Spindelegger: "Energie ist das Zukunftsthema zwischen EU und Lateinamerika"   

erstellt am
13. 05. 09

Außenminister wirbt in Prag für Amtssitz der IRENA in Wien
Prag (bmeia) - "Lateinamerika und Europa sollten sich nicht nur des politischen und wirtschaftlichen Potentials ihrer Partnerschaft bewusster werden, sondern es auch stärker nützen. Die Wirtschafts- und Finanzkrise führt uns allen vor Augen, dass wir neue, umfassende Konzepte brauchen, die nur mit gemeinsamen Kraftanstrengungen und im globalen Zusammenwirken erarbeitet und umgesetzt werden können", erklärte Außenminister Michael Spindelegger am 13.05. beim Ministertreffen der EU mit den in der Rio-Gruppe vertretenen 23 Staaten Lateinamerikas in Prag. Bei dem Treffen standen die Themen Wirtschaftskrise sowie die Unsicherheit in der Energieversorgung und der Klimawandel im Vordergrund.

Der Minister verwies insbesondere auf „Energiesicherheit, Energieeffizienz und nachhaltige Energieformen als zentrale Zukunftsthemen des Dialogs zwischen der EU und der Rio-Gruppe. Gerade im Bereich der Biotreibstoffe und der damit zusammenhängenden Zukunftstechnologien bieten sich noch unausgeschöpfte Kooperationsmöglichkeiten zwischen Südamerika und Europa an, das es zu nutzen gilt“. Spindelegger erinnerte dabei an die Anstrengungen der Europäischen Union im Bereich der Energiepolitik. „Europa hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien auf 20 Prozent zu erhöhen. Nachhaltig produzierte Biotreibstoffe werden ein wichtiger Beitrag zur Erreichung dieses Zieles sein.“

Das Treffen in Prag bot Außenminister Spindelegger auch die Gelegenheit, für Wien als Sitz der neu zu schaffenden Agentur für Erneuerbare Energien IRENA (International Renewable Energy Agency) zu werben. „Energie und Klimawandel sind nicht nur integrale Bestandteile der menschlichen Sicherheit, sondern auch Themen, die unser aller Zukunft betreffen und für die wir gemeinsam Lösungen finden müssen. Wien als Amtssitz zahlreicher internationaler Organisationen mit Energie-Expertise bietet sich als Knotenpunkt eines innovativen Energie-Netzwerks an, um dieses Fachwissen für eine zielgerichtete internationale Zusammenarbeit im Energiebereich zu nutzen", so Spindelegger, der unter anderem auf die hier ansässige Internationale Atomenergiebehörde, die Organisation erdölfördernder Länder (OPEC), die UN-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO) und die Energiegemeinschaft für Südosteuropa verwies

Der Außenminister nutzte den Aufenthalt in Prag, um am Rande des Ministertreffens mit seinen Amtskollegen aus Lateinamerika bilaterale Arbeitsgespräche zu führen. So traf er mit den Außenministern aus Chile, Costa Rica, Kolumbien, Mexiko und Peru zusammen. Anlässlich des Treffens mit der mexikanischen Außenministerin Patricia Espinosa Cantellano hob Spindelegger hervor, dass Österreich und Mexiko, die beide derzeit im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vertreten sind, in verschiedenen Sachfragen "wirksam und eng zusammenarbeiten". Der Minister erwähnte dabei das Verbot der Streumunitionen als erfolgreiches Beispiel: „Österreich war gemeinsam mit Mexiko, Irland, Neuseeland, Peru und Norwegen Mitglied der Kerngruppe, die den Prozess des Verbots von Streumunition von Beginn an vorangetrieben hat. Dies soll uns ein Ansporn sein, auch in anderen Bereichen neue Kooperationsformen und mutige, innovative Lösungen zu suchen“, so der Minister abschließend.
     
Informationen: http://www.bmeia.gv.at    
     
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