Landesausstellung 2009 "Labyrinth::Freiheit" eröffnet   

erstellt am
11. 05. 09

Bozen (lpa) - Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder hat am 09.05. gemeinsam mit den Kulturlandesräten aus Südtirol, Tirol und dem Trentino, Sabina Kasslatter Mur, Beate Palfrader und Franco Panizza sowie Bürgermeister Johann Wild die Landesausstellung 2009 "Labyrinth::Freiheit“ auf der Franzensfeste eröffnet. Die Ausstellung, die über Geschichten und Kunstwerke zur Beschäftigung mit dem Thema "Freiheit" anregen will, ist bis Ende Oktober frei zugänglich.

Im Beisein Hunderter von Gästen eröffnete LH Durnwalder heute die Landesausstellung 2009Im Beisein Hunderter von Gästen eröffnete LH Durnwalder heute die Landesausstellung 2009

Im Zweijahresrhythmus veranstalten Tirol, Südtirol und das Trentino eine gemeinsame Landesausstellung. 2009 traf es Südtirol, die Landesaustellung auszurichten. Die Landesregierung bestimmte die Franzensfeste zum Ausstellungsort und beschloss, sowohl inhaltlich als auch von der Vorgehensweise her, neue Wege einzuschlagen. Vor dem Hintergrund des Gedenkjahres 2009 wurde "Freiheit" zum Ausstellungsthema gewählt. Zur Konzeptsuche wurde ein internationaler Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Gefragt war eine vielschichtige, multimediale, innovative und interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema "Freiheit".

Das Siegerprojekt mit dem Titel "Labyrinth::Freiheit" von Alex Susanna, Paul Thuile, Christian Schwienbacher und Richard Veneri wurde nun auf der Franzensfeste umgesetzt, kuratiert von Hans Karl Peterlini, Bernhard Kathan und Marion Piffer-Damiani. Auf 14.000 Quadratmetern Fläche zeigt "Labyrinth :: Freiheit" in 86 Räumen 200 Exponate zum Ausstellungsthema Freiheit von mehr als 50 Künstlerinnen und Künstlern aus Südtirol, Italien und dem europäischen Ausland. Zu sehen und hören sind Fotos und Filme, Tonaufnahmen, Maschinen, Plakate, Alltagskleidung und Trachten.

Als Schlagwort unserer jüngeren Vergangenheit stehe der Begriff "Freiheit" für Glück, Selbstverwirklichung, Umsetzung eigener Ideen und Ziele,für Entdecken und Forschen, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder zum Auftakt der Eröffnungsfeier, zu der mehrere hundert Gäste aus Kirche, Kultur, Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Leben Südtirols, Tirols und des Trentino sich in Franzensfeste eingefunden hatten, darunter die Landesräte Florian Mussner, Michl Laimer, Richard Theiner und Hans Berger. Absolute Freiheit aber könne es nicht geben, so Südtirols Landeshauptmann. Es gebe vorgegebene und selbst gewählte Grenzen, innerhalb derer jeder Einzelne seine Freiheit gestalten könne. Wichtig sei es, "die Grenzen in unserem Herzen abzubauen", so LH Durnwalder.

Auf das Tiroler Gedenkjahr nahm hingegen Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader Bezug, die im Zusammenhang mit den "Tiroler Rebellen von 1809 von einer Freiheit des Eigensinns gegenüber frühen Globalisierungstendenzen" sprach. Für sie könnte die Tradition des Eigensinns gepaart mit der Vielfalt der Ideen und dem kreativen Ausdruck im Sinne des Gedenkjahrmottos der "Geschichte Zukunft geben".

An die Freiheiten, derer es bedurfte, um die Landesausstellung 2009 auf der Franzensfeste zu verwirklichen, erinnerte Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur, unter deren politischer Verantwortung die jüngste der gemeinsamen Landesausstellungen entstanden ist. Besonderen Dank sprach die Landesrätin Bautenressorchef Josef March für die bauliche Instandsetzung und Wiedergewinnung der Festung aus sowie Kulturressortdirektorin Karin Dalla Torre für die Koordinationsarbeit und Paula Mair vom Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, dem die Landesregierung die Trägerschaft der Ausstellung übertragen hatte. Sie hätten wesentlich dazu beigetragen, dass "Pflugscharen statt Schwerter" nun auf der ehemaligen Habsburgerfestung Franzensfeste im Einsatz seien.

Kurz und ironisch präsentierten Konzeptteam und Kuratoren Eck- und Schwerpunkte ihrer Arbeit. Gegliedert ist "Labyrinth::Freiheit" in acht Bereiche, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Freiheit und Unfreiheit auseinandersetzen: Gesellschaft, Sprache, Mobilität, Gefangenschaft, Grenzen, Bildung/Wissenschaft, Glaube und Kunst.

"In unserer Ausstellung gibt es keinen festgelegten Parcours. Uns geht es darum, aus einer subjektiven und zugänglichen Position heraus, kleine Geschichten zu diesem komplexen Thema zu erzählen. Die Ausstellung besteht aus Tagebuchnotizen bekannter und weniger bekannter Menschen, die aus ihrer alltäglichen Lebenserfahrung heraus über Teilbereiche von Freiheit berichten. Darüber hinaus zeigen wir Gegenstände der Alltagskultur, die auch Geschichten erzählen. Das dritte Element sind Kunstwerke. Kunst hat hier die Aufgabe, das Erzählte zu kommentieren und ironisch zu hinterfragen", so der Künstler und Konzeptteammitglied Paul Thuile.

"Der Großteil der Kunstwerke ist für die Franzensfeste konzipiert worden. Einige wenige Arbeiten wurden adaptiert oder themenbezogen ausgewählt und in den Parcours eingeschleust", erklärte Kuratorin Marion Piffer Damiani im Zuge der Ausstellungseröffnung. Demnach werden zwei Installationen auch über die Ausstellung hinaus auf der Franzensfeste bleiben: ein Video von Franziska und Lois Weinberger und der goldene Handlauf, den Manfred Alois Mayr in Gängen und Treppenhäusern der Festung installiert hat.

Ein umfassendes Vermittlungsprogramm unter dem Motto "frei sprechen" soll es den Ausstellungsbesuchern ermöglichen, die Inhalte zielgruppen- und altersgerecht zu vertiefen, um jedem Einzelnen bei der Suche nach seinem Freiheitsverständnis zu unterstützen.

Auf der umfassend instandgesetzten Franzensfeste stehen den Besuchern schließlich auch ein Ausstellungsrestaurant, Grünflächen, Picknickplätze und Ruhezonen zur Verfügung.

Die Landesausstellung 2009 "Labyrinth::Freiheit" auf der Habsburgerfestung Franzensfeste ist von 10. Mai bis 30. Oktober 2009 täglich zwischen 9 und 17 Uhr (Juni bis September 10 bis 19 Uhr) kostenlos zugänglich.
     
Informationen: http://www.lab09.net    
     
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