Vier Gemeinden, ein Ziel: Betriebe im 'Zukunftsraum Eferding' ansiedeln   

erstellt am
22. 04. 09

OÖ Wirtschafts-Landesrat Sigl lobt Vorzeigemodell: Eferding, Hinzenbach, Pupping und Fraham teilen sich den Steuerkuchen
Linz (lk) - Die Ansiedlung der Firma Fleischanderl Landmaschinen in Pupping ist eine der ersten Betriebsansiedlungen, die im Rahmen des Projekts "Zukunftsraum Eferding" abgewickelt wurden. "Der 'Zukunftsraum Eferding', zu dem sich die Gemeinden Eferding, Pupping, Fraham und Hinzenbach zusammengeschlossen haben, ist eine oberösterreichweit einzigartige Gemeindekooperation", sagt Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl. Die Bürgermeister der vier Gemeinden haben vereinbart, dass die Kommunalsteuereinnahmen aller zukünftigen Betriebsansiedlungen nach einem fixen Schlüssel auf die vier Gemeinden aufgeteilt werden.

"Das Einzigartige an der Kooperation ist", erklärt Sigl, "dass die Aufteilung der Steuereinnahmen nicht nur bei neuen Betriebsbaugebieten in Kraft tritt, sondern auch bei bereits bestehenden. Ein Teil der Kommunalsteuereinnahmen wird außerdem in einen gemeinsam verwalteten "Zukunftsfonds" eingespeist, aus dem wiederum gemeinsame Raumplanungen sowie Marketing- und Standortentwicklungsmaßnahmen mitfinanziert werden. So gelingt es, Arbeit zu den Menschen zu bringen." Begleitet wird das Projekt von der Regionalmanagement OÖ GmbH (RMOÖ), der Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) und der Wirtschaftskammer Eferding.

Von der Ansiedlung der Firma Fleischanderl Landmaschinen in Pupping beispielsweise profitiert somit nicht nur die Standortgemeinde, die Kommunalsteuereinnahmen werden nach einem fixen Schlüssel auch auf die Partnergemeinden Eferding, Fraham und Hinzenbach aufgeteilt. Die Vereinbarung sieht folgenden Aufteilungsschlüssel vor:

  • Die Standortgemeinde erhält 49 %
  • Die weiteren drei Gemeinden erhalten je 15 %
  • Die restlichen 6 % werden in den Zukunftsfonds eingezahlt


Die Kooperation "Zukunftsraum Eferding" gilt seit 1. Jänner 2009. Ziel der Kooperation zwischen den Gemeinden ist es, neue Betriebe anzusiedeln und bestehende Betriebe zu halten. Die Wirtschaft in der Region soll dadurch gestärkt und Arbeitsplätze sollen gesichert und neu geschaffen werden. Entscheidend bei der Betriebsansiedlung soll nicht sein, in welcher Gemeinde ein Grundstück liegt, sondern allein der aus der Sicht des Unternehmens ideale Standort. Die Bürgermeister der vier Gemeinden, Johann Stadelmayer (Eferding), Erwin Hartl (Fraham), Wolfgang Kreinecker (Hinzenbach) und Hubert Schlucker (Pupping) haben in Zusammenarbeit mit der RMOÖ, der TMG und der Wirtschaftskammer Eferding diese zukunftsweisende Vereinbarung getroffen.

Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl begrüßt das Engagement der vier Gemeinden: "Mit dieser neuartigen Kooperation können den Betrieben bestmögliche Standorte angeboten werden. Das Hauptaugenmerk liegt nicht auf den Interessen der Gemeinde, sondern auf den Interessen der Firma und darauf, für jede Firma individuell den bestmöglichen Standort zu finden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir den Unternehmen optimale Voraussetzungen für Neuansiedlungen und Erweiterungen anbieten können. So können die Unternehmen Arbeitsplätze vor Ort schaffen und sichern. Die TMG und das Regionalmanagement OÖ stehen den Firmen weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung."

Die Ansiedlung der Firma Fleischanderl Landmaschinen ist ein gutes Beispiel für den "Zukunftsraum Eferding" - und zwar im doppelten Sinn. Die Firma hat ihren Stammsitz mit zehn Mitarbeitern in Waizenkirchen und versorgt in der Region Wels die Landwirte mit den nötigen Landmaschinen. In der Region Eferding wurde ein Betriebsgebiet für einen Filialstandort gesucht. Für die neue Filiale in Pupping - wo fünf Mitarbeiter beschäftigt sind - wurde schließlich das ehemalige Firmengelände des Transportunternehmens Neuhuber gepachtet. Die Firma Neuhuber wiederum wollte sich ursprünglich im Stadtgebiet von Eferding ansiedeln, in Gesprächen konnte der Eferdinger Bürgermeister Johann Stadelmayer die Firma aber überzeugen, dass das Transportunternehmen im Stadtgebiet verkehrstechnische Probleme bekommen würde. Für die Firma Neuhuber wurde dann ein neuer Standort in der Gemeinde Fraham gefunden. Insgesamt ist die Ansiedlung von Fleischanderl Landmaschinen also ein doppeltes Beispiel für den "Zukunftsraum Eferding": Einerseits wird die Kommunalsteuer aus der Ansiedlung auf die vier Gemeinden aufgeteilt - obwohl es sich um ein bereits bestehendes Betriebsbaugebiet handelt. Andererseits zeigt sich, dass bei der Suche von neuen Standorten die Interessen der Firmen im Vordergrund stehen, und nicht jene der Gemeinde.

Anstatt gegeneinander zu arbeiten, haben die vier kooperierenden Gemeinden ihre Kräfte gebündelt, um sich für den Wettbewerb mit anderen Regionen zu rüsten. Gleichzeitig geht es um den gezielten Einsatz vorhandener Ressourcen, um auch für künftige Generationen ein lebenswertes Umfeld zu schaffen.

Regionalmanager Franz Tauber, der das Projekt begleitet: "Die Gemeinden des Eferdinger Zukunftsraumes lassen durch ihre Kooperation erkennen, dass sie gemeinsam viel mehr erreichen und voneinander profitieren können, als wenn sich jeder nur für sich allein engagiert. Es ist ein Signal für die wachsende Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit, die ein Schwerpunktthema des Regionalmanagements für Kommunales & Wirtschaft darstellt."

     
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