Hadronen- und Teilchenphysik in Österreich    

erstellt am
19. 05. 09

Chancen im Zusammenhang mit der europaweiten Schwerpunktsetzung zur Bildung von Exzellenz-Zentren
Wien (öaw) - Experimente an vorderster Front der Hadronen- und Teilchenphysik können nur in Zusammenarbeit verschiedener Länder in internationalen Forschungseinrichtungen betrieben werden. Insbesondere für kleinere Länder wie Österreich ist daher die Beteiligung an führenden internationalen Laboratorien der einzige Weg, exzellente Forschung auf höchster Ebene zu betreiben. "Die Möglichkeiten hierzu sind breit gefächert und müssen sorgfältig geprüft werden", sagt Eberhard Widmann, Direktor des Stefan-Meyer-Instituts für subatomare Physik (SMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Das SMI arbeitet auf dem Gebiet der experimentellen Hadronen- und Teilchenphysik. Unter dem Themenschwerpunkt "Studium fundamentaler Symmetrien und Wechselwirkungen" ist es an mehreren internationalen Kollaborationen an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Europa und Japan beteiligt: an der Niederenergie-Antiprotonenanlage AD des CERN (Schweiz), dem Elektron-Positron Kollider DAFNE am Laboratori Nationali di Frascati (Italien), der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt (Deutschland) und J-PARC in Tokai (Japan).

Für die Zukunft plant das SMI eine starke Beteiligung an der Beschleunigereinrichtung FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt/Deutschland, einer Anlage aus der Liste des European Strategy Forums on Research Infrastructures (ESFRI) der wichtigsten geplanten Projekte auf europäischer Ebene. Eines an der zukünftigen internationalen Beschleunigereinrichtung FAIR geplanten Groß-Projekte ist das Detektorsystem PANDA. Ziel ist, den noch ungelüfteten Geheimnissen des innersten Zusammenhalts der Materie auf die Spur kommen.

All diese Projekte sind in europäischen Projekten des 6. und 7. Rahmenprogramms stark vernetzt. Eine engere Zusammenarbeit mit österreichischen Gruppen in Hinsicht auf das FAIR-Projekt ist im Aufbau begriffen.

"Gelingt die Verankerung der österreichischen Hadronen- und Teilchenphysik an mehreren internationalen Forschungseinrichtungen in Experimenten mit breiter Thematik bei hoher Sichtbarkeit der beteiligten Gruppen sowie die Einbindung der Gruppen der theoretischen Physik, so wird diese Forschungsrichtung in Österreich als weithin sichtbares Exzellenzprogramm langfristig bestehen", ist Widmann überzeugt.
     
Informationen: http://www.oeaw.ac.at/smi    
     
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