Charles-Dawin-Jahr 2009: Konkurrieren oder Kooperieren?   

erstellt am
12. 05. 09

Symposium zum "Homo Sociobiologicus" an der Universität Wien
Wien (universität) - Am Freitag, 26. Mai 2009, findet am Universitätszentrum Althanstraße der Universität Wien (UZA 1) das Symposium "Homo Sociobiologicus: Evolution der Kooperation beim Menschen" statt. Thematischer Mittelpunkt der gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der Stadt Wien veranstalteten Konferenz ist die Schnittstelle zwischen Biologie, Sozialwissenschaften und Wirtschaft. Das Symposium ist kostenfrei und richtet sich sowohl an ein Fach- als auch ein breites öffentliches Publikum.

Bedeutet Darwins Konkurrenz-Modell den Kampf "jeder gegen jeden" oder sind die Kooperationen, die wir eingehen, die eigentlich relevante Dimension, wenn es ums Überleben im Alltag geht? Ziel des interdisziplinären Symposiums ist es, durch verschiedene Ansätze und Zugänge den Diskurs zwischen Bio- und Sozialwissenschaften weiter zu entwickeln. Dabei diskutieren WissenschafterInnen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich über Konkurrenz und Kooperation.

Welche Rolle spielt Darwin für die Sozialwissenschaften und Wirtschaft?
Neue biowissenschaftliche Forschungen haben zu kritischen Diskussionen zum Thema "Willensfreiheit" geführt. Welche Rolle spielt sie in der sozialen bzw. kulturellen Determination menschlichen Verhaltens? Das Konkurrenz-Modell Darwins wurde schon früh von der Biologie auf die Sozialwissenschaften übertragen. Darüber hinaus wurde die Idee von Konkurrenz und Selektion der "Stärkeren" auch eine zentrale Grundlage der Ökonomie.

Kooperation statt Nutzenmaximierung
Die moderne Soziobiologie hat sich inzwischen erheblich weiterentwickelt und dabei eine Fülle neuer Befunde erarbeitet. Im Zusammenleben von Tieren beispielsweise scheinen Kooperationen eine wesentlich wichtigere Rolle zu spielen als bisher angenommen. Auch Gesellschaften wären ohne Kooperation - in Familien oder in der Politik - nicht überlebensfähig. Neue Erkenntnisse haben bewiesen, dass auch die Ökonomie nicht ohne Kooperation auskommt. Das Bild vom "Nutzenmaximierer" wird damit korrigiert.

Podiumsdiskussion
Den Abschluss der Tagung bildet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Kooperation als prosozialer Egoismus?". Es diskutieren: Friedrich Stadler (Institut für Philosophie, Universität Wien; Leiter des Instituts Wiener Kreis) und Erwin Lengauer (Institut für Philosophie, Universität Wien). Die Moderation übernehmen Felix Tretter (Abteilung Klinische Psychologie, Universität München) und John Dittami (Institut für Verhaltensbiologie, Universität Wien).


Charles-Darwin-Jahr
Bei der Konferenz handelt es sich um eine Reihe von drei interdisziplinären Tagungen der Universität Wien in Kooperation mit dem Charles-Darwin-Forum und den Wiener Vorlesungen. Oktober 2008: Homo Neurobiologicus (Hirnforschung, Anthropologie und Philosophie) Mai 2009: Homo Sociobiologicus (Sozialwissenschaften und Wirtschaft) Dezember 2009: Homo Oeconomicus (Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften sowie Philosophie

Im Zuge des Darwin-Jahrs 2009 präsentiert die Stadt Wien unter dem Motto "Change by Evolution" darüber hinaus eine Reihe von Veranstaltungen, Ausstellungen, Symposien, Führungen und Workshops. Kaum ein anderer Wissenschafter hat moderne Naturwissenschaften, Biologie, Molekularwissenschaften, Biochemie, Neurowissenschaften, aber auch Geisteswissenschaften - derart beeinflusst und zu neuen Erkenntnissen dynamisiert wie Charles Darwin. Informationen zur Veranstaltungsreihe "Change by Evolution": http://www.charles-darwin-jahr.at

Symposium: Der "Homo Sociobiologicus". Evolution der Kooperation beim Menschen Zeit: Freitag, 29. Mai 2009, 9 bis 18.30 Uhr (Kurzvorträge) Ort: Universitätszentrum 1 (UZA 1), Hörsaal 1, 1090 Wien, Althanstrasse 14

Information und Anmeldung zum Symposium: http://vcc.univie.ac.at/
     
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