Bandion-Ortner traf Ministerkolleginnen in Darmstadt   

erstellt am
26. 05. 09

Intensiver Gedankenaustausch mit Kolleginnen aus Liechtenstein, Schweiz und Deutschland.
Wien/Darmstadt (bmj) - „In Zeiten der Wirtschaftskrise muss auch die Justiz verstärkt den Fokus auf jene Bereiche legen, die darauf abzielen Unternehmen zu erhalten, Arbeitsplätze zu sichern und Vertrauen zu schaffen“ so Bundesministerin Bandion-Ortner, die darauf verwies, dass in Österreich derzeit intensiv an einer Insolvenzrechtsreform gearbeitet wird. Weitere Themen waren die Reform des GmbH-Rechts und die Stärkung des Anlegerschutzes der Aktionäre börsenotierter Unternehmen. In Österreich sieht das aktuelle Regierungsprogramm die Steigerung der Attraktivität der GmbH im nationalen und internationalen Wettbewerb der Rechtsformen vor. Dabei wird laut Bandion-Ortner insbesondere auf die bevorstehende Europäische Privatgesellschaft, aber auch auf die kürzlich erfolgten Reformschritte des deutschen Gesetzgebers im Bereich des GmbH-Rechts Bedacht zu nehmen sein. Geplant ist etwa die Senkung des Mindeststammkapitals, die aber durch Maßnahmen zur Abfederung der Gefährdung von Gläubigerinteressen begleitet werden soll. Der Anlegerschutz soll durch das Aktienrechts-Änderungsgesetz 2009 und die Umsetzung der so genannten „Aktionärsrechte-Richtlinie“ der EU gestärkt werden. Dabei werden Aktionäre besser in die Willensbildung der Gesellschaft einbezogen, etwa durch Bekanntgabe der maßgeblichen Unterlagen vor der Hauptversammlung auf der Internetseite der Gesellschaft oder die Möglichkeit für Aktionäre, in Zukunft auch elektronisch oder per Brief abzustimmen.

Neben Reformen des Familienrechts war beim Treffen der Justizministerinnen auch die Bekämpfung der Kinderpornographie ein Thema: In Österreich wurde im Rahmen des zweiten Gewaltschutzgesetzes eine wesentliche Ausweitung des Tatbestandes beschlossen, die nunmehr auch das wissentliche Betrachten derartiger Darstellungen unter Strafe stellt. Für Bandion-Ortner „ein wichtiger Schritt, mit dem Österreich eine Vorreiterrolle übernommen hat“. Umso wichtiger seien multilaterale Gespräche zu diesem Thema: „Denn wir können das Übel der Kinderpornographie nur dann wirksam bekämpfen, wenn wir gemeinsam und über die Grenzen hinweg dagegen agieren.“
     
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