dreistufigen Studienarchitektur, die Förderung der Mobilität von Studierenden, die Qualitätssicherung und vor allem kürzere Studien, um rascher in den Beruf einsteigen zu können.

„Der Bachelor ist eine vollwertige akademische Ausbildung mit besten Berufsaussichten dank der starken Praxisorientierung. Damit erfüllen wir auch eine langjähriger Forderung der Wirtschaft“, wie Hahn berichtete.

Im Rahmen des Lebenslangen Lernens werde es immer notwendiger, Weiterbildungen laufend zu betreiben. „Wichtig ist, dass möglichst viele Absolventinnen und Absolventen erkennen, dass man bereits mit einem Bachelor-Abschluss ins Berufsleben einsteigen und den Master eventuell später berufsbegleitend nachholen kann“, so der Minister, der das berufsbegleitende Angebot mit den Universitäten im Rahmen der Leistungsvereinbarungen diskutieren möchte.

In diesem Zusammenhang kündigte Hahn den Plan der flächendeckenden Umsetzung der dreigliedrigen Studienarchitektur an. Diese gelte dann auch für Studienrichtungen wie Jus und das Lehramt. Was den Bachelor in der Medizin anbelangt, so stellte der Minister klar, dass damit nicht die Berechtigung als Arzt oder Ärztin tätig zu sein, verbunden sein wird. Allerdings würden sich „gerade an der Schnittstelle zu anderen Fachbereichen wie Technik, Wirtschaft oder Jus interessante neue Berufsfelder im Gesundheitsbereich ergeben“.
Hahn verwies dazu auf eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage, wonach 97 % der Befragten angeben, dass eine Hochschulausbildung zu allererst auf die Praxis ausgerichtet sein solle.

Für den kommenden Herbst ist eine Kampagne für den Bachelor-Abschluss in Vorbereitung. Ziel so Hahn sei es, „diesen international anerkannten Abschluss unter Österreichs Arbeitgebern und Studierenden bekannt zu machen“.

Ein wichtiger Schritt bei diesen Bestrebungen sei die „A-Wertigkeit“ des Bachelors bei der Besoldung im Bundesdienst. Bei diesem Thema ist der Wissenschaftsminister im Gespräch mit der für den öffentlichen Dienst zuständigen Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek.
     
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